Zeitstrafe

Handball-WM Handballerinnen im Viertelfinale gegen Schweden

Stand: 12.12.2023 19:33 Uhr

Deutschlands Handballerinnen haben bei der WM in Skandinavien einen Überraschungssieg gegen Titelanwärter Dänemark verpasst und starten als Gruppenzweite ins Viertelfinale. Dort geht es gegen Schweden.

Trotz der ersten Turnier-Niederlage konnten Deutschlands Handballerinnen wenige Sekunden nach dem Abpfiff schon wieder lachen. Beim 28:30 (13:15) gegen Titelanwärter Dänemark verpasste die DHB-Auswahl am Montagabend (11.12.2023) zwar einen Überraschungssieg, tankte aber weiter Selbstvertrauen für die Jagd nach der ersten WM-Medaille seit 16 Jahren. 

Die setzt das Team von Bundestrainer Markus Gauguisch im Viertelfinale am Mittwoch gegen den Olympia-Vierten Schweden fort. "Schade, dass wir uns für einen charakterstarken Auftritt nicht belohnen konnten. Wir waren sehr nah dran und haben nie aufgegeben. Wir nehmen viele gute Sachen mit. Jetzt gilt der volle Fokus dem Spiel gegen Schweden", sagte Gaugisch und ergänzte: "Wir gehen mit viel Rückenwind in die Partie. Die Spielerinnen werden weiter an sich glauben. Wir wissen, was auf uns zukommt, wollen das Ding aber biegen."

Dann muss sein Team noch einen Tick zulegen. "Die haben natürlich eine Riesenqualität. Ein Spiel haben wir gewonnen. Aber wir haben auch gesehen, dass sie uns ins zehn Minuten abschießen können", hatte der Coach über die zwei Aufeinandertreffen mit dem "Drei-Kronen-Team" unmittelbar vor dem Turnier gesagt. 

Im Duell mit dem von seinen Heimfans lautstark unterstützten EM-Zweiten Dänemark war Co-Kapitänin Emily Bölk mit fünf Treffern beste deutsche Werferin. "Wir haben gute Lösungen gefunden", resümierte Gaugisch kurz nach dem Abpfiff und wollte nicht von einem Dämpfer sprechen: "Wir hatten sie am Rande einer Niederlage und müssen nicht nach Negativem suchen."

Markus Gaugisch - "Dämpfer - das ist die falsche Wortwahl"

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Gegen ein gellendes Pfeifkonzert

Nach dem vorzeitigen Vorstoß ins Viertelfinale und dem gesicherten Ticket fürs Olympia-Qualifikationsturnier startete die DHB-Auswahl vor rund 10.000 Zuschauern mit viel Selbstvertrauen in die Partie. Auch, weil Spielmacherin Alina Grijseels nach ihrer Oberschenkelprellung wieder fit war. "Keine Scheu", lautete die Vorgabe für das Match gegen die robusten Eins-gegen-eins-Spielerinnen aus dem Nachbarland.

Vom starken dänischen Torhüter-Gespann ließ sich das DHB-Team ebenso wenig einschüchtern wie vom gellenden Pfeifkonzert der weiß-roten Massen. Dank drei Treffern von Kreisläuferin Julia Behnke erwischte der Außenseiter einen guten Start. Selbst eine doppelte Unterzahl überstand Deutschland unbeschadet. Dass die Gaugisch-Truppe anschließend trotzdem einem Rückstand hinterherlief, lag auch an drei vergebenen Siebenmetern. 

Bölk - "Wir sind nach wie vor im Viertelfinale"

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Däninnen nutzen deutsche Schwächephase

Nachdem Grijseels und Mareike Thomaier jeweils vergeben hatten, versuchte Bölk ihr Glück vom Punkt - und glich fünf Minuten vor der Pause zum 13:13 aus. Vor allem über den Kreis erarbeitete sich die DHB-Auswahl immer wieder Chancen.

Unmittelbar nach der Pause agierte das DHB-Team zu unkonzentriert und leistete sich gleich mehrere technische Fehler innerhalb weniger Minuten. Der WM-Dritte nutzte die Schwächephase der Gegnerinnen eiskalt und zog auf vier Tore davon (16:20). Zum Verhängnis wurde der deutschen Mannschaft auch, dass Bölk zu diesem Zeitpunkt schon zwei Zeitstrafen kassiert hatte und nicht mehr mit der nötigen Härte in die Duelle ging.

Döll vergibt Chance zum Ausgleich

Die Däninnen übernahmen nun die Spielkontrolle. Die Defensive stand kompakter, in der deutschen Abwehr ergaben sich Lücken. Doch angeführt von Führungsspielerin Bölk steckte die DHB-Auswahl nicht auf und blieb auch dank Paraden von Torhüterin Katharina Filter im Spiel. Antje Döll hatte neun Minuten vor Ende die Chance zum Ausgleich - doch die Wende gelang nicht mehr, auch weil Bölk wegen einer Roten Karte vom Feld musste.

Dänemark jetzt gegen Montenegro

Dänemark muss im Viertelfinale gegen Montenegro antreten. In den weiteren Duellen der Runde der besten acht treffen Titelverteidiger Norwegen und Tschechien sowie der WM-Zweite Frankreich und die Niederlande aufeinander.