Zurück in der Premier League "Betriebsunfall" repariert - Leicester aufgestiegen
Ein Jahr nach dem Abstieg aus der Premier League kehrt Leicester City in die englische Eliteliga zurück. Die "Foxes" profitierten auf der Couch vom Patzer der Konkurrenz.
Die Meldung am Freitagabend (26.04.2024) klang erst einmal recht nüchtern: Die Rückkehr von Leicester City in die Premier League ist perfekt. Leicester ist zwei Spiele vor Schluss nicht mehr von einem der Aufstiegsplätze der Championship zu verdrängen. Leicester, das im Vorjahr abgestiegen war, führt die Tabelle mit 94 Punkten vor Leeds United (90) an.
"Wir brauchen noch einen Sieg, dann ist der Job erledigt", hatte Leicester-Trainer Enzo Maresca noch nach dem jüngsten 5:0 der "Foxes" über den FC Southampton gejubelt. Das brauchte es dann gar nicht mehr, wie am Freitagabend klar wurde.
Queens Park gibt Schützenhilfe
Weil Aufstiegskonkurrent Leeds United um Gladbachs Ex-Trainer Daniel Farke mit 0:4 bei den Queens Park Rangers verlor, steht der Aufstieg und die damit verbundene Rückkehr in die Premier League nach einem Jahr bereits vor dem eigenen Spiel bei Preston North End am Montagabend fest.
Damit steigt Leicester nur ein knappes Jahr nach dem "Betriebsunfall Abstieg" gleich wieder auf. Und die frischgebackenen Aufsteiger konnten sich noch am Abend einen Seitenhieb auf Leeds nicht verkneifen, als sie über den Vereinskanal twitterten "I predict a riot" ("Ich sage einen Aufstand voraus").
Spott für Leeds
Es war eine Retourkutsche, nachdem Leeds-Fans vor Wochen nach einem 3:1-Sieg ihres Teams über Leicester das gleichnamige Lied der Band "Kaiser Chiefs" aus Leeds angestimmt hatten.
Leicester war in der vergangenen Saison überraschend aus der Premier League abgestiegen, bestätigte seine Favoritenrolle in dieser Saison in der zweitklassigen Championship aber von Beginn an. Mit ihrem neuen Trainer Maresca, der 2023 auf Dean Smith folgte, überzeugten die "Foxes" vom ersten Spieltag an und belegten von Beginn an einen der drei Spitzenränge.
Zwölf Punkte Vorsprung verspielt
Eng wurde es nur noch einmal nach einem zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Vorsprung, als das Team jüngst vier Niederlagen in sechs Spielen bezog und die Konkurrenz noch einmal bedrohlich nahe kam. Das Team stabilisierte sich aber und steht nun schon zwei Spieltage vor Schluss als Aufsteiger fest.
Teile von Leicesters Mannschaft versammelten sich noch am Freitagabend, um die Niederlage von Leeds live zu verfolgen. Kiernan Dewsbury-Hall postete ein Video, in dem neben ihm selbst Star-Flügelspieler Abdul Fatawu sowie Mads Hermansen, Stephy Mavididi, Ricardo Pereira, Hamza Choudhury und Marc Albrighton zu sehen waren.
Vardy lässt die Party aus
Die größte Überraschung war dabei, dass Topscorer Jamie Vardy nirgends zu sehen war. Der Stürmer hat in den letzten Jahren Berühmtheit für seine wilden Partys erlangt - die spektakulären Vardy-Videos nach Leicesters Titelgewinn 2016 werden kaum in Vergessenheit geraten.
Am Freitag aber ließ es der mittlerweile 37-Jährige ruhig angehen. Ein weiteres Video - aufgenommen von Ex-Mitspieler Dennis Wise - zeigt den exzentrischen Angreifer mit dessen Frau Rebekah auf dem heimischen Sofa.
Farke gratuliert und muss wohl in die Relegation
Leeds United um seinen deutschen Trainer Daniel Farke wird nun wohl über den Weg der Relegation versuchen müssen, in die Premier League zurückzukehren. "Ich gratuliere Leicester zum Aufstieg. Das ist heute Abend wichtig", sagte Farke noch am Freitagabend. Aus der Championship steigen nur die ersten beiden Teams direkt auf - von Platz drei an geht es in Playoffs um zwei weitere Aufstiegsplätze.
Momentan liegt Leeds mit 90 Zählern noch auf Rang zwei, dahinter folgt Ipswich, das 89 Punkte aufweist, aber noch zwei Spiele mehr als Leeds auszutragen hat. Southampton (84), West Brom (72) und Norwich (72) rangieren aktuell auf den Rängen vier bis sechs.
In den Playoffs spielen jeweils der Dritt- gegen den Sechstplatzierten und der Viert- gegen den Fünftplatzierten in einem Hin- und Rückspiel, wobei das jeweils schwächere Team im ersten Spiel Heimrecht hat. Die beiden Sieger spielen dann in einem Finale im legendären Wembley-Stadion in London den dritten Aufsteiger in die Premier League aus.