
Handball-Bundesliga Tempo und Dramatik: Rhein-Neckar Löwen ringen Leipzig nieder
Die Rhein-Neckar Löwen besiegen in der Handball-Bundesliga den SC DHfK Leipzig. Der Blick richtet sich aber bereits auf die neue Saison.
Die Mannheimer entschieden die Partie mit 35:34 (18:16) für sich und rangieren mit 31:21 Punkten auf Platz acht. Leipzig ist mit 17:37 Zählern Tabellen-13. Für die Gäste war es bereits die siebte Niederlage in Folge. Beste Werfer waren Löwen-Akteur Jon Lindenchrone und Leipzigs Andri Mar Runarsson mit je neun Toren.
Beide Mannschaften lieferten sich in der ersten Halbzeit ein offensiv geführtes Duell. Die Abwehrreihen ließen dagegen häufig die letzte Konsequenz vermissen, wodurch sich eine torreiche Begegnung entwickelte. Auf Seiten der Löwen sorgte Juri Knorr mit einigen sehenswerten Anspielen an den Kreis für die Glanzlichter. Mit einer Zwei-Tore-Führung für die Gastgeber ging es in die Kabinen.
Lindenchrone rückt in den Fokus
Im zweiten Abschnitt verteidigten die Löwen zunächst die Führung, bevor Leipzig im Anschluss an eine Auszeit von Trainer Runar Sigtryggsson mit einem 3:0-Lauf auf einmal vorne lag. Löwen-Coach Sebastian Hinze reagierte ebenfalls mit einer Auszeit, prompt zogen die Gastgeber auf 31:28 davon (48.).
Die Leipziger kämpften sich in einem nun verbissen geführten Duell aber wieder heran. Rund sechs Minuten vor dem Ende stand es 32:32. In der Schlussphase entwickelte sich ein echter Krimi. Jon Lindenchrone traf nach tollem Anspiel von Keeper David Späth zum 34:33 (57.). Erneut Lindenchrone baute den Vorsprung aus, doch Leipzig verkürzte postwendend durch Luca Witzke. In der Schlussminute vergab Lindenchrone einen Siebenmeter, wodurch sich den Gästen die Chance auf ein Remis eröffnete. Doch Späth parierte Sekunden vor dem Ende gegen Witzke und ließ die Löwen jubeln.
Mittelmäßige Saison der Löwen
Für die Löwen war der Erfolg ein Lichtblick in einer ansonsten zähen Saison. In der Bundesliga hinkt das Team den eigenen Ansprüchen hinterher. Im Pokal waren die Löwen vor knapp zwei Wochen im Halbfinale des Final Four dramatisch am späteren Sieger THW Kiel gescheitert, bevor das Spiel um den dritten Platz gegen Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten ebenfalls verloren ging.
Die Chance auf eine Teilnahme im Europapokal in der kommenden Saison ist eher theoretischer Natur als wahrscheinlich. Im Kern wird es für die Löwen darum gehen, die Spielzeit in den letzten acht Begegnungen zu einem ordentlichen Ende zu bringen.
Neuer Anlauf mit neuem Trainer und neuem Kader
Im Sommer steht dann der Neustart beim Bundesligisten an. Mit Maik Machulla, der Sebastian Hinze beerbt, wird einer neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Der 48-Jährige, zuletzt beim dänischen Topklub Aalborg Handbold unter Vertrag, gewann 2018 und 2019 mit der SG Flensburg-Handewitt die Meisterschaft.
Mit Machulla soll es für die Löwen wieder in die Spitzengruppe der Bundesliga gehen. Dabei wird auch der Kader des Bundesligisten ein komplett neues Gesicht bekommen. Spielmacher und Nationalspieler Juri Knorr wird den Verein in Richtung Aalborg verlassen.
Auch Jon Lindenchrone, Olle Forsell Schefvert, Gustav Davidsson und Valentin Willner werden dann nicht mehr zum Aufgebot gehören. Dagegen haben die Löwen bereits einige Neuzugänge eingetütet. Gino Steenaerts kommt aus Luzern, Edwin Aspenbäck von TTH Holstebro in Dänemark, Mathias Larson von Elverum Handball (Norwegen), Haukur Thrastarson von Dinamo Bukarest und Dani Baijens vom französischen Top-Klub Paris Saint-Germain. Dazu kehrt Robert Timmermeister nach seiner Leihe von der HBW Balingen-Weilstetten zurück.
Sendung am Fr., 25.4.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell