Fans fordern Ende der Partnerschaft Bayerns Katar-Sponsoring: Fernreise mit Fragezeichen
Der FC Bayern fliegt am Freitag ins umstrittene Trainingslager nach Doha - begleitet von der Kritik der Fans, bei denen die Zusammenarbeit mit Partner Qatar Airways umstritten ist.
Wenn der FC Bayern am Freitag (06.01.2023) ins Trainingslager nach Katar fliegt, wird ein seit Jahren heiß diskutiertes Thema mit an Bord sein: Wie geht es mit dem umstrittenen Partner Qatar Airways weiter? Verlängern die Münchner trotz aller Widerstände aus Fankreisen den Vertrag noch einmal?
Vor der Abreise nach Doha wollte sich der Rekordmeister auf SID-Anfrage nicht dazu äußern. Zuletzt hatten Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer nach der WM "intensive" Gespräche mit der Fluggesellschaft angekündigt. Kahn wird im Laufe des Trainingslagers in Doha erwartet. Inwieweit es dabei zu Verhandlungen kommt, ist offen.
Vereinigung aktiver Bayern-Fans mit klarer Forderung
Die Fans unterstrichen vor der Abreise noch mal ihre klare Position und forderten ein Ende der Zusammenarbeit mit Sponsor Qatar Airways. Es gehe darum, "dass das Sponsoring beendet wird. Wie und von wem, ist zweitrangig", sagte der Sprecher der Vereinigung aktiver Bayern-Fans, Alexander Salzweger, den Portalen "Spox" und "Goal" am Mittwoch.
"Ich kann mir vorstellen, dass Katar keine Lust mehr auf einen Verein wie Bayern hat. Es gibt die ganze Zeit Diskussionen, sie müssen Vertreter zu Round Tables schicken und werden bei jeder Mitgliederversammlung angegriffen: Das können sie nicht geil finden."
Keine Entwicklung seit Oktober
Qatar Airways ist seit Sommer 2018 Sponsor beim FC Bayern. Der Vertrag mit der Fluggesellschaft läuft in diesem Jahr aus. WM-Gastgeber Katar wird wegen der Menschenrechtslage und der Situation für ausländische Arbeiter scharf kritisiert. Viele Fans des FC Bayern sehen die finanziell lukrative Zusammenarbeit mit der Airline sehr kritisch.
Der FC Bayern werde "alles abwägen, und dann werden wir eine Lösung finden", hatte Hainer bei der Mitgliederversammlung im Oktober gesagt. Auch Vorstandschef Oliver Kahn hatte angekündigt: "Wir werden das Thema weiter intensiv besprechen und für den FC Bayern eine Lösung finden." Konkreter wurde es seitdem nicht.
WM hat Bayern-Bossen nicht in die Karten gespielt
Das zentrale Argument der Bayern als Rechtfertigung der Zusammenarbeit war bislang stets der Verweis auf die gesellschaftliche Entwicklung, die man vorantreiben wolle. Die WM hat dem Rekordmeister diesbezüglich nicht eben in die Hände gespielt: Alle deutschen Versuche, Einfluss zu nehmen und Zeichen zu setzen, waren ins Leere gelaufen.
Stattdessen hatte es neue Eklats gegeben - etwa als der katarische WM-Botschafter Khalid Salman schon im Vorfeld des Turniers Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet hatte. Es könnte daher schwierig werden für die Bayern-Bosse, eine Verlängerung zu rechtfertigen.