Später Sieg gegen Italien Joker Joselu schießt Spanien ins Nations-League-Finale
Spanien zieht ins Finale der Nations League ein - weil der ehemalige Bundesligaspieler Joselu eine erstaunliche Länderspielkarriere hinlegt.
Dank Joker Joselu und großer Spielfreude greift Spanien nach dem Titel in der Nations League. Die Mannschaft von Trainer Luis de la Fuente siegte am Donnerstag im prestigeträchtigen und hochklassigen Halbfinale gegen Europameister Italien mit 2:1 (1:1) und kämpft am Sonntag im Endspiel (20.45 Uhr) gegen Kroatien um den ersten Titel seit dem EM-Triumph vor elf Jahren.
Ex-Bundesligastürmer Joselu und Immobile treffen
Yeremi Pino (4.) und der vier Minuten zuvor eingewechselte Ex-Bundesligaprofi Joselu (88.) schossen Spanien im niederländischen Enschede zum Sieg. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile hatte zwischenzeitlich per Handelfmeter (11.) für die Squadra Azzurra ausgeglichen.
Joselu legt mit 33 Jahren eine späte, aber erfolgreiche Nationalteamkarriere hin: Im dritten Spiel erzielte er seinen dritten Treffer. Erst im März hatte er gegen Norwegen sein Debüt gegeben und in neun Minuten Einsatzzeit zweimal getroffen.
Der in Stuttgart geborene Spanier hatte zwischen 2012 und 2015 für die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 gespielt. In der abgelaufenen Saison in La Liga erzielte Joselu in 34 Spielen 16 Tore, stieg aber trotzdem mit Espanyol ab.
Befreiungsschlag für De la Fuente
Spanien zieht durch den Sieg gegen Italien zum zweiten Mal ins Finale der Nations League ein, vor zwei Jahren gab es im Endspiel gegen Frankreich eine 1:2-Niederlage.
Für Trainer Luis de la Fuente war es sieben Monate nach seinem Amtsantritt ein kleiner Befreiungsschlag, er war infolge eines 0:2 in Schottland im März bereits unter Druck geraten. Italien trifft nun im Spiel um Platz drei am Sonntag (15.00 Uhr) auf Gastgeber Niederlande.
Schweigeminuten für Berlusconi
Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen italienischen Unternehmer und Politiker Silvio Berlusconi gab es bei beiden Teams trotz einer langen Saison keine Anzeichen von Müdigkeit. Die Spanier, die auf den Leipziger Pokalsieger Dani Olmo (muskuläre Probleme) verzichten mussten, setzten die Italiener von Beginn an unter Druck - und wurden sofort belohnt. Leonardo Bonucci verlor den Ball am eigenen Strafraum, Pino schob den Ball souverän ins rechte Eck. Doch die Squadra Azzurra zeigte sich unbeeindruckt, nach einem Handspiel von Robin Le Normand im Strafraum traf Immobile schnell zum Ausgleich.
Italien blieb das aktivere Team, ein Treffer von Davide Frattesi (21.) wurde wegen einer knappen Abseitsstellung zurückgenommen. Die Spanier wurden in der Folge ballsicherer, es entwickelte sich ein Schlagabtausch.
Morata und Rodrigo vergeben Chancen
Nach dem Seitenwechsel drängten die Spanier dann auf den Sieg, Alvaro Morata (48.) und Manchester Citys Champions-League-Held Rodrigo (52.) vergaben beste Möglichkeiten. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, Joselu hatte das letzte Wort, stand bei einem doppelt abgefälschten Schuss goldrichtig.