DFB-Pokal der Frauen Freiburg schießt sich ins Finale gegen Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg hat im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen den FC Bayern deklassiert. Endspielgegner am 18. Mai in Köln ist der SC Freiburg, der Noch-Zweitligist RB Leipzig niederrang.
Wolfsburg gewann mit 5:0 (2:0) und setzte sich damit im siebten Jahr in Folge gegen die Bayern durch. Für Wolfsburg traf Sveindirs Jonsdottir doppelt (19. Minute, 47.), Bayerns Maria Luisa Grohs unterlief ein Eigentor (44.). Außerdem waren Jule Brand (56.) und Dominique Janssen (60.) für die Niedersachsen erfolgreich. Später sagte Brand: "Wir hatten etwas gutzumachen."
In der Bundesliga gegen die Bayern verloren
In der Bundesliga hat der VfL Wolfsburg vor drei Wochen nicht nur ein Spiel 0:1 gegen Bayern München verloren, sondern auch die Tabellenführung. Aber Bundesliga ist Bundesliga und DFB-Pokal ist DFB-Pokal. Es ist ja so: Pokalspiele gegen Wolfsburg dürften eher nicht zu den Lieblingsaufgaben der Fußballerinnen des FC Bayern zählen.
Das Aus im Halbfinale setzt eine Serie fort, auf die sie in München gut verzichten könnten: Seit der Saison 2016/17 traf der FC Bayern in jeder Spielzeit im Pokal auf Wolfsburg - und verlor immer, manchmal erst im Endspiel. Bayerns Trainer Alexander Straus sagte: "Das ist ein Schock. Ich habe das nicht erwartet."
Wolfsburg eiskalt vor dem Tor
Die erste Chance hatte Bayerns Nationalspielerin Lea Schüller, die aber nur das Außennetz traf (1.). Besser machte es auf der anderen Seite der VfL. Einen mustergültigen Angriff schloss die Isländerin Jonsdottir perfekt zur Führung ab.
Wolfsburgs Lynn Wilms (vorn) und Jule Brand jubeln über das 1:0 ihrer Mannschaft
Pech hatten die Bayern-Frauen kurz vor der Pause. Ein Kopfball von VfL-Stürmerin Ewa Pajor landete am Pfosten. Von dort prallte der Ball an den Fuß von Bayern-Torhüterin Grohs und dann ins Tor.
Wolfsburgs Jonsdottir entnervt die Bayern
Im zweiten Durchgang dominierten die Wolfsburgerinnen von Beginn an das Geschehen. Der kurzfristige Ausfall der verletzten Nationalspielerin Alexandra Popp machte sich überhaupt nicht bemerkbar. Vor allem Jonsdottir bekamen die Münchnerinnen nicht in den Griff. Mit einer tollen Einzelleistung sorgte die Offensivspielerin für das 3:0.
Und es kam noch schlimmer für den FC Bayern. Wenige Minuten später erhöhte Brand. Nach einem Handspiel von Münchens Tuva Hansen verwandelte Janssen den anschließenden Strafstoß sicher.
Freiburg siegt in der Nachspielzeit
Im zweiten Duell konnte Leipzig nur vor Spielbeginn feiern: Durch ein 1:2 des FSV Gütersloh gegen den FC Ingolstadt sind die Sachsen sechs Spieltage vor dem Saisonende bereits in die Bundesliga aufgestiegen. Nach einer von Nervosität geprägten Anfangsphase erarbeiteten sich die Gäste aus Freiburg die Oberhand. Erst setzte Samantha Steuerwald (24.) einen Kopfball nach Ecke knapp am Tor vorbei, dann schoss Judith Steinert (25.) einen Ball aus der Distanz knapp über den Leipziger Kasten.
Einen Eckball der Freiburgerinnen köpfte Janina Minge (38.) wuchtig aufs Tor, wo Leipzigs Lea Mauly auf der Linie klärte. Ein Nachschuss von Lisa Karl verfehlte sein Ziel. Im Verlauf der zweiten Halbzeit kämpfte sich Leipzig mehr in die Partie. Der Versuch von Medina Desic (74.) ging jedoch hoch am langen Eck vorbei.
Torfrau Elvira Herzog mit Kopfverletzung
Kurz vor Schluss musste Leipzigs Torhüterin Elvira Herzog nach einem Zusammenprall mit Annabel Schasching von Sanitätern mit einer Trage vom Spielfeld gebracht werden. Ersatztorhüterin Gina Schüller übernahm. In der Nachspielzeit gelang den Freiburgerinnen doch noch das entscheidende Tor: Nach Flanke von Cora Zicai traf Kayikci zum späten Sieg.
Im Pokalfinale kommt es damit zur Neuauflage des Duells von 2019. Damals hatte Wolfsburg ein spannendes Spiel knapp mit 1:0 für sich entschieden, Ewa Pajor schoss am 1. Mai ebenfalls in Köln das Siegtor.