Ein Flitzer bei Cristiano Ronaldo.

Flitzer bei Portugal gegen Türkei Nach Ronaldo-Selfies - UEFA verstärkt Vorkehrungen gegen Flitzer

Stand: 23.06.2024 13:24 Uhr

Die UEFA hat angekündigt, die Vorkehrungen gegen Flitzer zu verstärken. Mehrere Fans waren beim Spiel zwischen Portugal und der Türkei auf den Platz gelaufen, um Selfies mit Cristiano Ronaldo zu machen - nicht immer ist der Hintergrund so harmlos.

Die Sicherheit habe oberste Priorität, teilte die UEFA auf Anfrage der Sportschau am Sonntag (23.06.2024) mit. "Zu diesem Zweck werden in den Stadien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt, um den Anforderungen des Turniers noch besser gerecht zu werden und solche Vorfälle zu verhindern." Zu konkreten Maßnahmen könne sie aus Sicherheitsgründen keine näheren Angaben machen, schrieb die UEFA.

"Jegliches Betreten des Spielfelds stellt einen Verstoß gegen die Stadionordnung dar und führt zu einem Stadionverweis, einem Ausschluss von allen Turnierspielen und zu einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs."

Ein Kind begann, weitere Fans folgten auf den Platz

Am Samstag war nach etwa einer Stunde Spielzeit ein kleiner Junge an den Ordnern vorbei aufs Spielfeld des Dortmunder Stadions gelaufen. Ronaldo reagierte da noch gönnerhaft. Er lächelte den auf ihn zustürmenden Fan an, breitete seine Arme aus und stellte sich bereitwillig für ein Selfie bereit. Danach rannte der Junge vor den heraneilenden Ordnern weg, wurde dann an der Seitenlinie abgeführt - und das Publikum jubelte ihm zu. Doch die Stimmung änderte sich in der Folge.

Ordner versuchen ein Kind auf dem Platz in Dortmund zu stoppen

Ordner versuchen ein Kind auf dem Platz in Dortmund zu stoppen

Ronaldo genervt - Ramos verletzt?

Denn im Laufe der Partie schafften es noch drei weitere Fans aufs Feld und zu Ronaldo. Der Superstar reagierte genervt, hob resignierend die Arme und machte beim Vorhaben der jeweiligen Fans nicht mit, schaute nicht mehr in die Handykamera. Die Ordner gingen auch deutlich rigoroser vor, die Fans pfiffen.

Nach dem Spiel stoppte das Sicherheitspersonal drei weitere Fans, die zu Ronaldo wollten. In einem Fall rannte ein Ordner sogar Portugals Angreifer Goncalo Ramos über den Haufen, der dann in die Kabine humpeln musste. Ob er verletzt ist, stand zunächst noch nicht fest.

Ein Flitzer wird vom Sicherheitspersonal gestellt

Ein Flitzer wird vom Sicherheitspersonal gestellt.

"Können froh sein, dass alle Fans gute Absichten hatten"

Bernardo Silva, der als offizieller Spieler des Spiels mit den Medien sprechen sollte, sagte zu den Vorfällen: "Ich mache mir da keine Sorgen, aber natürlich nervt es sehr, weil das Spiel jedes Mal unterbrochen werden muss. Aber diesen Preis muss man wohl bezahlen, wenn man in der Welt des Fußballs so berühmt ist. Ich persönlich spüre da aber keine Angst."

Ein Flitzer macht während der Partie Türkei gegen Portugal ein Foto mit Cristiano Ronaldo

Ein Flitzer macht während der Partie Türkei gegen Portugal ein Foto mit Cristiano Ronaldo

Sein Trainer Roberto Martinez sah die Vorkommnisse dagegen deutlich kritischer. "Mir macht das Sorgen und wir können froh sein, dass diese Fans alle gute Absichten hatten. Es ist viel Sicherheitspersonal da, da sollte sowas nicht passieren. Das ist nicht die richtige Art und auch nicht gut, die Spieler in diese Situation zu bringen."

Portugals Trainer Roberto Martinez agiert am Seitenrand

Portugals Trainer Roberto Martinez agiert am Seitenrand

Flitzer bei Champions-League-Finale mit Werbung für Gewalttäter

Die Regie von UEFA und FIFA blenden Flitzer im sogenannten Weltbild der EM- oder WM-Turniere oft aus. Auch die ARD nutzt dieses Weltbild. Am Ausblenden gibt es oft Kritik, doch es kann auch Argumente dafür geben, wenn die große Bühne missbraucht wird - was beim Finale der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund der Fall war.

Damals schafften es mehrere Menschen auf den Platz, die den Schriftzug eines belarusischen Streamers auf ihrer Kleidung trugen, der für diese Form der Werbung hohe Geldbeträge geboten haben soll. In Russland musste der Mann 2021 eine Strafzahlung leisten, nachdem er in einem Livevideo gegen eine Frau gewalttätig geworden war.