FIFA WM 2022 Bundestrainer Hansi Flick - "Waren defensiv einfach nur Durchschnitt"
Hansi Flick wird "in den nächsten Wochen" Gespräche mit einigen Spielern über deren mögliches Karriereende führen. Im Interview mit der Sportschau nannte der Bundestrainer als Hauptgrund für das frühe Scheitern bei der WM: "Defensiv waren wir einfach nur Durchschnitt."
Es ist damit zu rechnen, dass einige deutsche Nationalspieler aus dem Kader für die WM 2022 in Katar künftig keine Einladungen mehr erhalten werden. "Wir haben uns Gedanken gemacht. Ich werde das in den nächsten Wochen mit den Spielern besprechen", sagte Bundestrainer Hansi Flick in einem Interview mit der Sportschau.
Etwa drei Wochen nach dem erneuten Vorrundenaus bei einer Weltmeisterschaft nannte Flick aber keine Namen.
Wie geht es mit Müller und Gündogan weiter?
Direkt nach dem letzten Spiel gegen Costa Rica am 1. Dezember hatte der 33 Jahre alte Thomas Müller seinen Abschied angedeutet, auch der ein Jahr jüngere İlkay Gündoğan gilt als Kandidat, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden.
Manuel Neuer hingegen sagte, dass er auch in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes weitermachen wolle. Kurz danach zog sich der 36 Jahre alte Torwart aber bei einem Skiunfall einen Beinbruch zu. Deswegen wird er dem FC Bayern für den Rest der Saison fehlen. "Bei Manuel ist jetzt erstmal wichtig, dass er wieder gesund wird", so Flick.
Flick ist "immer noch enttäuscht"
Der Bundestrainer sagte, dass er "immer noch enttäuscht" sei, in den Wochen nach der Abreise aus Doha aber "wenig gelesen" habe.
Als Hauptursache für das Scheitern als Gruppendritter mit den punktgleichen Spaniern nannte Flick die Abwehrarbeit der gesamten Mannschaft: "Defensiv waren wir einfach nur Durchschnitt. "Es sei darum gegangen, eine "Kompaktheit herzustellen, aber die war nicht gegeben".
Das habe er schon vor den letzten 20 Minuten gemerkt, in denen Deutschland zum Turnierauftakt gegen Japan eine 1:0-Führung verspielte und noch 1:2 verlor.
Flickt rechtfertigt Aufstellung nachträglich
Zum Vorwurf, er habe die Abwehrkette auch im Vorfeld der WM schon zu häufig gewechselt und selbst im letzten Testspiel im Oman seine vermeintlich beste Elf nicht aufgeboten, sagte Flick: "Der DFB muss auch Geld verdienen, deshalb waren nur sechs Wechsel erlaubt."
Er hätte am liebsten in der Pause komplett gewechselt und so eine Halbzeit lang seine Mannschaft für Japan auflaufen lassen. Da dies aber in einem offiziellen Testspiel unter dem Dach des Weltverbandes FIFA, das viel besser zu vermarkten ist, nicht möglich sei, habe er vor allem darauf geachtet, die Belastung zu steuern. Einige Nationalspieler hatten drei Tage vor dem Test im Oman am 16. November noch in der Bundesliga gespielt.