Albin Lagergren von SC Magdeburg wirft den Ball auf das Tor

Handball-Bundesliga Füchse legen Einspruch gegen die Wertung des Topspiels ein

Stand: 08.12.2024 22:22 Uhr

Ein nicht gegebenes Tor sorgt dafür, dass die Füchse Berlin nach ihrem Remis gegen Magdeburg Einspruch einlegen.

Kurz nach dem 31:31 (17:23) zwischen den Füchsen und dem SC Magdeburg gaben die Berliner am Sonntag ihren Einspruch gegen die Wertung bekannt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass der Ball nach einem Wurf von Lasse Andersson in der zweiten Halbzeit von der Latte möglicherweise hinter die Torlinie sprang. Die Schiedsrichter gaben den Treffer während des Spiels aber nicht. 

Wegen der schrägen Kameraperspektive und der verschwommenen Bilder fällt ein finales Urteil schwer. Bob Hanning war sich aber sicher. "Ein völlig reguläres Tor, von den Schiedsrichtern irregulär nicht gegeben, klar erkennbar hinter der Linie", sagte der Füchse-Geschäftsführer der Sportschau. "Jetzt können wir rechnen, bei einem Endergebnis von 31:31 zählen wir ein Tor drauf - und deswegen haben wir gesagt, legen wir mal Einspruch ein."

Nikolaus Hillmann, Sportschau, 08.12.2024 22:11 Uhr

Der Klub werde das am Montag juristisch weiterverfolgen, sagte Hanning. Es gibt in der Handball-Bundesliga keine Torlinientechnik, deshalb können die Schiedsrichter den Videobeweis nicht für die Frage zurate ziehen, ob ein Ball die Torlinie vollständig überquert hat. "Das dürfen sie nicht. Sie müssen einfach nur besser gucken", sagte Hanning.

Magdeburg mit starker Aufholjagd

Meister Magdeburg hatte sich nach einer starken Aufholjagd einen Punkt gesichert und den nächsten Rückschlag vermieden. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert holte auswärts einen Sechs-Tore-Pausenrückstand auf und wahrte, vorbehaltlich der Folgen des Einspruchs, ihre Restchancen im Titelrennen.

Magdeburg erkämpft Unentschieden gegen die Füchse

Markus Herwig, Sportschau, 08.12.2024 19:15 Uhr

Als Tabellensechster liegt Magdeburg nun fünf Zähler hinter dem Spitzenduo MT Melsungen und TSV Hannover-Burgdorf (beide 22:4 Punkte). Für die Berliner war es ein kleiner Dämpfer im Meisterrennen, die Füchse sind Dritter mit 20:6 Punkten und gaben den sechsten Pflichtspielsieg in Serie noch aus der Hand.

Gidsel überragt

Überragender Akteur aufseiten der Berliner war zunächst der Däne Mathias Gidsel, der in der ersten Halbzeit alle seine zehn Versuche im Tor unterbrachte - nach dem Seitenwechsel aber nur noch einen Treffer folgen ließ. Der SCM, der in Matthias Musche (7) seinen besten Werfer hatte, bekam in den letzten Sekunden sogar noch die Chance auf den Siegtreffer, der Wurf von Gisli Kristjansson ging aber am Tor vorbei.

Kiel gewinnt in Eisenach

Rekordmeister THW Kiel löste die knifflige Auswärtsaufgabe beim ThSV Eisenach durch ein 37:33 (23:16) mit Mühe - der Außenseiter leistete vor allem durch den überragenden Nationalspieler Marko Grgic reichlich Gegenwehr. 

Nach einer souveränen ersten Kieler Hälfte gestaltete der Außenseiter, der in der heimischen Werner-Aßmann-Halle zuletzt unter anderem Tabellenführer Melsungen bezwungen hatte, die Partie lange eng. Beim 22:24 (39.) kam Eisenach nach einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand wieder auf zwei Treffer ran.

Grgic mit 14 Toren

Olympia-Silbermedaillengewinner Grgic suchte gegen Torhüter Andreas Wolff immer wieder erfolgreich den Abschluss und war am Ende mit 14 Toren der beste Schütze der Partie. Am Ende jubelten die Norddeutschen aber auch dank der jeweils acht Treffer ihrer besten Schützen Eric Johansson und Domagoj Duvnjak.

Durch den dritten Sieg in Folge liegt der THW (18:8 Punkte) nun vier Zähler hinter Platz eins.

Melsungen verteidigt Tabellenführung

Dort liegt die MT Melsungen, die bereits am Samstagabend bei der HSG Wetzlar Wetzlar dank zwei Treffern in den letzten zwei Minuten mit 29:27 gewann und auch nach dem 13. Spieltag ganz oben bleibt.

Spielszene beim Spiel zwischen Wetzlar und Melsungen in der Handball-Bundesliga

Spielszene beim Spiel zwischen Wetzlar und Melsungen in der Handball-Bundesliga

Wetzlar lieferte dem Favoriten über 58 Minuten einen packenden Kampf, glich zwischenzeitlich auch einen Drei-Tore-Rückstand (17:20) aus. In der Schlussphase machten dann Alexandre Cavalcanti und Erik Balenciaga mit ihren Toren alles klar für die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo. Beste Werfer der MT waren Elvar Örn Jonsson (8) und David Mancic (7), für Wetzlar traf Stefan Cavor als erfolgreichster Schütze sechsmal.

Hannovers Fischer überragt erneut

Justus Fischer, der beste Spieler der vergangenen Monate in der Handball-Bundesliga, hat seine Topform auch in den Dezember mitgenommen und führte den TSV Hannover-Burgdorf schon am Freitagabend zum Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen. Der 21 Jahre alte Nationalspieler erzielte beim 35:30 (14:14) seines Teams zehn Tore und stellte damit sogar seinen Team- und Nationalmannschaftskollegen Renars Uscins, der mit seinen sechs Treffern bester Torschütze der Liga bleibt, deutlich in den Schatten.

Hannover schlägt die Löwen und grüßt von oben

Sportschau, 07.12.2024 00:47 Uhr

Einen Tag zuvor war Fischer offiziell zum dritten Mal in Folge zum besten Akteur des Monats in der Bundesliga ernannt worden, im September und Oktober war der Kreisläufer schon für die Juroren die Nummer eins.

TSV setzt Höhenflug fort

Hannover bleibt damit auch als Mannschaft im Höhenflug, "die Recken" sind mit 22:4 Punkten weiterhin gleichauf mit dem Tabellenführer aus Melsungen. Die Löwen entfernen sich dagegen mit einer Bilanz von 14:10 immer mehr von der Spitzengruppe. Ivan Martanovic war bei den Gästen mit acht Treffern der beste Torschütze, Nationalspieler Juri Knorr gelangen sechs Tore.

Flensburg ohne Mühe gegen Potsdam

Im zweiten Spiel am Freitagabend geschah, was zu erwarten war. Mit dem punktlosen Aufsteiger 1. VfL Potsdam hatte die SG Flensburg-Handewitt keine Mühe und gewann mit 39:22 (19:11). Fünf Akteure der Gastgeber trafen mindestens fünfmal, erfolgreichster Werfer war Lukas Jörgensen mit sechs Toren.