Formel 1 Traum vom Heimsieg: Fernando Alonso lässt alle staunen
Fernando Alonso galt in der Formel 1 als einer der besten Piloten der vergangenen 20 Jahre. Als er nach zwei Jahren Pause zurückkam, war er Ende 30. Zu alt? Doch Alonso ist so stark wie eh und je.
Vor zehn Jahren stand er das bislang letzte Mal ganz oben auf dem Podest, damals steuerte er seinen Ferrari auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zu einem umjubelten Triumph. Folgt ein Jahrzehnt später am kommenden Wochenende die sensationelle Wiederholung im Aston Martin?
Der siebte Grand-Prix der Saison ist das Heimspiel für den "Prinz von Asturien", der 2005 und 2006 im Renault Formel-1-Weltmeister wurde. Danach geplant waren auch Titel mit Ferrari und McLaren. Doch daraus wurde nichts. 2019 und 2020 machte der Spanier Formel-1-Pause.
Schon fünfmal auf dem Podest
Inzwischen ist Fernando Alonso Diaz 41 Jahre alt. Und er trumpft richtig auf. Bei fünf der sechs bisherigen Saisonrennen war der Mann aus Oviedo auf dem Podium: viermal Dritter und zuletzt in Monte Carlo sogar Zweiter. Das Duo Aston Martin-Alonso war dort in den engen Kurven Monacos richtig stark. Doch gegen die Übermacht der Red Bull war nicht anzukommen. Noch nicht.
Der ehemalige Champion profitiert sicher von der Vorarbeit eines Sebastian Vettel, der beim britischen Rennstall zwei Jahre am Projekt "Top-Team" mitgearbeitet hat. Und keine Früchte ernten konnte.
Klassenunterschied innerhalb von Aston Martin
Wenn man Vettels alten und Alonsos jetzigen Teamkollegen Lance Stroll, den Sohn des Teamsbesitzers Lawrence Stroll, isoliert betrachtet, dann hätte der Begriff "Mittelklasse-Rennstall" sicher weiter Bestand. Stroll hat bislang 27 Pünktchen gesammelt, rangiert auf Platz acht der Fahrerwertung. Alonsos bisherige Ausbeute: 93 Zähler. Im vergangenen Jahr hatte Vettel immerhin auch doppelt so viele Punkte errungen wie sein Teamkollege, aber das waren da nur 37.
Das bedeutet, dass Fernando Alonso ganz klar in einer anderen Liga gegenüber Stroll fährt. Vettel war im Red Bull gegen Alonso im Ferrari viermal Weltmeister geworden - das sind Fahrer auf einer Augenhöhe.
Ralf Schumacher lobt Alonso über den grünen Klee
Und trotzdem scheint Alonso etwas zu gelingen, was besonders Stroll nicht schafft. Doch was ist es? Das Auto ist es vermutlich nicht oder nur zu einem kleinen Teil - siehe Stroll. Es muss an der besonderen Erfahrung Alonsos liegen, der zudem körperlich in Optimalform unterwegs ist. Er sei jetzt in einem Alter, "in dem er sich auf das Wesentliche konzentriert. Und er arbeitet jetzt stark gegen den Vorwurf, dass er kein Teamplayer sei. Und das macht er sehr gut und sehr fair", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher der Deutschen Presse-Agentur, und ist sich sicher: "Im Red Bull könnte er den Titel holen."
Es ist eine Rennfahrer-Weisheit, dass derjenige Rennfahrer erfolgreich sein wird, der die wichtigen Mosaiksteine Speed, Taktik, körperliche Verfassung und Kommunikation mit Technikern und Teammitgliedern am besten zusammenbringt. Genau das scheint 2023 der Fall zu sein.
Alonso braucht Schwächen von seinem "Fan" Verstappen
Weltmeister Max Verstappen ist aktuell in seinem Red Bull derart überlegen, dass er sich auch in Spanien wohl nur selbst schlagen kann. "Wir brauchen Wochenenden, an denen Red Bull Probleme hat", sagt Alonso. Druck macht er sich keinen.
"Ich habe viel Respekt für ihn, weil er in diesem Alter noch so engagiert ist." Alonso sei sein Lieblingsfahrer im aktuellen Feld, ergänzt Verstappen: "Ich bin damit aufgewachsen, ihn fahren zu sehen." Er sei "ein großartiges Beispiel für die Menschen da draußen", betont er: "Wenn man engagiert bleibt und an sich selbst und an die Chancen glaubt, die sich bieten, dann kann man so etwas schaffen, was er gerade tut."
Und Alonso wird da sein und eiskalt zuschlagen, wenn Verstappen und Perez sich auch nur die kleinste Blöße geben. Ob Verstappen dann noch Fan des 16 Jahre älteren Kollegen bleiben wird?