Birmingham City gegen Wrexham Hollywood-Flair in der dritten englischen Liga
Birmingham City und AFC Wrexham sorgen in der League One, der dritten englischen Liga, für Aufsehen - wegen ihrer berühmten Besitzer und Fans. Das direkte Duell der beiden Klubs hat in England schon im Vorfeld einen Hype ausgelöst.
Montagabend, dritte englische Liga. Eine Szenerie, die normalerweise nicht die große Fußball-Bühne verspricht. Doch das Spiel zwischen Birmingham City und AFC Wrexham ist auch kein normales Drittliga-Spiel. In den Tagen zuvor war in den britischen Medien nur vom "Hollywood-Derby" die Rede.
Dies liegt natürlich an den prominenten Besitzern der Klubs: Ryan Reynolds und sein Schauspielkollege Rob McElhenney haben Wrexham, den Klub aus der walisischen Provinz, vor drei Jahren gekauft und aus der fünften in die dritte Liga geführt. Und bei Birmingham City hält ein gewisser Tom Brady Anteile über eine amerikanische Beteiligungsfirma. McElhenney lud NFL-Legende Brady in der vergangenen Woche via Social Media zum Spiel ein, mit der erwartbaren großen Resonanz.
Birmingham gegen Wrexham - mit Tom Brady und den Beckhams
Brady kam dann tatsächlich am Montagabend (16.09.2024) nach Birmingham und brachte auch noch David Beckham und dessen Sohn Romeo mit. Gemeinsam bejubelten sie Birminghams 3:1-Sieg, der Star-Auflauf auf der Tribüne dominierte im Anschluss natürlich auch die Bilder vom Spiel. Im Vorfeld kursierte sogar das Gerücht, dass das Spiel gleich in die USA verlegt werden könnte - dies wurde zumindest so ernst genommen, dass die englische Football League sich zu einem Dementi veranlasst sah.
Hollywood-Flair in Wrexham: Ryan Reynolds
Der Hype um die "Hollywood-Klubs" aus der dritten englischen Liga wirkt inzwischen etwas überdreht. Andererseits wird etwa in Deutschland seit einiger Zeit ein ziemliches Brimborium um neue Ligen in der Halle veranstaltet, die mithilfe von ehemaligen Nationalspielern, Abgesandten aus der Gamer-Szene oder Social-Media-Promis vermarktet werden.
Birmingham City - von der Europa League in die dritte Liga
Bei Birmingham und Wrexham dagegen findet immer noch echter Profifußball statt. Mit durchaus ambitionierten Plänen: Birmingham City, 2011 noch in der Europa League am Start, kämpft um einen Neuaufbau, nachdem die früheren Besitzer aus China den Klub auch finanziell an den Abgrund geführt hatten. Trotz der mehr als 25 Millionen Euro, die der Verkauf von Eigengewächs Jude Bellingham nach Dortmund einbrachte, und prominenter Trainernamen wie Gianfranco Zola oder zuletzt Wayne Rooney.
In der Vorsaison stürzte Birmingham in die 3. Liga ab, ist nun aber unter dem neuem Eigentümer auf Konsolidierungskurs. Geschäftsführer Garry Cook war zuletzt in der saudischen Liga, aber auch schon im Management bei Manchester City tätig. Vor der Saison hat Birmingham rund 20 Millionen Pfund für neue Spieler ausgegeben. Aber auch das marode Stadion saniert, zwei Tribünen waren jahrelang aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Wrexham und Birmingham in der dritten Liga an der Spitze
Nach dem Sieg im Spitzenspiel der League One steht Birmingham vorerst auf dem zweiten Platz, mit einer Partie weniger als der Spitzenreiter aus Wrexham, der in Birmingham die erste Saisonniederlage kassierte. Auch die Waliser dürfen vom Aufstieg und vom weiteren Durchmarsch träumen - beide Klubs haben offenbar mehr zu bieten als große Namen auf der Tribüne.