Nations League der Frauen Gute Lose für deutsche Fußballerinnen
Kapitänin Giulia Gwinn und ihre Kolleginnen können sich auf interessante, aber auch schlagbare Gegner im nächsten Jahr freuen: Die deutschen Fußballerinnen treffen in der Nations League in der Gruppe A1 auf Niederlande, Österreich und Schottland. Das ergab die Auslosung am Donnerstag (07.11.2024) im schweizerischen Nyon.
Einen der ersten beiden Plätze sollte das DFB-Team belegen, um nicht in die B-Kategorie abzusteigen. Bundestrainer Christian Wück kann mit dieser Konstellation gut leben. "Es ist eine interessante Gruppe! Mit den Niederlanden, Österreich und Schottland erwarten uns drei unterschiedliche Gegner mit verschiedenen Spielsystemen und sich daraus ergebenden unterschiedlichen Herangehensweisen", sagte der 51-Jährige.
Gute Erinnerungen an Niederlande und Österreich aus diesem Jahr
Wück ließ weiter wissen: "Genau solche Begegnungen sind in Vorbereitung auf ein Turnier wertvoll. Sie werden uns dabei helfen, die Entwicklung der einzelnen Spielerinnen weiter voranzutreiben und auch unsere Spielidee bis hin zur Europameisterschaft im Sommer weiter zu festigen. Unser Ziel ist, uns mit diesen Partien bestmöglich auf die EM vorzubereiten und jedes Spiel möglichst erfolgreich für uns zu gestalten."
Gegen die Niederlande hatte sich sein Vorgänger Horst Hrubesch auf dem Weg zu den Olympischen Spielen beim Spiel um Platz drei des Final Four der Nations League in Heerenveen (2:0) durchgesetzt. Gegen Österreich war das DFB-Team in der EM-Qualifikation zweimal (3:2, 4:0) erfolgreich. Und gegen Schottland hat Deutschland bislang alle fünf Länderspiele bei einem Torverhältnis von 20:1 gewonnen.
Die Gruppenspiele finden in drei Terminfenstern statt, der 1. und 2. Spieltag vom 19. bis 26. Februar 2025, Spieltag drei und vier vom 2. bis 8. April 2025 sowie der 5. und 6. Spieltag in der Zeit vom 28. Mai bis 3. Juni 2025.
In diesem Jahr stehen noch zwei Freunschaftsspiele an
Zuvor bestreiten die DFB-Frauen noch Freundschaftsspiele in diesem Jahr gegen die Schweiz in Zürich (29.11.2024/20 Uhr) und gegen Italien in Bochum (01.12.2024/20.30 Uhr/live im Ersten). Wück betrachtet diese Spiele noch als Teil einer "Findungsphase", um die deutschen Fußballerinnen besser kennenzulernen.
Danach will er aus einem Gerüst von 30 bis 40 Spielerinnen den Feinschliff für die EM 2025 in der Schweiz vornehmen. Zu seinem Einstand hatte der Bronzemedaillen-Gewinner aus Paris ganz unterschiedliche Gesichter gezeigt: Nach dem Traumdebüt gegen England in Wembley (4:3) folgte beim Abschiedsspiel von Alexandra Popp gegen Australien in Duisburg (1:2) ein Rückschlag.
Nations League hilft beim Neuaufbau
Die Nations League hilft dabei, unter Wettbewerbsbedingungen den Neuaufbau zu gestalten. Nur die jeweils besten beiden Teams der vier Gruppen halten sicher die A-Liga für die "European Qualifiers" zur WM 2027 in Brasilien.
Das Halbfinale der Nations-League-Gruppensieger steigt Ende Oktober, Endspiel und Spiel um Platz drei werden zwischen dem 26. November und 2. Dezember ausgespielt. "Nichts ist mehr einfach", sagte die frühere Nationalspielerin Nadine Keßler, die nicht nur die Auslosung in Nyon zur Mittagszeit leitete, sondern auch die Frauen-Abteilung der UEFA führt.
Die Absicht, mehr Wettbewerb auch zwischen den großen Turnieren für die Nationalteams zu ermöglichen, ist voll aufgegangen. Die früheren großen Leistungsunterschiede in den Qualifikationsgruppen gehörten mit dem neu eingeführten Format der Vergangenheit an.
Die zweite Auflage der Nations League prägt für Wück also den Weg bis zur EM-Endrunde vom 2. bis 27. Juli 2025 in der Schweiz, auch wenn die Ergebnisse keine Auswirkungen auf dieses Turnier haben. Ein Fingerzeig aber sind die Partien allemal.