Ermittlungsverfahren in Schweden Mbappé wehrt sich gegen nebulöse Vergewaltigungsvorwürfe
Fußballstar Kylian Mbappé wehrt sich gegen Vergewaltigungsvorwürfe der schwedischen Boulevardpresse. Zwar gibt es Ermittlungen der schwedischen Staatsanwaltschaft. Aber bislang scheint es so gut wie keine Verbindungen zu Mbappé zu geben. Der Fußballer reagiert mit einer Verleumdungsklage.
Das sind die Fakten: Kylian Mbappé ist derzeit verletzt und stand der französischen Nationalmannschaft während der beiden vergangenen Spiele in der Nations League gegen Israel und Belgien nicht zur Verfügung. Er nutzte die Zeit, um mit Freunden für etwa zwei Tage nach Stockholm zu reisen. Auf dem Programm sollen Restaurant- und Clubbesuche gestanden haben. Die Gruppe residierte im Hotel Bank.
Die schwedische Staatsanwaltschaft bestätigte nun am Dienstag (15.10.2024), dass es während Mbappés Aufenthalts in der schwedischen Hauptstadt zu einem "begründeten Verdacht" einer Vergewaltigung gekommen sei. Weder ein Verdächtiger wurde benannt noch der Ort des mutmaßlichen sexuellen Übergriffs. Allein der mutmaßliche Tattag, der 10. Oktober, wurde bestätigt.
Ohne jegliche Beweise: Boulevard-Blätter stürzen sich auf Mbappé
Die schwedischen Boulevardblätter "Aftonbladet" und "Expressen" stürzten sich auf den Fall, weil es im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Tat zu Durchsuchungen im Hotel Bank gekommen ist. Allerdings gibt es bislang keinen bestätigten Zusammenhang zwischen dem Fall und der Person von Kylian Mbappé. Die Verbindungen zum Franzosen scheinen ausschließlich Spekulationen zu sein.
Mbappe preschte schnell nach vorne und verbreitete via X, dass es sich bei den Vorwürfen um "fake news" handele. Mbappe hat auf X 14,5 Millionen Follower.
In Schweden wurde derweil bestätigt, dass eine Frau offenbar den Übergriff zur Anzeige gebracht hat. So seien in einem Krankenhaus entsprechende Untersuchungen vorgenommen worden. Auch seien Kleidungsstücke beschlagnahmt worden - darunter offenbar Unterwäsche. Wem die Kleidungsstücke gehören, wurde nicht genannt. Die Untersuchungen der Behörden dauern an.
"Begründeter Verdacht" - aber gegen wen?
Nach schwedischem Recht erfüllt der "begründete Verdacht" die geringste Anklagestufe in der örtlichen Justiz. Die schwedische Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Ermittlungen, ohne jedoch einen Beklagten zu nennen. "Aftonbladet" begründet die Nennung von Mbappé im Verdachtsfall damit, dass er sich selber dazu geäußert habe.
"Schlauer" Tweet?
Ob Mbappés Tweet darüber hinaus ein gelungener Schachzug war, wird sich herausstellen. Ein wenig mutet der Post an wie "Angriff ist die beste Verteidigung". Er selbst scheint darin Bezug auf die Anhörung zu nehmen, die wegen seiner juristischen Auseinandersetzung mit seinem Ex-Verein Paris St. Germain kurz bevorsteht. Es geht darin um 55 Millionen Euro Gehalt, die der Fußballer noch erhalten soll. Mbappé wittert in der Stockholmer Geschichte eine Verschwörung seines früheren Arbeitgebers. Die Anhaltspunkte dafür erscheinen ebenso nebulös wie die Verdächtigungen der schwedischen Boulevardpresse.
Mbappé wird Verleumdungsklage einreichen
Wie seine Anwältin Marie-Alix Canu-Bernard der Nachrichten-Agentur AFP mitteilte, werde Mbappe Klage wegen Verleumdung einreichen. Demnach sei der Stürmer von Real Madrid "gelassen", weil "er sich nichts vorzuwerfen habe", erklärte die Anwältin. Mbappe werde sich wehren, weil es "unmöglich sei, sich auf diese Weise verleumden und diffamieren zu lassen".