Leichtathletik-WM in Budapest Weber wieder nur Vierter - keine deutsche Medaille in Budapest
Deutschland geht bei der Leichtathletik-WM in Budapest leer aus. Auch Speerwerfer Julian Weber holte am letzten Wettkampf-Tag keine Medaille, wurde nur Vierter. Weltmeister wurde der Inder Neeraj Chopra, vor Arshad Nadeem aus Pakistan und dem Tschechen Jakub Vadlejch.
Am Ende schlug Julian Weber die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. 85,79 m, das reichte im Finale von Budapest nur zum undankbaren vierten Platz - wie schon bei den Spielen in Tokio und der WM in Eugene. Der Europameister war eine der großen DLV-Hoffnungen auf Edelmetall in Budapest, vergab aber die letzte Medaillenchance für das deutsche Team bei den Titelkämpfen in der ungarischen Hauptstadt.
DLV-Team erstmals ohne WM-Medaille
Zum Tschechen Jakub Vadlejch (86,67) und Bronze fehlten dem Mainzer 88 Zentimeter. Gold war mit 88,17 m durch Olympiasieger Neeraj Chopra an diesem Tag weit weg für Weber, ebenso wie Silber, das sich Arshad Nadeem mit 87,82 m sicherte.
Damit trat der "Worst Case" für das DLV-Team ein: Erstmals in der Geschichte holte die deutsche Mannschaft nicht eine einzige Medaille bei einer Leichtathletik-WM. "Wir sind nicht hierhergekommen, um wieder mit leeren Händen nach Hause zu gehen", hatte DLV-Präsident Jürgen Kessing wenige Stunden vor Webers Wettkampf gesagt. Doch genau so kam es.
"Vierter Platz in der Welt ist super, ich hätte trotzdem gerne die Medaille gehabt. Es ist scheiße, aber ich kann damit umgehen", sagte Weber im Sportschau-Interview. Der Druck, die letzte Medaillen-Option für das deutsche Team gewesen zu sein, ließ er nicht gelten. "Unterbewusst vielleicht ein bisschen, aber ich war motiviert, das Einwerfen war gut und ich hatte auch richtig Bock."
Abwurfmarke wie in der Qualifikation das Hauptproblem
Als Hauptproblem machte der Mainzer wie schon in der Qualifikation die weit vorgelagerte Abwurfmarke aus. "Das hat mir komplett das Feeling genommen", so Weber. "Deswegen habe ich es mit Gewalt probiert, das hat aber auch nicht funktioniert."
Weber, der mit seinen 88,72 m als Nummer zwei der Welt nach Budapest gereist war, hatte schon eine wacklige Qualifikation hingelegt - im Finale fehlte ihm dann wieder die nötige Power. Womöglich hemmte den 28 Jahre alten Sportsoldaten auch der enorme Erwartungsdruck.