Auslosung WM-Quali 2026 Deutschland muss keine schwere Gruppe fürchten
Deutschland wird bei der Auslosung der Gruppen für die Qualifikationsgruppen der WM 2026 in Lostopf 1 liegen und den großen Namen aus dem Weg gehen. Grund dafür ist das gute Abschneiden in der Nations League. Doch seine Gegner wird das Team erst nach Beginn der Qualifikation kennen.
Die Auslosung der europäischen Qualifikationsgruppen für die WM 2026 findet am 13. Dezember in Zürich statt.
Die acht Viertelfinalisten der Nations League - also auch Deutschland - haben einen Platz in Lostopf 1 sicher. Die restlichen Teams werden anhand ihrer Weltranglistenposition in die Töpfe sortiert, die so aussehen:
- Lostopf 1: Spanien, Portugal, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Dänemark, Kroatien, England, Belgien, Schweiz, Österreich
- Lostopf 2: Ukraine, Schweden, Türkei, Wales, Ungarn, Serbien, Polen, Griechenland, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Norwegen
- Lostopf 3: Schottland, Slowenien, Irland, Albanien, Nordmazedonien, Georgien, Finnland, Island, Nordirland, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Israel
- Lostopf 4: Bulgarien, Luxemburg, Kosovo, Belarus, Armenien, Kasachstan, Aserbaidschan, Estland, Zypern, Färöer, Lettland, Litauen
- Lostopf 5: Republik Moldau, Malta, Andorra, Gibraltar, Liechtenstein, San Marino
Die Lostöpfe müssen noch von der UEFA und der FIFA bestätigt werden.
Deutschland wird nur als Platzhalter gelost
Den ganz großen Namen geht Deutschland damit aus dem Weg. Das Team wird aus den Lostöpfen 2, 3 und 4 je einen Gegner bekommen.
Darüber hinaus wird es kompliziert: Aus Topf 5 kommt nur dann ein Gegner hinzu, wenn Deutschland das Nations-League-Viertelfinale, das am Freitag ausgelost wird, verliert. Und: Seine Gegner wird Deutschland nach der Auslosung noch nicht kennen. Die Gründe:
- Es wird sechs Gruppen mit je vier Teams und sechs Gruppen mit je fünf Teams geben, 54 Länder spielen nach jetzigem Stand mit, Russland ist aktuell suspendiert.
- Die Fünfergruppen starten im März 2025, die Vierergruppen im September 2025.
- Das Viertelfinale der Nations League findet im März statt, das Finalturnier im Juni.
- Die Sieger der Viertelfinalspiele der Nations League müssen deshalb zwingend in den Vierergruppen spielen, die erst im September starten. Nur dann haben sie freie Termine für das Finalturnier der Nations League.
- Es wird also acht Lose wie "Sieger Viertelfinale 1" oder "Verlierer Viertelfinale 3" geben, Deutschland wird eins davon sein.
Das führt dazu, dass selbst am ersten Spieltag der Qualifikation im März die Zusammenstellung der meisten Gruppen noch nicht komplett bekannt sein wird.
Daraus entsteht ein möglicherweise ein Nachteil für die Integrität des Wettbewerbs: Teilnehmer im Viertelfinale könnten theoretisch Vorteile aus einer Niederlage ziehen, wenn sie dadurch in einer vermeintlich leichteren Gruppe der WM-Qualifikation landen.
Deutschland profitiert von guten Resultaten in der Nations League
Aus Lostopf 2 heraus wären Gegner wie Frankreich, Spanien, England oder Italien möglich gewesen. Dass Deutschland in Lostopf 1 liegt, verdankt das Team dem Erreichen der Viertelfinalspiele in der Nations League. Es ist ein großer Vorteil, denn nur die zwölf Gruppensieger werden sich direkt für die WM qualifizieren, die zwölf Gruppenzweiten spielen in den Playoffs gegen vier Gruppensieger aus der Nations League.
Durch den Gruppensieg in der Nations League hat Deutschland auch einen Platz in den Playoffs der WM-Qualifikation sicher, wenn das Team seine Gruppe nicht gewinnen und auch nicht Gruppenzweiter werden sollte.
Zuletzt wurde die Setzliste vollständig anhand der FIFA-Weltrangliste erstellt. In der europäischen WM-Qualifikation spielt diesmal die Nations League eine Rolle. Mit diesem Modus wird die sportliche Bedeutung der Nations League für die Teams in Liga A aufgewertet.
