EM in Mönchengladbach "Genug trainiert" - Hockey-Männer ungeduldig
Die deutschen Hockey-Männer starten bei der Heim-EM am Abend gegen Außenseiter Wales. Ein Sieg ist fast schon Pflicht.
Beim Abendessen im Düsseldorfer Nobelhotel verfolgten die deutschen Hockey-Männer über einen Beamer den gelungenen EM-Auftakt ihrer weiblichen Kolleginnen. Während des 4:0 der "Danas" gegen Schottland fläzten sich die Spieler in Sesseln, unterhielten sich oder tippten auf ihren Handys herum. Die Wartezeit vor dem eigenen Turnierstart zog sich wie Kaugummi.
"Die Vorbereitung zieht sich jetzt schon echt lange. Wir haben genug trainiert", sagte Torjäger Niklas Wellen und schob etwas ungeduldig hinterher: "Es wird einfach Zeit, dass das Turnier jetzt startet."
Dass es für die "Honamas" am Samstagabend ab 18 Uhr im ersten Gruppenspiel gegen Wales (im Live-Ticker bei sportschau.de) auch erfolgreich läuft, ist zu erwarten. Die walisische Mannschaft ist das schwächste Team der Gruppe B, die neben Weltmeister Deutschland mit Europameister Niederlande und Frankreich bestückt ist.
Die jüngste Begegnung zwischen Wales und Deutschland 2021 gewann die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) 8:1. "Vielleicht ist es einfacher, gegen ein schwächeres Team zu starten, weil man sich in einen Flow spielen kann", meinte Wellen, wollte sich aber nicht festlegen: "Ob sie wirklich ein dankbarer Auftaktgegner sind, kann ich dann am Ende des Turniers sagen."
Erstes Heimturnier für Hockey-Männer
Der 28 Jahre alte Krefelder hatte mit seinen sieben Toren maßgeblich zum Titel-Erfolg der deutschen Männer bei der WM in Indien Anfang des Jahres beigetragen. Die erste Europameisterschaft in Deutschland seit zwölf Jahren ist damit schon das zweite Highlight für ihn und sein Team in diesem Jahr.
Vor heimischer Kulisse hat allerdings noch keiner aus der deutschen Nationalmannschaft gespielt. "Die Anspannung und Vorfreude spürt man bei jedem. Wir sind jetzt total heiß, vor auverkauftem Stadion unser erstes Spiel zu machen. Ob das jetzt Wales, Niederlande oder Frankreich ist, das spielt dabei keine Rolle."
Im einzigen Hockeystadion Deutschlands werden am Samstag 9.500 Zuschauer erwartet. Am Montag spielt Deutschland im Topspiel, ebenfalls vor ausverkaufter Kulisse, gegen die Niederlande (18.00 Uhr), Mittwoch dann gegen Frankreich (19.30 Uhr).