Geld für Fußball-Liga Watzke plädiert für kleineres Paket mit einem DFL-Investor
Hans-Joachim Watzke hält an der Idee fest, einen Investor bei der Deutschen Fußball Liga ins Boot zu holen. Allerdings solle beim neuen Versuch weniger Geld eingetrieben werden.
"Ich persönlich kann mir vorstellen, dass das Projekt noch einmal überarbeitet und neu gestaltet werden muss", sagte DFL-Aufsichtsratschef Watzke in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), das am Montag (21.08.2023) erschien.
Am 24. Mai 2023 hatte der Plan, über einen später zu bestimmenden Investor etwa zwei Milliarden Euro einzusammeln, bei einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung mit den damals in Bundesliga und 2. Liga vertretenen Klubs nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen. Danach hieß es, der Prozess werde damit bis auf weiteres gestoppt.
Nun plädierte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke dafür, schnell einen neuen Anlauf zu nehmen, allerdings in abgespeckter Form und mit einem leicht veränderten Etikett. "Wahrscheinlich sollten wir ein kleineres Paket schnüren und uns auf die Themen Internationalisierung und Digitalisierung fokussieren", sagte Watzke.
Konsens bei Investitionsbedarf in Digitalisierung und Internationalisierung
Gut 700 Millionen Euro der gewollten zwei Milliarden waren für diese Themenfelder vorgesehen. Selbst die Kritiker des Gesamtprozesses hatten eingesehen, dass dort Investitionsbedarf besteht, etwa in eine digitale Plattform, über die das eigene Produkt - also im wesentlichen die Fußballspiele - verkauft werden kann.
Der Streit, der sich innerhalb der DFL bis in die Versammlung zog, entzündete sich an der Verteilung des übrigen Geldes. Es sollte sich am derzeit gültigen Schlüssel orientieren, nach dem der FC Bayern sehr viel und ein Zweitligaaufsteiger sehr wenig Geld bekommt.
"Partner" als neues Etikett
Im Interview mit der "FAZ" vermutete Watzke, dass das Wort "Investor" viele abgeschreckt habe, auch unter den Fans, die massiv gegen den geplanten Einstieg protestiert hatten. Daher wolle Watzke für die Wiederaufnahme des Prozesses den Begriff "Partner" einführen.
Ebenfalls am Montag sprach sich Philip Holzer als Aufsichtsratschef von Eintracht Frankfurt dafür aus, den Investorenprozess schnell wieder aufzunehmen. "Ich kann das der Bundesliga nur wünschen", sagte er im Fachmagazin "kicker".
Nach Informationen der Sportschau werden die beiden neuen DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel im September und Oktober die einzelnen Klubs besuchen, um ihre Ideen vorzustellen, wie vor allem das Geld für Internationalisierung und Digitalisierung eingetrieben werden soll.