Nächste WM-Vergabe der FIFA WM 2031 - viele Interessenten, viele offene Fragen
Die FIFA steht vor der nächsten WM-Vergabe, diesmal gibt es aber Konkurrenz: Das Turnier der Frauen 2031 ist bei vielen Ländern gefragt.
Bei den Männern hat die FIFA Klarheit bis 2034, nachdem in einem viel diskutierten Prozess unter Zustimmung des DFB die Turniere 2030 an sechs Länder sowie 2034 an Saudi-Arabien vergeben wurden.
Als nächstes größeres Turnier ist die WM 2031 der Frauen offen. Doch zum Prozess der Vergabe herrscht wenig Klarheit. Die FIFA hatte angekündigt, die Bewerbungsregularien im zweiten Quartal 2024 zu beschließen. Doch bislang sind diese nicht veröffentlicht worden. Das Turnier sollte im zweiten Quartal 2025 vergeben werden, dann findet der FIFA-Kongress in Paraguays Hauptstadt Asuncion statt. Auf eine Anfrage dazu antwortete die FIFA zunächst nicht.
Der ursprüngliche Plan sieht eine Vergabe der WM 2031 im zweiten Quartal 2024 vor.
Zahlreiche mögliche Bewerbungen
Offizielle Bewerbungen gibt es mangels Bewerbungsregularien noch nicht. Doch es formieren sich zahlreiche Interessenten:
- England: Der englische Verband hatte sich im Rennen um die WM 2030 der Männer zurückgezogen und erfolgreich gemeinsam mit den anderen britischen Verbänden und Irland um die EM der Männer 2028 beworben. Nun kündigte der Verband an, auch die WM 2031 haben zu wollen - möglicherweise ebenfalls im Verbund mit Wales, Schottland, Nordirland und Irland. England richtete die WM 1966 der Männer und die EM der Frauen 2022 aus.
- Marokko: Im Oktober 2023 meldete Marrokos Verband Interesse an. Das Frauenteam des Landes spielte 2023 nach vielen gescheiterten Versuchen in der Qualifikation erstmals bei einer WM-Endrunde mit und erreichte prompt das Achtelfinale. 2030 wird Marokko einer von fünf Gastgebern bei der WM der Männer sein.
- Südafrika: Bei der Vergabe der WM 2027 hatte sich Südafrika aus dem laufenden Rennen verabschiedet, als alles auf den späteren Sieger Brasilien hinauslief. Zugleich kündigte der Verband an, die WM 2031 ins Auge zu fassen. Möglicherweise hilfreich: Noch nie fand eine WM der Frauen in Afrika statt. Die erste WM der Männer in Afrika richtete Südafrika 2010 aus.
- USA und Mexiko: Wie Südafrika zogen die USA und Mexiko ihre Bewerbung ob der Aussichtslosigkeit für 2027 zurück und gaben an, 2031 einen neuen Versuch zu starten. Die USA richteten die WM-Turniere 1999 und 2003 aus. Bei den Männern richteten beide Länder die Turniere 1970 und 1986 beziehungsweise 1994 aus, zudem sind die USA und Mexiko gemeinsam mit Kanada Gastgeber der WM 2026 der Männer.
- Japan: Der japanische Verband meldete Interesse an. Eine Frauen-WM richtete Japan bislang nicht aus, aber Teile der Männer-WM 2002 gemeinsam mit Südkorea. Japans neuer Verbandspräsident Tsuneyasu Miyamoto besuchte FIFA-Präsident Gianni Infantino in Paris und sagte, dass Japan Interesse an der WM 2031 habe. 2011 wurde Japan in Deutschland Weltmeister.
- China: Der chinesische Verband hatte eine Strategie zur Förderung des Frauenfußballs veröffentlicht. Ein Teil dieser Strategie soll eine Bewerbung um die WM 2031 sein. China richtete die erste WM 1991 aus und könnte genau 40 Jahre später wieder Gastgeber sein. Auch das WM-Turnier 2007 fand in China statt.
2007 wurde gewann Deutschland die WM in China.
Wird auch das Turnier der Frauen auf 48 Teams erweitert?
Ein Grund für die fehlende Veröffentlichung der Bewerbungsregularien könnte sein, dass eine Erweiterung des Turniers in Erwägung gezogen wird.
Die WM der Männer wird 2026 auf 48 Teams mit 104 Spielen vergrößert. Die WM der Frauen, die erst 2023 von 24 auf 32 Teams vergrößert wurde, könnte folgen. Der britische Sender "Sky" berichtete im September, dass es entsprechende Überlegungen in der FIFA gebe. Die FIFA äußerte sich bislang nicht dazu. Die WM 2027 in Brasilien wird nach jetzigem Stand mit 32 Teams gespielt.
Jahr | Teams | Land | Siegerinnen |
---|---|---|---|
1991 | 12 | China | USA |
1995 | 12 | Schweden | Norwegen |
1999 | 16 | USA | USA |
2003 | 16 | USA | Deutschland |
2007 | 16 | China | Deutschland |
2011 | 16 | Deutschland | Japan |
2015 | 24 | Kanada | USA |
2019 | 24 | Frankreich | USA |
2023 | 32 | Austr./Neuseel. | Spanien |
2027 | 32 | Brasilien | ? |
2031 | ? | ? | ? |
DFB verlor die WM 2027 und hofft auf die EM 2029
Der DFB hatte sich gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien um die WM 2027 beworben. Bei der Abstimmung im FIFA-Kongress in Bangkok im April unterlag die Bewerbung aber mit 78:119 gegen Brasilien. Schon im Vorfeld war Brasiliens Bewerbung aus mehreren Gründen Favorit.
FIFA-Präsident Gianni Infantino verkündet den Sieger: Brasilien
Nun will der DFB die EM 2029 alleine ausrichten. Auch hier gibt es Konkurrenz: Italien, Portugal, Polen sowie Dänemark und Schweden in einer gemeinsamen Bewerbung wollen ebenfalls das Turnier. Der Ausrichter soll im Dezember 2025 durch das UEFA-Exekutivkomitee bekannt gegeben werden.
17 deutsche Städte sind laut DFB beim Auswahlverfahren angemeldet, bei einem möglichen Turnier in Deutschland Spiele auszurichten:
- Berlin
- Bremen
- Dortmund
- Düsseldorf
- Essen
- Frankfurt
- Freiburg
- Gelsenkirchen
- Hamburg (Volksparkstadion)
- Hannover
- Köln
- Leipzig
- Mainz
- München
- Rostock
- Stuttgart
- Wolfsburg