Filip Jicha, Trainer des THW Kiel

Handball-Bundesliga Kiel dominiert Wetzlar, Füchse bleiben oben dran

Stand: 01.12.2024 20:07 Uhr

Der THW Kiel hat seine zuletzt starke Form auch gegen die HSG Wetzlar bestätigt. MT Melsungen gewann das Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt und bleibt vorerst Tabellenführer.

Der THW Kiel hat seinem makellosen Hauptrundeneinzug in der European League einen Sieg in der Bundesliga folgen lassen. Der Handball-Rekordmeister schlug am Samstag (30.11.2024) die HSG Wetzlar trotz Verletzungssorgen ohne große Mühe mit 35:24 (16:10). Das Team von Trainer Filip Jicha hatte für die Partie lediglich vier Rückraumspieler im Aufgebot, kam aber dennoch zum wettbewerbsübergreifend vierten Sieg in Serie.

Vor 9.285 Zuschauern in der Kieler Arena begann die Mannschaft um Nationaltorhüter Andreas Wolff, der zwischen 2013 und 2016 das Tor bei den Mittelhessen gehütet hatte, konzentriert und konnte nach 20 Minuten auf fünf Treffer davonziehen. In der zweiten Hälfte setzte sich der THW weiter ab. Bester Werfer war der Österreicher Mykola Bilyk mit sieben Toren.

Füchse siegen mit zehn Toren Vorsprung

Die Füchse Berlin lösten am Sonntag ihre Pflichtaufgabe beim Schlusslicht 1. VfL Potsdam souverän und gewannen beim Kooperationspartner aus Brandenburg mit 36:26 (21:12). Damit festigt der Hauptstadt-Klub seinen Platz in der Spitzengruppe der Tabelle. Beste Berliner Werfer waren Mathias Gidsel mit sieben, sowie Lasse Andersson und Tim Freihöfer mit je fünf Toren.

Bei den Füchsen durfte Rückraumspieler Max Beneke von Beginn an ran – vergangene Saison hatte der 21-Jährige noch als Torschützenkönig Potsdam mit in die erste Liga geworfen. Die Anfangsphase verlief aber noch sehr ausgeglichen, ab der 10. Minute konnten die Füchse dann mehr und mehr ihre Qualitäten ausspielen. Potsdam scheiterte nun vermehrt an Keeper Dejan Milosavljev. In dieser Phase war es ein Klassenunterschied, bis kurz vor der Pause bauten die Gäste den Vorsprung zweistellig aus (21:11).

Angesicht der kommenden Aufgaben mit Sporting Lissabon in der Champions League und dem Spitzenspiel gegen den SC Magdeburg ließen es die Berliner aber nach dem Seitenwechsel etwas ruhiger angehen. Zudem wechselte Trainer Jaron Siewert viel durch.

Uscins überragt bei Hannover-Burgdorf

Die TSV Hannover-Burgdorf kam nicht zuletzt dank seines erneut überragenden Nationalspielers Renars Uscins beim TBV Lemgo Lippe zu einem 31:22 (15:13)-Erfolg. Der mit Olympiasilber dekorierte Uscins war mit zehn Treffern bester Werfer der Partie. Uladzislau Kulesh steuerte acht Tore bei. Hannover zog nach neun Minuten in der Hälfte zwei immer weiter davon und kam nie mehr in Gefahr.

31:22 - Hannovers "Recken" siegen deutlich bei Lemgo Lippe

Drei Tage nach dem Coup in der Champions League gegen den großen FC Barcelona ließ Magdeburg auch in der Liga nichts anbrennen. Deutschlands erster Champions-League-Gewinner fertigte die SG BBM Bietigheim vor 6.600 Zuschauern mit 35:26 (19:12) ab. Manuel Zehnder (7) und Albin Lagergren (6) waren die besten Werfer beim Sieger. Der SCM hatte noch einen weiteren Grund zur Freude. Dänemarks Weltmeister Magnus Saugstrup verlängerte seinen Vertrag vorzeitig bis 2029.

Achterbahn der Gefühle beim Spiel SCM gegen Bietigheim

Melsungen gewinnt Spitzenspiel gegen Flensburg

MT Melsungen hatte bereits am Freitagabend das Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 33:24 für sich entschieden - und damit den Lauf der Flensburger nach zuvor acht Pflichtspielen ohne Niederlage gestoppt.

Es war zunächst das erwartet enge Duell zwischen dem Tabellenersten und Tabellendritten. Erst in der zweiten Hälfte schaffte es Melsungen zum ersten Mal, sich mit drei Treffern abzusetzen, Flensburg kam jedoch wieder heran. MT-Torwart Nebojsa Simic sicherte in der Schlussphase mit fünf Paraden hintereinander schließlich den Sieg und bewahrte Melsungen nach zuletzt zwei Pflichtspiel-Niederlagen vor einer drohenden Mini-Krise.

Die Flensburger erzielten ab der 50. Minute keinen Treffer mehr. Im 19. Heimspiel gegen Flensburg war es für Melsungen der erste Heimsieg in der Bundesliga-Historie. Beide Mannschaften treffen am 19. Dezember erneut im Viertelfinale des DHB-Pokals aufeinander.

Im Abstiegskampf gewann der HC Erlangen gegen FA Göppingen mit 28:24.

Trainerwechsel in Stuttgart ohne Wirkung

Der Trainerwechsel beim TVB Stuttgart blieb auch im zweiten Bundesliga-Spiel ohne Wirkung. Die abstiegsbedrohten Schwaben verloren am Donnerstag unter den neuen Coaches Jürgen Schweikardt und Jens Bürkle gegen den HSV Hamburg 27:28 (13:12).

Nach zwölf Spielen belegt Stuttgart weiter den vorletzten Platz. Das Interimsduo hatte vor knapp drei Wochen die Mannschaft nach der Trennung von Trainer Michael Schweikardt, Bruder von Jürgen Schweikardt, übernommen und das erste Spiel gegen die Füchse Berlin (29:33) verloren. 

Hamburg gewinnt Krimi in Stuttgart

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Eisenach weiter auf Erfolgskurs

Derweil geht der Höhenflug des ThSV Eisenach weiter. Die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann setzte sich beim SC DHfK Leipzig mit 36:31 (18:16) durch.

Erst vor zwei Wochen war Eisenach im Achtelfinale des DHB-Pokals ebenfalls als Sieger aus dem Duell gegangen, in der Bundesliga hatten die Thüringer zuletzt sensationell Spitzenreiter MT Melsungen geschlagen (32:31). Mit 12:12 Punkten hält sich der ThSV im Tabellenmittelfeld.

ThSV Eisenach gewinnt auch das vierte Derby gegen den SC DHfK Leipzig

Lebensmittelvergiftung stoppt Gummersbach

Die ursprünglich ebenfalls für Donnerstagabend angesetzte Partie zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem VfL Gummersbach war am Mittwoch aufgrund einer Lebensmittelvergiftung bei den Bergischen abgesagt worden. Zahlreiche Gummersbacher klagten nach dem European-League-Spiel in Schweden bei IK Sävehof über schwere Magen-Darm-Symptome. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest.