Sechster Wettkampftag in Rom Die EM-Höhepunkte heute
Zum Abschluss der Leichtathletik-EM in Rom werden noch einmal zehn Goldmedaillen vergeben. Die Hoffnungen aus deutscher Sicht ruhen auf Weitspringerin Malaika Mihambo, Speerwerfer Julian Weber und den Staffeln. Der letzte Wettkampftag am heutigen Mittwoch (12.06.2024) bei der EM im Überblick.
Wir halten Sie ab 20.05 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de auf dem Laufenden.
Stabhochsprung Männer (20.20 Uhr)
Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Olympiastadion in Rom dürfen sich am letzten EM-Abend auf eine weitere Flugshow des schwedischen Stabhochspringers Armand "Mondo" Duplantis freuen. Der Weltrekordler gilt unter normalen Umständen als unschlagbar. Oleg Zernikel (Landau) und Torben Blech (Leverkusen) gehen für Deutschland an den Start. Der Vize-Europameister von München 2022, Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen), schied in der Qualifikation aus.
Speerwurf Männer (20.28 Uhr)
Der 29 Jahre alte Titelverteidiger Julian Weber (USC Mainz) überzeugte in der Speerwurf-Qualifikation erst im dritten Versuch - dort aber mit 85,01 m dann so richtig. Im Finale will er erneut alle Kontrahenten hinter sich lassen. Der zehn Jahre jüngere Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) bestreitet sein erstes EM-Finale. Er kann ohne großen Druck an den Start gehen.
Julian Weber geht in Rom als EM-Titelverteidiger ins Speerwurf-Finale.
Weitsprung Frauen (20.54 Uhr)
Der Saisonhöhepunkt sind auch für Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) die Olympischen Spiele in Paris. Dort möchte sie ihren Tokio-Titel von 2021 verteidigen. Dass sie vorher in Rom EM-Gold gewinnt, ist nicht unwahrscheinlich. In der Qualifikation am Dienstag (11.06.2024) sprang sie als erste Europäerin in dieser Freiluftsaison weiter als sieben Meter (7,03 m). Im Finale will sie nach Möglichkeit noch etwas drauflegen, kündigte Mihambo in der ARD an. Zweite deutsche Springerin ist Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden), Laura Raquel Müller (Unterländer LG) überstand die Qualifikation nicht.
4x400 m Frauen und Männer (21.05/21.17 Uhr)
Nach dem Vorlauf waren die deutschen Frauen in der Besetzung Skadi Schier, Alica Schmidt, Luna Bulmahn und Eileen Demes happy über die Zeit von 3:25,90 Minuten, die bereits die Olympia-Teilnahme bedeuten kann. Im Finale der europäischen Top-Nationen will das Quartett in derselben Besetzung diese Leistung nun noch einmal bestätigen.
Die Männer-Staffel mit Manuel Sanders, Marc Koch, Lukas Krappe und Jean Paul Bredau lief die drittbeste Vorlauf-Zeit. Im Finale will der DLV-Vierer "richtig angreifen", sagte Sanders in der ARD. Statt Krappe kommt im Endlauf Emil Agyekum zum Einsatz, er wird als Schlussläufer fungieren.
Die Frauen-Staffel freut sich auf das EM-Finale und auch schon ein bisschen auf die Olympischen Spiele.
800 m Frauen (21.28 Uhr)
Ein gutes Finale laufen will auch Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) über 800 m. Im Halbfinale am Dienstag hatte die 24-Jährige ihre persönliche Bestzeit auf 1:58,74 Min. gesteigert und gleichzeitig die Olympia-Norm erfüllt. Im Sog der Topläuferinnen ist möglicherweise noch eine weitere Steigerung möglich.
10.000 m Männer (21.44 Uhr)
Im Finale über 10.000 m laufen mit Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach), Tom Förster (LG Braunschweig) und Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) drei deutsche Athleten mit. Mit der Medaillenentscheidung dürfte das DLV-Trio aber bei erwartetem Rennverlauf nichts zu tun haben.
1.500 m Männer (22.26 Uhr)
Weil er im Vorlauf unverschuldet in einen Massensturz verwickelt worden war, darf Robert Farken (SC DHfK Leipzig) im Finale an den Start gehen. Nun darf er ganz nah dabei sein, wenn 5.000-m-Europameister Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen seinen nächsten EM-Doppeltriumph perfekt machen will. Marius Probst (TV Wattenscheid 01) und Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) schieden im Vorlauf aus.
Im Vorlauf war Robert Farken (r.) in einen Massensturz verwickelt gewesen.
4x100 m Frauen und Männer (22.40/22.50 Uhr)
Im Einzel-Finale über 100 m hat Gina Lückenkemper (SCC Berlin) die Titelverteidigung und auch das Podest verpasst, mit der Staffel soll es nun besser laufen. Im Vorlauf sprintete Lückenkemper mit Sophia Junk, Nele Jaworski und Rebekka Haase in 42,47 Sek. die viertschnellste Zeit. "Im Finale geben wir alles, was wir haben", sagte Haase danach. Topläuferin Lisa Mayer, die auf das Einzel-Halbfinale über 100 m verzichtet hatte, ist fit und ersetzt im Staffel-Endlauf Jaworski.
Um die Medaillen kämpfen wollen auch die deutschen Staffel-Männer, die wie die Frauen bereits das Olympia-Ticket in der Tasche haben. Kevin Kranz, Owen Ansah, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah "möchten die anderen Länder ärgern", wie sie in der ARD ankündigten. Dafür müssen aber - anders als im EM-Finale 2022 in München - die Wechsel unbedingt sauber über die Bühne gehen. Die Final-Besetzung in Rom ist dieselbe wie im Vorlauf.
"Unser Tank ist noch ziemlich voll" - die DLV-Sprintstaffel will im Finale angreifen.