Vorbereitung auf EM 2024 Andrich und Tah - gegen den Strom, gegen jeden Zweifel
Die Deutschen Meister aus Leverkusen sind nun auch im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eingetroffen. Robert Andrich und Jonathan Tah gaben bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (30.05.2024) preis, wer für den diplomatischen Dienst taugt - und wer nicht.
In ein Spezialeinsatzkommando der Polizei, mit der die deutsche Nationalmannschaft am Donnerstagnachmittag zusammentrifft, würde es Andrich zumindest von der Statur her locker schaffen. Für den diplomatischen Dienst disqualifizierte er sich ein paar Stunden zuvor. Der Deutsche Meister von Bayer Leverkusen wurde gefragt, wen er denn als Gewinner der Champions League bevorzuge.
Andrich eckt nicht nur wegen CL-Wunsch an
Zunächst begab er sich auf die diplomatische Schiene, sagte, dass es ja schwierig sei, weil sowohl Real Madrid als auch Borussia Dortmund mit zwei Kollegen aus dem vorläufigen Kader für die EM vertreten seien. Das Pendel schien dann für den BVB auszuschlagen, weil das ja "ein deutscher Verein" sei. Andrichs letzter Satz war dann: "Am Ende bin ich trotzdem - glaube ich - für Real."
Das passte zu einer anderen Antwort, die aus einem Interview Andrichs mit dem Magazin "11 Freunde" rührte. Darin hatte er gesagt, er habe "in jeder Lebensphase an mich geglaubt", manchmal "aber ein bisschen zu viel". Auf die Frage, wie der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler das genau gemeint habe, sagte er: "Ich wollte immer zu der Minderheit gehören, die aneckt. Ich bin viel gegen den Strom geschwommen."
Tah würde es von der Statur her gewiss auch ins SEK schaffen, und für den diplomatischen Dienst erscheint er wesentlich geeigneter als sein Leverkusener Kollege. Der Innenverteidiger saß neben Andrich auf dem Podium und sagte, dass er sich mit Antonio Rüdiger (von Real), mit dem er vermutlich bei der EM in der zentralen Abwehr spielen wird, "sehr gut versteht, auch außerhalb des Platzes".
Tah spürt "Rückenwind" aus Leverkusen
Der 28 Jahre alte Tah war schon 2016 im Kader der deutschen Mannschaft für die EM, spielte beim Turnier in Frankreich allerdings nicht. Er war häufig dabei und nah dran, aber nie gesetzt. Das änderte sich nun unter Bundestrainer Julian Nagelsmann. Entgegen vieler Kritiker und Zweifler hat sich Tah einen Startplatz in der deutschen Mannschaft erspielt.
Er sagte, dass dies auf jeden Fall auch mit der Entwicklung im Verein zu tun habe, mit dem er in dieser Saison nicht nur Meister wurde und den Pokal gewann, sondern auch das Finale der Europa League erreichte: "Auf jeden Fall gibt das Rückenwind. Das liegt daran, dass man voller positiver Energie ist - und auch voller Gier."
