Trennung nach Niederlage gegen Japan Stefan Kuntz bedauert Entlassung als türkischer Nationaltrainer
Der türkische Fußballverband hat seinen Nationaltrainer Stefan Kuntz freigestellt. Auch Kuntz wurde Japan zum Verhängnis: Anderthalb Wochen nach Bundestrainer Hansi Flick verlor der Europameister von 1996 seinen Job ebenfalls nach einer Pleite gegen die Asiaten.
Nach seinem Aus hat sch der 60-Jährige mit emotionalen Worten verabschiedet. "Einer meiner größten Träume war es, während der Heim-EM in Deutschland an der Seitenlinie als Trainer der türkischen Nationalmannschaft zu stehen leider bleibt das jetzt nur noch ein unerfüllter Traum", schrieb Kuntz am Donnerstag auf seiner Website. Er wünsche der türkischen Auswahl und "vor allem dem türkischen Volk, dass unsere erfolgreiche Arbeit fortgeführt wird und die Mannschaft sich für die kommende Europameisterschaft in Deutschland qualifiziert".
Die Kritik war schon vor der 2:4-Niederlage gegen Japan lauter geworden, am vergangenen Sonntag hatten viele türkische Medien die Trennung schon als perfekt gemeldet. Der Verband dementierte jedoch und verwies auf das Treffen am Mittwoch.
Seit September 2021 in der Türkei
Das 2:4 gegen Japan war im 20. Länderspiel für Kuntz mit der Türkei die fünfte Niederlage. Danach ging der Trainer mit den Spielern hart ins Gericht. "Anstatt die Ohren zu verschließen, ist es wichtig, die Augen zu öffnen", forderte er: "Die Spieler müssen das Niveau erreichen, 100 Prozent zu geben. Wenn sie nicht 100 Prozent geben, tut es mir weh. Antworten werden in der Mitte des Feldes gegeben, nicht in Interviews."Kuntz musste vor der Niederlage gegen Japan in der EM-Qualifikation mit dem enttäuschenden 1:1 gegen Armenien einen herben Dämpfer hinnehmen.
Kuntz hatte am 19. September 2021 seinen Job in der Türkei übernommen, verpasste das WM-Ticket für Katar 2022 dann aber in den Playoffs. In der Qualifikation für die EURO 2024 in seiner Heimat lag er in einer Gruppe mit dem WM-Dritten Kroatien noch auf Kurs.
Daher teilte Kuntz jetzt auch mit: "Derzeit stehen wir in der Qualifikationsgruppe D mit 10 Punkten punktgleich mit Tabellenführer Kroatien auf Platz 2 und haben somit die ausgezeichnete Chance, die Endrunde der EM 2024 in Deutschland zu erreichen." Stolz mache ihn und sein Trainerteam auch, dass junge türkische Talente entdecken und gefördert wurden. In den zwei Jahren Amtszeit gaben 22 Spieler ihr Auswahldebüt.