Nations League in Wales Der nächste Schritt auf dem Weg zu Olympia
Im letzten Gruppenspiel der Nations League treffen die deutschen Fußballerinnen am Dienstag (05.12.2023, ab 19.20 Uhr im Livestream auf sportschau.de und in der ARD Mediathek) auf Wales. Es geht im Fernduell mit Dänemark um den Gruppensieg. In der Tabelle liegen die Deutschen vorn, sollten aber nun keinesfalls bei den walisischen Außenseiterinnen stolpern.
Im Teamhotel der Deutschen wird viel gelacht. Auch bei Interimstrainer Horst Hrubesch und Klara Bühl kurz vor der Pressekonferenz am Montag. "Wenn Ihr mich nicht ärgert, bleibe ich noch ein bisschen", sagt Hrubesch zur Angreiferin. "Das wäre ja schön", antwortet Bühl lachend. Die beiden scherzen noch weiter, schalten dann aber ebenso schnell um, wie die Deutschen dies zuletzt beim Sieg gegen Dänemark auf dem Platz gemacht haben.
"Wir befinden uns auf den letzten Metern. Ich kenne das auch aus meiner Karriere: Du glaubst, den Berg schon überwunden, den schwersten Gegner schon besiegt zu haben. Aber dieses Spiel gegen Wales müssen wir auch noch gewinnen. Und wir fangen da bei Null an", verdeutlicht Hrubesch und sagt weiter: "Wir nehmen dieses Spiel an, wie du es annehmen musst: von Beginn an hundert Prozent geben, hundertprozentig da sein."
Mit Zuversicht ins Spiel gegen Wales
Beim 5:1 im Hinspiel hatte sich sein Team gegen die Außenseiterinnen aus Wales zunächst schwergetan, in der ersten Hälfte wurden Ende Oktober kaum klare Torchancen herausgespielt.
"Wales hat eine sehr robuste Mannschaft, ist sehr zweikampfstark. Da wollen wir dagegenhalten und wieder von Anfang an den Powerfußball wie gegen Dänemark spielen, um auch möglichst schnell ein Tor zu schießen", sagt Klara Bühl, die am vergangenen Freitag das wichtige 3:0 erzielte. Die Angreiferin vom FC Bayern München ergänzt: "Es ist das schwerste von den sechs Nations-League-Spielen, weil auch die Erwartungshaltung groß ist. Damit müssen wir zurechtkommen." Interimstrainer Hrubesch hat da keine Bedenken: "Ich glaube nicht, dass wir uns noch die Butter vom Brot nehmen lassen."
Nach schlechtem Start in der Pole Position
Der 72-Jährige hatte das Team im Oktober übernommen. In seiner zweiten Amtszeit gewann er alle vier Spiele - nachdem die DFB-Auswahl in diesem Sommer überraschend in der WM-Vorrunde ausgeschieden und mit einer Niederlage in Dänemark zum Auftakt der Nations League die Chancen auf die Olympia-Qualifikation zu verspielen drohte.
"Wir haben einen Schritt nach dem anderen gemacht, wir sind auf dem richtigen Weg. Das Entscheidende ist, dass wir den Glauben wiedergefunden haben", sagt Hrubesch. Wie ihre Mitspielerinnen auch hebt Klara Bühl die Bedeutung des Trainers für den Erfolg hervor: "Horst hat unser Selbstvertrauen und Selbstverständnis wieder hervorgerufen. Und immer wieder angeregt, auf unsere Stärken zu vertrauen und uns darauf zu fokussieren. Natürlich sind wir eher schlecht in die Nations League gestartet, umso schöner, dass wir uns in die Pole Position spielen konnten. Die gilt es jetzt zu nutzen und gegen Wales erneut mutigen und offensiven Fußball zu zeigen."
Ziel Olympia
Am Dienstagabend spielt Dänemark im letzten Gruppenspiel parallel gegen Island. Sollten die Däninnen gewinnen, braucht auch Deutschland einen Sieg, um den ersten Platz in der Gruppe zu behaupten. Nur mit diesem würde das Team ins Halbfinale der Nations League einziehen und um eines von zwei Tickets beim Olympischen Fußballturnier im kommenden Sommer kämpfen.
"Wir machen das Schritt für Schritt, schauen, dass wir die Partie gegen Wales auf die Reihe bekommen und dann, dass wir uns qualifizieren", sagt Hrubesch ganz seriös. Wenig später scherzt er über Parallelen zwischen Klara Bühl und seiner Ehefrau - an der Stimmung wird ein Erfolg beim vorletzten Schritt Richtung Olympische Spiele nicht scheitern.