Europapokal CA Osasuna darf doch in der Conference League spielen
Der spanische Fußball-Erstligist CA Osasuna darf in der kommenden Saison doch der Conference League teilnehmen. Vor dem CAS wurde die von der UEFA ausgesprochene Sperre aufgehoben.
Die UEFA bestätigte, dass Osasuna vor dem CAS Beweise vorgelegt habe, die der Klub zuvor nicht einreichen konnte. Die UEFA habe dieses Material überprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass Osasuna sich 2014 nicht einer Spielmanipulation schuldig gemacht habe, was die Grundlage der Sperre gewesen war. Dadurch wurde das Verfahren eingestellt.
Osasuna spielt damit am 24. und 31. August in den Playoffs zur Gruppenphase der Conference League. Der Klub ist ein potenzieller Gegner für Eintracht Frankfurt - der Bundesligist befindet sich in der Auslosung am 7. August unter den gesetzten Mannschaften, Osasuna unter den Ungesetzten.
Bestrafung für Spielmanipulation aus dem Jahr 2014
Vertreter Osasunas sollen im Abstiegskampf 2014 zwei Profis von Betis Sevilla Geld überwiesen haben, damit diese sich am vorletzten Spieltag der Saison 2013/2014 gegen Osasuna-Konkurrent Real Valladolid besonders anstrengen. Ein Gericht bestrafte mehrere Profis, Funktionäre und Unternehmer deshalb zu teils langen Haftstrafen.
Da Osasuna seit 2007 nicht mehr europäisch gespielt hatte, konnte die UEFA-Disziplinarkammer erst in dieser Saison eine Strafe verhängen. Dagegen wehrte sich der Klub nun erfolgreich. CA Osasuna verwies darauf, dass die spanische Justiz in dem Strafprozess im Frühjahr 2020 den Verein als "Opfer" der Machenschaften einiger weniger Funktionäre früherer Zeiten bezeichnet habe.
Osasuna über die UEFA: "Stark bei den Schwachen und schwach bei den Starken"
Osasuna hatte der UEFA Doppelmoral vorgeworfen. "Stark bei den Schwachen und schwach bei den Starken", kommentierte der Klub das Vorgehen. Gemeint ist, dass große Klubs bei ähnlichen Vergehen aus Sicht Osasunas ohne solch drakonische Strafen davonkommen. Die UEFA ermittelt zurzeit noch ohne Ergebnis gegen den FC Barcelona, der einen Schiedsrichterfunktionär des spanischen Fußballverbands RFEF über Jahre für "Beratungen" bezahlt hatte.
Der Slogan "Stark bei den Schwachen und schwach bei den Starken" schaffte es in Osasuna sogar auf Fanschals.
Schlammschlacht mit dem spanischen Verband
Zugleich lieferte sich die Klubführung Osasunas eine regelrechte Schlammschlacht mit dem spanischen Verband RFEF. Osasuna warf der RFEF vor, den Klub in dem Vorgang nicht unterstützt und Informationen an die Medien weitergegeben zu haben, die zu einer Vorverurteilung beigetragen hätten.
Die RFEF erwiderte, es sei "eine Schande, ein Mangel an Respekt und ein Fehlverhalten, dass der Verein versucht, die RFEF in die Angelegenheit hineinzuziehen". Man erwarte eine Entschuldigung, schrieb der Verband, dessen Präsident Luis Rubiales auch UEFA-Vizepräsident ist. Osasuna antwortete mit dem Gegenteil einer Entschuldigung. Rubiales habe sich im Fall Barcelona mehrfach wohlwollend geäußert, obwohl die Untersuchung bei der UEFA längst begonnen hatte. Bei Osasuna aber habe Rubiales auf eine Verpflichtung zur Neutralität verwiesen. Die RFEF bestritt alle Vorwürfe.
Weiteres UEFA-Verfahren gegen Osasuna
Die UEFA eröffnete allerdings ein anderes Disziplinarverfahren gegen Osasuna. Die Begründung: Der Klub hatte außerhalb der Sportgerichtsbarkeit gegen die UEFA vor einem ordentlichen Gericht geklagt. Die UEFA-Statuten schließen diesen Rechtsweg aus.