EM 2024 Sperren, Kader und Nachnominierungen
Bis zum ersten Spiel dürfen Feldspieler nachnominiert werden, die Kadergröße ist teilweise flexibel und die Rückennummer 1 gehört einem Torwart.
Kader: Die Trainer müssen mindestens 23 und dürfen maximal 26 Spieler nominieren. Diese Regel galt auch bei der FIFA während der WM 2022. Bei der EM 2021 waren auch 26 Spieler erlaubt, drei mussten damals aber auf die Tribüne, da die Fußballregeln eine Höchstzahl von zwölf Spielern auf der Bank vorsahen. Diese Zahl ist mittlerweile auf 15 erhöht worden, der gesamte Kader kann also dabei sein. Im Kader müssen sich mindestens drei Torhüter befinden.
Ersatzbank: Auf der Bank dürfen insgesamt 23 Personen Platz nehmen. Wie viele Assistenztrainer oder andere Delegationsmitglieder auf die Bank dürfen, hängt also auch von der Kadergröße ab.
Rückennummern: Die Nummern 1 bis 26 werden unter den bis zu 26 Spielern verteilt, die Nummer 1 gehört in jedem Fall einem Torwart.
Nachnominierungen: Der Kader musste eine Woche vor dem Eröffnungsspiel benannt werden. Seitdem gilt: Nachnominierungen sind nur im Fall von nachgewiesenen und von der UEFA anerkannten Erkrankungen und Verletzungen vor dem ersten Spiel des betroffenen Teams möglich. Verletzte oder erkrankte Torhüter dürfen auch während des Turniers im Kader ersetzt werden.
Doping: "Doping ist verboten", heißt es im Reglement. Die UEFA könne "jeden Spieler zu jeder Zeit" testen. Über die Testdichte sagte das Dokument nichts aus. Im Vorfeld und während der EM 2021 nahm die UEFA eigenen Angaben zufolge 1.616 Tests, deren Ergebnisse ausnahmslos negativ ausgefallen seien.
Gelbe Karten: Nach jeweils zwei Gelben Karten erfolgt eine Sperre für das folgende Spiel. Jegliche Verwarnungen aus der Qualifikation und aus ihren Playoffs sind gestrichen. Einzelne Verwarnungen nach dem Viertelfinale werden gestrichen, eine Gelb-Sperre im Finale ist dadurch eigentlich nicht möglich. Eine solche Sperre betraf beispielsweise Andreas Möller im EM-Finale 1996 in England oder Michael Ballack beim WM-Endspiel 2002 in Japan.
Andreas Möller sah 1996 Gelb im Halbfinale und war im Endspiel gesperrt.
Einen unwahrscheinlichen Weg zu einer Gelbsperre im Finale gibt es aber doch: Nach einer Regeländerung 2020 werden Gelbe Karten nicht mehr mit ins Elfmeterschießen genommen. Dadurch soll es im Elfmeterschießen nicht vorschnell zu Platzverweisen kommen. So ist es aber möglich, in den 120 Minuten und im Elfmeterschießen eine zweite Gelbe Karte zu sehen, ohne vom Platz gestellt zu werden. Doch die Sperre würde greifen.
Gelb-Rote Karten: Wie üblich gilt ein Spiel Sperre.
Rote Karten: Wenn Spieler oder Teamoffizielle die Rote Karte sehen, erfolgt eine Sperre von mindestens einem Spiel, die UEFA kann die Sperre dem Vergehen entsprechend auch auf mehrere Spiele ausweiten. Kann die Sperre während der EM nicht vollständig bedient werden, bleibt der Spieler in den folgenden Spielen der Qualifikation für die WM 2026 entsprechend gesperrt.
Auswechslungen: Wie mittlerweile üblich, sind fünf Auswechslungen pro Team bei maximal drei Spielunterbrechungen möglich. Eine zusätzliche Gelegenheit zum Wechseln ist die Halbzeitpause oder Seitenwechsel in der Verlängerung. Kommt es zu einer Verlängerung, ist für beide Teams ein sechster Wechsel möglich. Zusätzliche Auswechslungen bei einem Verdacht auf Gehirnerschütterungen sind im Gegensatz zur WM 2022 nicht möglich.