Handball-Nationalspieler Rune Dahmke nach einem Tor gegen die Schweiz

Deutsche Handballer in der EM-Qualifikation DHB-Team dominiert die Schweiz

Stand: 07.11.2024 21:52 Uhr

Die deutschen Handballer haben im ersten Spiel nach ihrem olympischen Silber-Coup einen erfolgreichen Start in die EM-Qualifikation hingelegt. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason deklassierte die Schweiz am Donnerstagabend (07.11.2024) in Mannheim mit 35:26 (21:13).

Rechtsaußen Lukas Zerbe (sieben Tore) war vor 12.721 Zuschauern in der ausverkauften Arena der beste Werfer für die deutlich überlegene Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die trotz einiger Ausfälle zu einem nie gefährdeten Sieg kam. Ohne mehrere Leistungsträger, darunter die verletzten Schlüsselspieler Juri Knorr und Julian Köster, lieferte Deutschland 89 Tage nach dem verlorenen Olympia-Finale gegen Weltmeister Dänemark insbesondere zu Beginn eine echte Show. Vor der Pause leisteten sich die DHB-Männer bei einer Trefferquote von 84 Prozent kaum einen Fehler.

Nach dem Seitenwechsel kamen die von der früheren Bundesliga-Ikone Andy Schmid gecoachten Schweizer, bei der WM im kommenden Januar zweiter deutscher WM-Vorrundengegner in Herning, zunächst besser ins Spiel, am Ende wurde es aber deutlich.

"Wir wussten nicht ganz wo wir stehen. Ohne Knorr, ohne Köster. Aber ich freue mich riesig über die Leistung der Mannschaft. In der ersten Halbzeit stand die Abwehr sehr gut. Das einzige was wir besser machen müssen, ist die Chancenauswertung in den letzten zehn Minuten", sagte Bundestrainer Alfred Gislason der Sportschau.

Bundestrainer Gislason - "Spielerisch waren wir überragend"

Sportschau, 07.11.2024 21:23 Uhr

Am Sonntag gegen die Türkei

Am Sonntag (15.10 Uhr/live im Ersten und im Livestream) treten Johannes Golla und Co. im letzten Länderspiel des Kalenderjahres in Ankara bei Außenseiter Türkei an. Der dritte DHB-Gegner in der EM-Qualifikation ist Österreich. Die zwei besten Teams der Gruppe 7 lösen das Ticket für die Endrunde in Dänemark, Schweden und Norwegen (13. Januar bis 1. Februar 2026).

Super-Start des DHB-Teams

Das deutsche Team legte mit viel Tempo und großer Konzentration los. In der dritten Minute stand es bereits 3:0, wenig später 9:3 (10.) und kurz darauf 13:5 (15.). Deutschland deckte konsequent und spielte offensiv in den ersten 20 Minuten beinahe fehlerfrei. Schmid, seit Frühjahr Nationalcoach der Eidgenossen, nahm bei seiner Rückkehr nach Mannheim bereits in der 17. Minute die zweite Auszeit. 

Schon vor zehn Monaten hatte Deutschland die Schweiz, der ehemalige Löwen-Spielmacher Schmid stand damals noch auf dem Feld, vor 53.586 Zuschauern beim Weltrekordspiel zum Auftakt der Heim-EM in Düsseldorf (27:14) dominiert.

Nun wurde es früh eine klare Gelegenheit, beim 19:6 (24.) wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich auf 13 Tore. Luca Witzke oder Marko Grgic auf der Mitte, Renars Uscins oder Sebastian Heymann aus dem Rückraum, Golla oder Justus Fischer am Kreis - die Tore verteilten sich auf alle Mannschaftsteile. Gislason konnte wie erhofft möglichst vielen seiner Profis Spielanteile geben und unter Wettkampfbedingungen ein erstes Kader-Casting für die WM-Plätze betreiben. 

Bruch im deutschen Spiel nach der Halbzeit

Erst nach der Pause kam es zu einem kleinen Bruch. Die Schweiz sammelte durch mehrere Tore Selbstvertrauen, dem DHB-Team fehlte die letzte Spannung. Nicht zuletzt Andreas Wolff im deutschen Tor war es in dieser Phase zu verdanken, dass der Vorsprung nicht weiter als auf sechs Tore schmolz. 

"Das war ein ungefährdeter Sieg vor einer tollen Kulisse. Ein guter Start in die neue Länderspiel-Saison", sagte DHB-Kapitän Johannes Golla nach dem Spiel der Sportschau.

Häfner nach dem Spiel aus DHB-Team verabschiedet

So konnte sich auch Kai Häfner auf der Tribüne entspannt zurücklehnen. Der Linkshänder, einer der Europameister von 2016, wurde nach dem Spiel nach seiner erfolgreichen DHB-Karriere aus dem Kreis der Nationalmannschaft verabschiedet. "Ich bin unglaublich stolz auf diese Zeit", sagte Häfner übers Hallenmikrofon: "Für diese Reise bin ich sehr dankbar."