Hrubesch bleibt vorerst Bundestrainer DFB-Frauen träumen trotz Remis in Wales von Olympia
Der Olympia-Traum lebt dank Schützenhilfe aus Island: Mit einer Nullnummer in Wales zittern sich die DFB-Frauen zur Finalrunde um Paris. Auch dort werden sie von Horst Hrubesch betreut werden.
Es war ein Zitterspiel mit gutem Ausgang für die Frauen-Nationalmannschaft. Das Team von Interimstrainer Horst Hrubesch kam zwar über ein enttäuschendes 0:0 in Wales nicht hinaus, allerdings hat Island mit einem 1:0 gegen Dänemark der deutschen Elf den Gruppensieg in der Nations League ermöglicht.
"Wir können natürlich mit dem Spiel nicht zufrieden sein, wir wollten das ganz anders. Wir haben uns etwas den Schneid abkaufen lassen und hatten Glück, dass wir zur Halbzeit nicht 0:2 hinten liegen", sagte Hrubesch im Sportschau-Interview. "Wir müssen heute einen Dank an Island richten, dass wir es heute am Ende nach Hause gebracht haben. Wir haben das Ziel erreicht."
Zwei aus drei schaffen es zu Olympia
Zur Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 fehlt nun noch ein Sieg: Vier Teams kämpfen vom 23. bis 28. Februar um zwei Tickets. Wer ins Finale einzieht, ist dabei. Neben den DFB-Frauen sind Spanien, Frankreich und die Niederlande dabei.
Am Montag (11.12.2023) findet die Auslosung statt - und Hrubesch und Co. hoffen auf Frankreich als Gegner. Diese Konstellation würde bei einer Niederlage noch eine zweite Chance bieten: Als Olympia-Gastgeberinnen sind die Französinnen für Paris gesetzt. Wenn sie im Endspiel des Finalturniers stehen, wäre auch der Dritte bei den Sommerspielen dabei.
Sicher ist: Auch beim Finalturnier im Februar wird Hrubesch auf der Bank sitzen. Der 72-Jährige bleibt weiter Interims-Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen, wie er selbst am Dienstagabend bestätigte. "So ist es geplant, dass ich da noch dabei bin."
Torhüterin Frohms muss eingreifen
Das Hinspiel hatte Deutschland mit 5:0 gewonnen, im Rückspiel startete die deutsche Mannschaft nervös in die Partie und leistete sich zu viele Ballverluste. Wales spielte zielstrebiger, war besonders aufmerksam. Zum Glück für das Hrubesch-Team waren die Gegnerinnen aber nicht treffsicher genug.
Nach acht Minuten musste Torhüterin Merle Frohms nach einer Ecke alles geben, um einen Rückstand zu verhindern. Immer wieder nutzten die Gastgeberinnen Unsicherheiten im deutschen Aufbau, um sich Chancen zu erarbeiten.
Unkonzentriert und verunsichert
Die beste hatte Rachel Rowe nach 16 Minuten, die mit ihrem Abschluss aus 17 Metern nur den Pfosten traf. Deutschland wirkte über weite Strecken sehr verunsichert und kam offensiv nur ganz selten ins Kombinationsspiel. Und nur einmal wurde es gefährlich, als Sarai Linder es mit einem Fernschuss versuchte aber nicht genau genug zielte.
Wie unkonzentriert und verunsichert die deutsche Elf agierte, wurde an Sjoeke Nüsken deutlich. Die Mittelfeldspielerin wollte den Ball aus 30 Metern unbedrängt zu Keeperin Frohms zurückspielen und produzierte tatsächlich einen Eckball für Wales.
DFB-Frauen retten Remis
In der zweiten Hälfte wurde es dann zumindest etwas besser. Der sichtlich unzufriedene Hrubesch reagierte und brachte Stammkraft Giulia Gwinn für Krumbiegel und Linda Dallmann für die unglückliche Svenja Huth. Die Wechsel halfen, Deutschland stabilisierte sich. Beim Schuss von Senß (55.) musste sich die walisische Torhüterin Olivia Clark ordentlich strecken.
Doch es mangelte weiter an Ideen und Entschlossenheit, hinten blieb es ein Spiel mit dem Feuer. Hrubesch legte in der spannenden Schlussphase mit weiteren offensiven Wechseln nach und ließ voll auf Sieg spielen.
"Wir sind froh, dass wir weiter sind, aber mit dem Spiel sind wir natürlich nicht zufrieden. Aber das Positive ist, dass wir unser Ziel erreicht haben", sagte Kathy Hendrich. "Ich könnte so viele Dinge aufzählen, die nicht unsere Ansprüche waren, aber jetzt freuen wir uns erstmal, dass wir weiter sind - wir wissen aber auch, dass noch viel zu tun ist."