Handball-WM, Viertelfinale DHB-Frauen gegen Schweden: "Die Gier ist riesig"
Vor dem WM-Viertelfinale gegen Schweden träumen die DHB-Frauen von der ersten Medaille seit 2007.
Der Glaube an die erste WM-Medaille seit 16 Jahren ist größer als jemals zuvor. "Wir nehmen keine Negativität mit ins Viertelfinale gegen Schweden. Die Gier ist riesig", hatte Rückraumspielerin Xenia Smits nach der Niederlage gegen Dänemark am Montag erklärt und wollte am liebsten sofort loslegen. "Die Nacht bräuchte ich vielleicht noch zum Regenerieren, aber dann könnte es losgehen."
Nach dem vorzeitigen Vorstoß ins Viertelfinale und einer Partie auf Augenhöhe gegen Titelanwärter Dänemark (28:30) strotzt die DHB-Auswahl nur so vor Selbstvertrauen. Keine Spur von Angst vor dem Duell mit den Schwedinnen am Mittwoch (13.12.2023; 17.30 Uhr im Live-Ticker und im Audiostream).
"Wir haben gegen eine buhende Arena 60 Minuten top mitgehalten, da brauchen wir keine Angst zu haben, was sonst noch kommt", sagte Co-Kapitänin Emily Bölk angriffslustig.
Der Aufgabe sind sich die DHB-Frauen bewusst: "Wir haben eine Riesenchance, ins Halbfinale zu kommen. Das wäre für uns eine schöne Sache und auch für den deutschen Frauen-Handball sehr wichtig", erklärte Alina Grijseels.
Sollte es klappen mit dem Halbfinaleinzug, hieße der Gegner Frankreich. Die Französinnen setzten sich gegen Tschechien mit 33:22 durch.
DHB-Team hat Gruppensieg verpasst
Noch auf dem Parkett hatte sich der deutsche Kader am Montagabend auf den Härtetest gegen die Skandinavierinnen eingeschworen. Die klare Botschaft an die Konkurrenz: Deutschland hält zusammen, kämpft und glaubt an den WM-Coup.
Dass das DHB-Team den Gruppensieg verpasst hat und so den starken Schwedinnen im Viertelfinale nicht aus dem Weg gehen konnte, ist daher kein Problem. Die Lust auf das Wiedersehen ist groß.
Für die deutsche Sieben ist es das dritte Duell mit den Nordeuropäerinnen innerhalb weniger Wochen. Unmittelbar vor Turnierstart hatten beide Teams zwei Testspiele gegeneinander bestritten und jeweils einmal gewonnen.
Döll: "Ruhe und Souveränität"
"Schweden war in den vergangenen Jahren immer ein bisschen vor uns, aber wir sind fit. Wir können das Tempo gehen und auch eine aggressive Defensive stellen", befand Bölk.
Deutschlands Handballerinnen treten so selbstsicher auf wie seit Jahren nicht mehr. Trainer Markus Gaugisch sprach von einer neuen "Killer-Mentalität".
Linksaußen Antje Döll lobte "die Ruhe und Souveränität, mit Drucksituationen umzugehen" und Bölk erklärte: "Unser Anspruch an das Training und an unsere Leistung hat sich verändert. Viele spielen mittlerweile bei internationalen Top-Klubs. Sich mit den Besten Europas zu messen, ist für viele keine Besonderheit mehr, sondern tägliches Geschäft."
Nächsten Schritt machen
Um gegen Schweden zu bestehen, muss das DHB-Team kleinere Fehler ausmerzen. "Wir müssen in der Abwehr cleverer agieren. Wir kriegen zu viele Zwei-Minuten-Strafen. Vorne nehmen wir ein, zwei Abschlüsse zu schnell", analysierte Grijseels.
Antje Döll brachte es auf eine einfache Formel: "Es liegt nicht an Schweden, es liegt an uns, ob wir das Spiel gewinnen."