Turnier erstmals über Weihnachten Afrika-Cup 2025 - alles wird anders in Marokko
Ein Jahr vor dem 35. Afrika-Cup in Marokko stehen die qualifizierten Teams fest. Zum ersten Mal wird das Turnier über Weihnachten gespielt - das ist nur ein Resultat des immer verrückteren internationalen Spielplans. Hier ein Überblick über das, was feststeht und das, was wir noch nicht wissen.
Wo und wann wird gespielt?
Der 35. Afrika-Cup wird vom 21. Dezember 2025 bis 18. Januar 2026 in Marokko ausgetragen. Das nordafrikanische Land ist nach 1988 zum zweiten Mal Gastgeber des Turniers, das normalerweise alle zwei Jahre im Januar ausgetragen wird. Titelverteidiger ist die Elfenbeinküste, die im Januar 2024 im eigenen Land triumphierte.
Warum über Weihnachten?
Der Termin ist das Resultat eines immer dichter werdenden internationalen Spielplans der FIFA. Der Termin im Januar kollidierte in der Vergangenheit zunehmend mit den Klub-Interessen, deren Ligen sich in jenen Tagen und Wochen im Hochbetrieb befinden.
Der Ausweich-Termin in den Sommermonaten - 2019 in Ägypten wurde im Juni/Juli gespielt - hat sich allerdings nicht bewährt und ist auch wegen der nun für diesen anberaumten Zeitpunkt der neuen Klub-WM schon wieder Geschichte. Der Termin über Weihnachten und den Jahreswechsel birgt allerdings noch viele Fragen. Der Spielplan steht noch nicht, damit ist auch noch nicht klar, ob zum Beispiel am Weihnachtsfeiertag gespielt wird.
Wann werden die Spieler anreisen?
Die Abstellung der Spieler von ihren Vereinen zu den Nationalteams ist vor jedem Afrika-Cup ein riesiges Thema. Normalerweise schreiben die FIFA-Regeln vor, dass acht Tage vor Turnierbeginn eine Abstellungspflicht besteht.
2025 findet das Turnier aber außerhalb der von der FIFA festgelegten Nationalmannschaftstermine statt. Eine Regelung, wie dann verfahren wird, muss noch festgelegt werden.
In der Vergangenheit gab es - unabhängig von der offiziellen Abstellungsfrist - zahlreiche Sonder-Vereinbarungen zwischen Spielern, Verbänden und Vereinen, die sich auf eine kürzere Abstellungsphase einigten. Zuletzt 2024 bei Kameruns Torhüter Andre Onana geschehen, der 24 Stunden vor Kameruns erstem Afrika-Cup-Spiel noch ein Match für Manchester United bestritt und dann per Privatjet in die Elfenbeinküste geflogen wurde.
Wer ist favorisiert?
Ein großer Reiz des Afrika-Cups besteht in seiner Unberechenbarkeit. Es kommt bei jeder Ausgabe des Turniers zu großen Überraschungen - in den jüngsten acht Ausgaben feierten sieben verschiedene Sieger.
2024 feierte die Elfenbeinküste
Dennoch wird Marokko als Gastgeber von allen Experten am höchsten gewettet. Das Team des Königreichs ist nicht nur Gastgeber, es ist mit Platz 14 in der FIFA-Weltrangliste auch das höchst gerankte afrikanische Team. Die "Löwen vom Atlas" haben sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt, vor allem der 4. Platz bei der WM 2022 in Katar sorgte für jede Menge Aufsehen.
Marokko nahm trotz der Gastgeberrolle an den Qualifikationsspielen teil und schloss diese mit sechs Siegen in sechs Spielen und einer Tordifferenz von 26:2 überragend ab.
Als größter Konkurrent wird der aktuelle Afrika-Vizemeister Nigeria gehandelt, der in der Elfenbeinküste im Finale am Gastgeber scheiterte und den jüngst gekürten afrikanischen Fußballer des Jahres, Ademola Lookman, in seinen Reihen hat.
Gab es Überraschungen in der Qualifikation?
Im Grunde haben sich alle großen Teams mehr oder weniger souverän durchgesetzt. Mit einer Ausnahme: Ghana wird nicht dabei sein. Das Team des Deutsch-Ghanaers Otto Addo scheiterte sensationell am Sudan, der die Qualifikation schaffte, obwohl sich das Land mitten im Bürgerkrieg befindet.
Überraschend kam sicherlich auch die Qualifikation der Komoren und Botswanas. Und Benin ist mal wieder dabei. Der Deutsch-Franzose Gernot Rohr hat dort als Trainer mal wieder hervorragende Arbeit geleistet und wird nach diversen afrikanischen Mannschaften diesmal das kleine Benin aus Westafrika zum Cup führen.
In welchen Stadien wird gespielt?
Marokko ist wahrscheinlich das Land Afrikas, das die beste Stadion-Infrastruktur aufweist. Es wird voraussichtlich - wie auch zuletzt in der Elfenbeinküste in sechs verschiedenen Stadien gespielt. Das Finale von 1988 fand im Stade Mohammed V in Casablanca statt, doch mittlerweile verfügt das Ibn-Batouta-Stadion in Tanger über die höchste Kapazität des Landes.
Am östlichen Stadtrand von Casablanca wird im Hinblick auf die WM 2030 gerade eine Arena für 115.000 Zuschauer gebaut. Die wird allerdings Ende 2025 noch nicht fertig sein. Das Prince-Moulay-Stadion in Rabat wurde 2022 beim Frauen-Afrika-Cup genutzt und auch Agadir, Fez und Marrakesch zählen zu den Favoriten für die Austragung von Spielen.
Kamerun wird auch dabei sein.
In welchem Format wird das Turnier gespielt?
Das Format in Marokko bleibt das gleiche wie bei den vergangenen drei Turnieren. Die 24 Mannschaften werden in sechs Vierergruppen gelost.
Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe sowie die vier bestplatzierten Drittplatzierten qualifizieren sich für das Achtelfinale. Ab diesem Zeitpunkt wird der Wettbewerb im K.-o.-System ausgetragen.
Vor der Auslosung, die am 27. Januar in Rabat stattfindet, werden die Länder entsprechend ihrer Position in der FIFA-Weltrangliste in einen von vier Töpfen eingeteilt.
Qualifizierte Teams
Algerien, Angola, Benin, Botswana, Burkina Faso, Kamerun, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Äquatorialguinea, Gabun, Elfenbeinküste, Nigeria, Mali, Marokko (Gastgeber), Mosambik, Senegal, Südafrika, Sudan, Tansania, Tunesien, Uganda, Sambia, Simbabwe.