Die Nations League verändert den Wettbewerb.
Playoffs bleiben als Notlösung
Für Teams, die in der Qualifikation den direkten Weg zur WM 2026 verpassen, bleiben die Playoffs. Europa bekommt in der von 32 auf 48 Teams vergrößerten WM 16 statt bisher 13 Plätze. Neben den zwölf Gruppensiegern der WM-Qualifikation spielen die zwölf Gruppenzweiten sowie die vier besten noch nicht qualifizierten Teams der Nations League in den Playoffs mit.
Die Qualifikation zur WM 2026 kann mit Hindernissen verbunden sein.
In vier Turnierbäumen spielen jeweils vier Teams einen Sieger aus, um die restlichen vier europäischen WM-Teilnehmer zu ermitteln. Die Playoffs finden im März 2026 statt. Im Sommer 2026 wird die WM erstmals mit 48 Mannschaften ausgetragen - das ist das doppelte Format der EM 2024.
Komplexe Auslosung mit einigen Einschränkungen
Die Auslosung der Qualifikationsgruppen für große Turniere ist in Europa stets komplex. Neben dem Nations-League-Finalturnier berücksichtigt die UEFA weitere Konstellationen:
- Übermäßig lange Reisen sollen vermieden werden. Deshalb darf beispielsweise Kasachstan nicht auf zu viele Gegner im äußersten Westen Europas wie Island, Färöer oder Portugal treffen.
- Um Spielausfälle zu vermeiden, dürfen nicht zu viele Länder aufeinandertreffen, in denen ein starker Winter erwartet wird. Die Kombination aus Spielen zwischen Ländern wie Finnland, Norwegen, Litauen oder Estland wird daher begrenzt.
Einige Partien sind politisch ausgeschlossen:
- Spanien - Gibraltar
- Armenien - Aserbaidschan
- Kosovo - Bosnien-Herzegowina
- Kosovo - Serbien
- Kosovo - Russland*
- Ukraine - Russland*
*russische Teams sind nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine von der UEFA suspendiert worden.
Verzahnung mit Nations League bei den Frauen noch stärker
Auch bei den Frauen trägt die UEFA eine Nations League aus. Der entscheidende Unterschied zur Nations League der Männer: Die Verbindung zur Qualifikation für Welt- und Europameisterschaften ist noch stärker. Denn das Ligaformat bleibt auch in der Qualifikation für die großen Turniere erhalten.
Flagge mit dem Logo der Women's Nations League.
Die Wettbewerbe finden im Wechsel nacheinander statt und sind direkt sportlich miteinander verzahnt. Wer in der Nations League absteigt, hat schlechtere Chancen auf die nächste EM- oder WM-Qualifikation.
Der Weg zur WM 2026
Die Termine der WM-Qualifikation:
- 1. Spieltag: 21./22. März 2025
- 2. Spieltag: 24./25. März 2025
- 3. Spieltag: 6./7. Juni 2025
- 4. Spieltag: 9./10. Juni 2025
- 5. Spieltag: 4. - 6. September 2025
- 6. Spieltag: 7. - 9. September 2025
- 7. Spieltag: 9. - 11. Oktober 2025
- 8. Spieltag: 12. - 14. Oktober 2025
- 9. Spieltag: 13. - 15. November 2025
- 10. Spieltag: 16. - 18. November 2025
- Playoffs, Halbfinale: 26. März 2026
- Playoffs, Endspiele: 31. März 2026
Die Termine der Nations League:
- 1. Spieltag: 5. - 7. September 2024
- 2. Spieltag: 8. - 10. September 2024
- 3. Spieltag: 10. - 12. Oktober 2024
- 4. Spieltag: 13. - 15. Oktober 2024
- 5. Spieltag: 14. - 16. November 2024
- 6. Spieltag: 17. - 19. November 2024
- Relegation und Viertelfinale: 20. - 25. März 2025
- Finalturnier: 4. - 8. Juni 2025
Jahr | Teams |
---|---|
1930 | 13 |
1934 | 16 |
1938 | 15 |
1950 | 13 |
1954 | 16 |
1958 | 16 |
1962 | 16 |
1966 | 16 |
1970 | 16 |
1974 | 16 |
1978 | 16 |
1982 | 24 |
1986 | 24 |
1990 | 24 |
1994 | 24 |
1998 | 32 |
2002 | 32 |
2006 | 32 |
2010 | 32 |
2014 | 32 |
2018 | 32 |
2022 | 32 |
2026 | 48 |