FIFA WM 2022 FIFA und Katar erlauben Regenbogenfarben in WM-Stadien
Abrupte Kehrtwende in der Diskussion um Regenbogenfarben in den WM-Stadien: Katar gibt seine ablehnende Haltung auf und erlaubt die Symbolfarben der LGBTQ+-Community ab dem zweiten Vorrundenspieltag.
WM-Ausrichter Katar wird seine restriktive Haltung bezüglich der Regenbogenfarben in den Stadien aufgeben. Mit Beginn der zweiten Runde der Gruppenphase am Freitag (25.11.2022) sollen Anhänger, die ihre Unterstützung für die LGBTQ+-Community durch Shirts, Binden und ähnliche Symbole dokumentieren, dafür nicht mehr vom Sicherheitspersonal behelligt werden. Nach dpa-Informationen hatte die FIFA zuvor bei den katarischen Behörden und beim WM-Organisationskomitee die Zulassung von Regenbogenfarben in den Stadien angemahnt.
Walisischer Verband bestätigt Lockerungen
Nach Informationen des "Independent" sollen alle an an der WM-Endrunde beteiligten nationalen Verbände vom Weltverband FIFA über die entsprechende Zusicherung des Gastgebers informiert worden sein.
Als bislang einziger Verband bestätigte der walisische am Donnerstagabend (24.11.2022) bei Twitter, vor dem Gruppenspiel gegen den Iran (Freitag, 25.11.2022, ab 11 Uhr live in der ARD und im Livestream auf sportschau.de) eine Bestätigung der FIFA erhalten zu haben. "Alle WM-Austragungsorte wurden kontaktiert und angewiesen, die vereinbarten Regeln und Vorschriften einzuhalten", teilten die Waliser mit.
Der DFB konnte nicht bestätigen, eine solche Zusicherung von der FIFA bekommen zu haben. Auf Sportschau-Anfrage hieß es, man habe bis Donnerstagabend keine derartige Nachricht seitens des Weltverbandes erhalten.
Fans und Journalisten immer wieder bedrängt
In den vergangenen Tagen waren mehrfach Stadionbesucher immer wieder aufgefordert worden, ihre bunten Kleidungsstücke auszuziehen und entsprechende Motive zu verdecken. Auch Journalisten, die über die WM berichten, wurden von katarsichen Sicherheitskräften bedrängt.
Widerstand ist gewachsen
Zuletzt hatten sich aber nicht nur Fans, sondern auch Politiker wie die deutsche Innenministerin Nancy Faeser den katarischen Restriktionen widersetzt. Faeser trug beim deutschen Vorrundenspiel gegen Japan die von der FIFA verbotene "One Love"-Armbinde auf der Tribüne.
Protestgeste der DFB-Elf beim Mannschaftsfoto
Die deutsche Nationalmannschaft hatte auf ein Tragen aus Schutz vor möglichen Bestrafungen durch die FIFA verzichtet. Stattdessen hatten die deutschen Nationalspieler beim Mannschaftsfoto mit einer Hand vor dem Mund stillen Protest praktiziert.