DFB-Team gegen Frankreich Vor dem U17-Finale - das richtige Mindset für den EM-Titel
Die U17-Auswahl der deutschen Nationalmannschaft steht im Endspiel der Europameisterschaft 2023 - heute Abend geht es gegen Frankreich (ab 20 Uhr live im Ticker bei der Sportschau). Damit ist den Junioren schon jetzt Historisches gelungen. Im Sportschau-Interview spricht Kapitän Noah Darvich über das "einzigartige" Erlebnis.
Stolze acht Jahre liegt die bislang letzte Finalteilnahme der deutschen U17-Fußballer mittlerweile zurück. Dabei findet das Turnier - anders als bei den Herren - jedes Jahr statt. Noch länger muss man nach dem letzten deutschen Sieg suchen. Er datiert bis in das Jahr 2009 zurück. Damals im Kader: Mario Götze und Marc-André ter Stegen.
Nun - knapp 14 Jahre später - scheint Deutschland wieder eine neue aufregende Generation von Fußballern auf den Weg zu bringen. Jung, talentiert und, wie Trainer Christian Wück sagt, bereit "sich auf dem Platz das Nationaltrikot zu zerreißen". Eine Mannschaft, die eine Qualität mitbringt, die in den vergangenen Jahren in deutschen Kadern immer häufiger zu fehlen schien: Mentalität.
Rückstand? Kein Problem!
Einen Beweis dafür liefert die Wück-Elf bei der laufenden EM. Bis dato konnten alle fünf Turnierspiele gewonnen werden. Doch so einfach, wie es klingt, war es nicht. Dreimal lag das Team um Kapitän Noah Darvich nach 45 Minuten zurück. Dabei stellte es ein ums andere Mal seine Comeback-Qualitäten unter Beweis - so auch im Vorrundenspiel gegen Frankreich.
"Wir lagen zur Pause 1:0 zurück, da hat nicht viel gestimmt in der ersten Halbzeit", erinnert sich das Freiburger Eigengewächs im Sportschau-Interview. "Wir haben einfach versucht ruhig zu bleiben. Jeder hat seinen Input gebracht, was er denkt, was nicht richtig war. So haben wir dann die beste Lösung gefunden. Wir wissen natürlich auch, was wir können und vertrauen auf unsere Qualitäten - und gewinnen dann!"
Der Schlüssel zum Erfolg
Am Freitag stehen die Jungprofis erneut Frankreich gegenüber - dann im Rahmen des Endspiels. Nach den Erfahrungen des ersten Aufeinandertreffens meint Darvich: "Der Schlüssel könnte sein, von Anfang an voll wach zu sein. Dass von Anfang bis Ende das Niveau hochgehalten wird." Auf welchem Level die deutsche U17-Nationalmannschaft spielen kann, zeigte sie im ersten Duell mit den Franzosen binnen kürzester Zeit. Nur sieben Minuten brauchte sie, um von 0:1 auf 3:1 zu stellen.
Neben Darvich, der in diesem Spiel seine erste von insgesamt vier Torvorlagen bei der EM verbuchte, stand ein weiterer Offensivmann im Mittelpunkt. Paris Brunner, Linksaußen, steuerte zwei Treffer zur Aufholjagd bei. Mit vier Turniertoren ist der Dortmunder aktuell Deutschlands gefährlichster Angreifer.
Aus dem Klassenzimmer ins EM-Finale
Darvich und Brunner sind dabei nur zwei spannende Namen in einem insgesamt tief besetzten U17-Kader. Doch bei aller Euphorie darf man eines natürlich nicht aus den Augen verlieren: Viele der Jungs gehen noch zur Schule, der Weg zum Profidasein ist noch weit. Umso wertvoller sind die Erfahrungen, die man jetzt gemeinsam sammelt.
"Das ist noch mal eine ganz andere Bühne als beim Verein. Wir versuchen das einfach zu genießen und auch alles irgendwie aufzusaugen", sagt Darvich. Die letzte Gelegenheit dazu hat er am Freitag um 20 Uhr. Dann steigt das Finale gegen Frankreich (Übertragung auf uefa.tv). Und wer weiß? Vielleicht wird er eines Tages nicht auf die Europameisterschaft 2023 zurückblicken, sondern auf den Europameistertitel 2023.