Beförderung des Supertalents Mercedes ernennt Antonelli zum Hamilton-Nachfolger
Mercedes vertraut bei der Nachfolge für Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton zur kommenden Saison auf den erst 18-jährigen Italiener Andrea Kimi Antonelli.
Das frühere Weltmeisterteam gab die Beförderung seines Nachwuchsfahrers am Samstagmorgen (31.08.2024) in Monza (alle Sessions zum Italien-Grand-Prix im Live-Ticker bei sportschau.de) bekannt. Antonelli, der in dieser Saison in der Formel 2 fährt, erhält einen Vertrag für 2025. Sein Teamkollege wird Grand-Prix-Sieger George Russell (England), der nach Hamiltons Ausscheiden zum Nummer-1-Fahrer aufsteigt.
"Erfahrung, Talent, Jugend und unbändiger Speed"
"Unser Fahreraufgebot für das Jahr 2025 vereint Erfahrung, Talent, Jugend und unbändigen Speed", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Kimi hat immer wieder gezeigt, dass er das Talent und die Schnelligkeit hat, um an der Spitze unseres Sports mitzuhalten. Wir wissen, dass es ein weiterer großer Schritt nach oben sein wird, aber er hat uns bei seinen F1-Tests in diesem Jahr beeindruckt und wir werden ihn bei jedem Schritt seines Lernprozesses unterstützen."
Bezüglich der Zukunft von Russell und Antonelli über das kommende Jahr hinaus äußerte sich Wolff in einer Medienrunde am Samstagmittag ausweichend: "Diese beiden sind die Zukunft. Sie haben Verträge, die viel länger laufen. Es ist aber kompliziert mit Optionen." Mercedes sei "ein Schnellkochtopf", merkte Wolff an: "Aber wir wollen auf diese beiden setzen."
Antonellis noch junge Karriere ist mit Erfolgen gepflastert. Mercedes hat ihn seit 2019 in seinem System. 2022 wurde er höchst souverän Meister der Formel 4 in Italien und Deutschland, feierte zusammengenommen 22 Siege in nur 35 Rennen. Die Formel 3 übersprang er, in seiner ersten Formel-2-Saison gewann er bislang zweimal. Ende August gab Antonelli in Monza im Mercedes von Russell sein Trainingsdebüt, die Fahrt war nach einem schweren Abflug allerdings schnell beendet.
"Müssen ihn eher einbremsen"
Wolff machte dennoch nie einen Hehl aus seiner großen Wertschätzung für Antonelli, mehrfach adelte er ihn als "Wunderkind". "Wir müssen ihn eher einbremsen, als ihn schneller zu machen", sagte Wolff am Rande des Großen Preises von Italien.
Hamilton (39) wird Mercedes am Jahresende nach zwölf Saisons und sechs gewonnenen Fahrertiteln in Richtung Ferrari verlassen. Antonelli gilt als riskante Lösung mit einer allerdings großen Zukunft. Parallel hatte Wolff auch im Verlauf des Jahres hartnäckig versucht, den dreimaligen Weltmeister Max Verstappen vom Wechsel von Red Bull zu Mercedes zu überzeugen.
Hamilton im Training zum Großen Preis von Italien bärenstark
Lewis Hamilton und Mercedes befinden sich vor dem Qualifying zum Großen Preis von Italien in Bestform. Der 39-jährige Brite drehte am Samstag (31.08.24) im dritten freien Training in Monza in 1:20,117 Minuten die schnellste Runde, dicht gefolgt von Teamkollege George Russell (Großbritannien/+0,093 Sekunden). Dritter wurde Ferraris Charles Leclerc (Monaco/+0,109).
Verstappen nur Sechster
Probleme hatte hingegen Weltmeister Max Verstappen in seinem Red Bull. Der Niederländer kam nicht richtig in Fahrt und wurde bei der Generalprobe zum Kampf um die besten Startplätze nur Sechster (+0,251). Vor ihm landeten neben den drei schnellsten Fahrern noch die beiden McLarens mit Oscar Piastri (Australien/+0,135) und Lando Norris (Großbritannien/+0,145).
Franco Colapinto (Argentinien/+0,788), der bei Williams für den Rest der Saison Logan Sargeant ersetzt, überzeugte an seinem Formel-1-Premierenwochenende und wurde hinter Teamkollege Alexander Albon (Thailand/+0,479) Neunter. Die Top-Ten komplettierte Nico Hülkenberg (+0,826). Der Emmericher peilt in Italien zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Großbritannien wieder Punkte an.