EM 2024 Wegen Ronaldo-Flitzern - DFB muss zahlen
Der DFB muss zwei Geldstrafen von insgesamt 20.000 Euro an die UEFA bezahlen - weil Flitzer bei der EM zu Ronaldo gelangten.
Die UEFA-Disziplinarkammer erkannte bei den Spielen zwischen Portugal und Tschechien in Leipzig sowie zwischen Portugal und der Türkei in Dortmund Verstöße gegen ihre Regularien, nachdem Fans in den Innenraum des Stadions gelangt waren. Ihr Ziel war Cristiano Ronaldo, dabei ging es um Selfies.
Die UEFA-Kammer veröffentlichte am Dienstag (02.07.2024) ihre Entscheidungen. Der DFB muss demnach 5.000 Euro für das Spiel in Leipzig und 15.000 Euro für das Spiel in Dortmund zahlen.
Weitere Strafe könnte folgen
Der DFB wird deshalb belangt, weil er technisch betrachtet der Veranstalter der Spiele ist. Die Organisation hat er an die Tochterfirma EURO 2024 GmbH übertragen, ein gemeinsames Unternehmen des DFB und der UEFA.
In den Sicherheitsbestimmungen der UEFA heißt es: "Der Veranstalter muss sicherstellen, dass Spieler und Schiedsrichter vor dem Eindringen von Fans auf das Spielfeld geschützt sind." Gegen diese Bestimmung lag aus Sicht der Kammer ein Verstoß vor. Weitere Strafen könnten folgen: Beim Spiel zwischen Portugal und Slowenien in Frankfurt lief erneut ein Zuschauer auf das Spielfeld.
Ein Junge lief beim Spiel zwischen Portugal und Slowenien auf dem Platz.
UEFA kündigte verstärkte Vorkehrungen an
Die Prominenz Ronaldos stellt auch die Organisation der Spiele auf die Probe. Nach den Vorfällen in Dortmund hatte die UEFA angekündigt, die Vorkehrungen zu verstärken.
Um die Sicherheit der Spieler zu erhöhen, "werden in den Stadien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt, um den Anforderungen des Turniers noch besser gerecht zu werden und solche Vorfälle zu verhindern." Zu konkreten Maßnahmen könne sie aus Sicherheitsgründen keine näheren Angaben machen, erklärte die UEFA. Beim Spiel zwischen Portugal und Georgien sprang ein Kind vom Dach des Spielertunnels zu Ronaldo.
EM-Organisator Stenger: "Haben viele abgefangen"
"Es ist ein unschönes Thema, es nervt auch", sagte Markus Stenger, Geschäftsführer der EURO 2024 GmbH. Grundsätzlich habe man mehr Fans abgefangen als durchgekommen seien, so Stenger im Gespräch mit der Sportschau.
Portugals Trainer Roberto Martinez hatte bereits die Vorkommnisse in Dortmund kritisch gesehen und und gewarnt: "Wir können froh sein, dass diese Fans alle gute Absichten hatten."
Flitzer bei Champions-League-Finale mit Werbung für Gewalttäter
Die Fernsehregie der UEFA und anderer Verbände blenden Flitzer im sogenannten Weltbild der Turniere oft aus. Auch die ARD nutzt dieses Weltbild. Am Ausblenden gibt es oft Kritik, doch es kann auch Argumente dafür geben, wenn die große Bühne missbraucht wird - was beim Finale der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund der Fall war.
Damals schafften es mehrere Menschen auf den Platz, die den Schriftzug eines belarusischen Streamers auf ihrer Kleidung trugen, der für diese Form der Werbung hohe Geldbeträge geboten haben soll. In Russland musste der Mann 2021 eine Strafzahlung leisten, nachdem er in einem Livevideo gegen eine Frau gewalttätig geworden war.