Vor dem Großen Preis von Aserbaidschan Die Formel 1 ist endlich unvorhersehbar
Lange war Max Verstappen in der Formel 1 nahezu unschlagbar - doch das hat sich komplett geändert. Vier verschiedene Fahrer haben die vergangenen vier Rennen gewonnen, der Niederländer gehörte nicht dazu. Die Frage nach dem Baku-Sieger ist vollkommen offen.
Die Formel 1 und der Kampf um die Weltmeisterschaft drohte wieder zu einer einseitigen - und daher auch eher langweiligen - Angelegenheit zu verkommen. Max Verstappen hatte von den ersten zehn Rennen dieser Saison acht gewonnen und dass er zum vierten Mal in Folge den WM-Titel holen wird, war schon nach weniger als der Hälfte aller Rennen nur noch Formsache. Zumindest war damals überhaupt nicht erwartbar, was dann passierte.
Verstappen-Verfolger nehmen sich gegenseitig die Punkte
Seit fünf Rennen ist Verstappen nun schon ohne Sieg, er hat dabei aber auch Glück. Denn es gibt nicht den einen Verfolger, der die Schwäche des Weltmeisters nutzt, sondern eine Reihe an Fahrern, die plötzlich um Platz eins mitfahren. Vier verschiedene Piloten haben die vergangenen vier Grand Prixs gewonnen, weshalb der Vorsprung von Verstappen mit 62 Punkten noch immer sehr komfortabel ist.
Max Verstappen: "Eine Menge Arbeit vor Baku"
Die Formel 1 schaut daher von Rennen zu Rennen, weil sie nach langer Zeit mal wieder in einer für sie perfekten Situation ist. Es ist endlich wieder unvorhersehbar, wer als Erster die Ziellinie passieren wird. Beim Großen Preis von Aserbaidschan mit dem Rennen am Sonntag (15.09.2024 ab 13 Uhr, im Ticker auf sportschau.de) werden viele darauf warten, dass Verstappen seine Sieglosserie beendet, aber es könnte auch das nächste Husarenstück von Lando Norris, Charles Leclerc, Oscar Piastri oder Lewis Hamilton sein, die in den vergangenen Wochen erfolgreich waren.
Auch Pérez schwächelt
Es ist nicht mehr nur Verstappen und es ist auch nicht mehr nur Red Bull. Der Rennstall bestimmte die Rennen in der Vergangenheit auch in Baku. Der Niederländer hat dort zwar nicht die beste Bilanz in seinen WM-Titel-Jahren vorzuweisen mit einem Sieg (2022), einem zweiten Platz (2023) und Rang fünf im Jahr 2021 - dafür sprang aber sein Teamkollege Sergio Pérez mit seinen Erfolgen 2021 und 2023 in die Bresche.
Allerdings: Auch der zu Saisonbeginn starke Mexikaner ist enorm zurückgefallen, der sechste Rang beim Großen Preis der Niederlande Ende August war seine beste Platzierung innerhalb der vergangenen zehn Rennen.
Norris: "Beide WM-Titel sind in Reichweite"
Das führt dazu, dass der Konstrukteurstitel plötzlich in Gefahr ist. McLaren ist mit Norris und Oscar Piastri nur noch sieben Punkte hinter dem Red-Bull-Duo, Ferrari mit Leclerc und Carlos Sainz hat auch nur noch 39 Zähler Rückstand. "Im Moment ist es wirklich schlecht. Vor Baku haben wir eine Menge Arbeit vor uns, um im Grunde das ganze Auto zu ändern", sagte Verstappen nach seinem sechsten Platz zuletzt in Italien.
Lando Norris in Aktion
Norris, sein erster Verfolger in der WM-Wertung und jüngst von seinem Rennstall zur klaren internen Nummer eins deklariert, spekuliert dagegen auf die Fortsetzung der Red-Bull-Flaute. "Das Ziel ist klar. Beide WM-Titel sind in Reichweite, und deshalb sind wir noch entschlossener, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen", sagte der 24-Jährige vor dem Baku-Wochenende. "Ich bin stolz auf das Team und bin gespannt, was wir an diesem Wochenende erreichen können." Und mit ihm auch die neutralen Zuschauer der aktuell unvorhersehbaren Formel 1.