FIFA-Entscheidung Bunte Kapitänsbinden bei Frauen-WM - Kein Regenbogen
Kein Regenbogen, aber bunte Botschaft für Inklusion: Auch bei der WM der Frauen lässt der Fußball-Weltverband FIFA nur vom ihm entworfene Kapitänsbinden zu.
Erlaubt sind beim Turnier in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) verschiedene Binden mit Botschaften zu gesellschaftlichen Themen, wie die FIFA mitteilte. Dabei sind jedoch keine Spielführerinnenbinden in den klassischen Regenbogenfarben vorgesehen, für die sich das deutsche Team um Kapitänin Alexandra Popp zuletzt starkgemacht hatte.
Popp ist mit der Entscheidung der FIFA trotzdem zufrieden. "Wir können uns auch in den nun festgelegten Motiven für die Kapitänsbinde gut wiederfinden, auch diese spiegeln unsere Werte wider", sagte sie.
Die FIFA wolle während der WM in Zusammenarbeit mit Organisationen der Vereinten Nationen auf verschiedene gesellschaftliche Themen hinweisen, teilte der Weltverband mit. "Nach vielen offenen Gesprächen mit Beteiligten, inklusive der Mitgliedsverbände und Spielerinnen, haben wir entschieden, eine Reihe gesellschaftlicher Themen hervorzuheben - von Inklusion zu Gendergleichberechtigung, von Frieden bis zum Ende des Hungers, von Bildung bis zu häuslicher Gewalt - während aller 64 Spiele bei der Frauen-WM", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino.
Große Kontroverse bei Männer-WM
Bei der Männer-WM Ende 2022 in Katar hatte es eine große Kontroverse rund um die Kapitänsbinden gegeben. Neben der Regenbogenarmbinde wurde auch die sogenannte "One Love"-Binde von der FIFA unter Androhung von Sanktionen verboten. Auf der Binde ist ein Herz in bunten Farben zu sehen und der Slogan "One Love" zu lesen. Das Verbot der Armbinde hatte auch beim Vorrunden-Aus der DFB-Elf für viel Wirbel gesorgt. Es mündete darin, dass sich Kapitän Manuel Neuer und die anderen Spieler vor dem Auftaktspiel gegen Japan die Hand vor den Mund hielten.
Der Weltverband hatte nach der Männer-WM angekündigt, mit den Verbänden in den Dialog zu treten. Deutschlands Kapitänin Popp hatte zuletzt erklärt, ihr Team würde bei der Weltmeisterschaft "sehr gerne" mit der Regenbogenbinde spielen. Die Regenbogenfarben stehen für mehr Diversität in der Gesellschaft.
Die gleichen Farben wie auf der "One Love"-Binde
Auf der FIFA-Binde für Inklusion sind nun die gleichen Farben wie auf der "One Love"-Binde zu sehen. Der Deutsche Fußball-Bund hatte 2022 mitgeteilt, dass die Binde ein Zeichen gegen jegliche Diskriminierung und für jede Form von Vielfalt sein soll. "Rot, Schwarz und Grün finden sich in der Panafrikanischen Flagge, Pink, Gelb und Blau symbolisieren die Pansexual Flagge", hieß es seinerzeit in einer Mitteilung vom DFB.
Bei der WM haben die Spielerinnen nun drei Möglichkeiten: Sie können das ganze Turnier über eine Spielführerinnenbinde mit dem Aufdruck "Football Unites the World" ("Fußball vereint die Welt") tragen oder das ganze Turnier lang eine Binde mit der gleichen Botschaft oder eine Binde mit einem bestimmten Thema für jeden Spieltag.