Starke TV-Quote und hoher Auftaktsieg DFB-Manager: "Andere Nationen werden hellhörig"
Der Sportliche Leiter Joti Chatzialexiou zeigte sich nach dem ersten WM-Auftritt des deutschen Teams sehr zufrieden - auch wegen der hohen Einschaltquote. Die 5,61 Millionen Fernsehzuschauer seien "ein schönes Zeichen".
"Die Zuschauer in Deutschland fiebern mit", stellte Chatzialexiou bei der Pressekonferenz am Mittwochvormittag in Wyong fest. "Ich weiß gar nicht, worüber sich die Mädels mehr gefreut haben: über den 6:0-Sieg gegen Marokko oder über die Quote. Wir sind alle mega happy." Es sei sehr schön, auf diese Art und Weise am anderen Ende der Welt die Unterstützung von zu Hause mitzubekommen.
Um 10.30 Uhr deutscher Zeit war die Partie gegen Marokko angepfiffen worden. Die Übertragung des ZDF hatte einen Marktanteil von 60,4 Prozent. Das zweite Gruppenspiel wird am Sonntag um 11.30 Uhr angepfiffen - live im Ersten und bei sportschau.de.
Auch USA, Japan und Spanien haben überzeugt
Der Sportliche Leiter Nationalmannschaften war auch über den sportlichen Auftakt sehr erfreut. "Der Sieg war in der Höhe verdient. Aber wir können das Ergebnis auch einschätzen. Wir wissen, dass in den anderen Spielen andere Kaliber auf uns warten." Marokko sei das schwächste Team der Gruppe. Trotzdem sei der Erfolg "sehr, sehr wertvoll". Andere hoch gehandelte Nationen haben sich bekanntlich deutlich schwerer getan.
Als beste Teams am ersten Spieltag nannte er die USA, aber auch Spanien und Japan. Der 47-Jährige stellte allerdings nicht ohne Stolz fest, dass die eigene Mannschaft den höchsten Sieg eingefahren habe. "Da werden die anderen Nationen hellhörig."
Aus seiner Sicht habe sich schon nach dem ersten Spieltag gezeigt, dass die Erweiterung des Teilnehmerfeldes von 24 auf 32 Länder richtig gewesen sei. Er stellte in Abwandlung der alten Aussagen der Männer-Bundestrainer Berti Vogts und Rudi Völler fest: "Es gibt keine Großen mehr."
Chatzialexiou sieht große Entwicklung
"Die Menschen merken, wie sich der Frauenfußball entwickelt hat", erklärte Chatzialexiou. Er selbst sei darüber nicht überrascht, sondern einfach erfreut, wie gut die Spiele seien. Es gebe tolle Zweikämpfe, aber auch von der Technik her ein ganz hohes Niveau.
Der Sommer war bisher dürr. Bei den Herren gab es wenig Freude.
Das eigene Niveau weiter anheben sollen gegen Kolumbien auch die zuletzt noch geschonten Spielerinnen. Chatzialexiou geht davon aus, dass am Donnerstag sowohl Lena Oberdorf als auch Marina Hegering und Sjoeke Nüsken nach ihren Blessuren wieder im Mannschaftstraining dabei sein und zumindest große Teile der Einheit mitmachen können. Einzig die an den Adduktoren verletzte Sydney Lohmann müsse wohl noch deutlich kürzertreten.
Und dann setzt der Sportliche Leiter darauf, dass die Zahl der Zuschauenden beim zweiten Spiel noch einmal deutlich nach oben gehen wird. "Mit Blick auf ein sehr interessantes Spiel am Sonntag wird es hoffentlich noch mal das Ganze übertreffen", hofft Chatzialexiou. "Sonntagmittag kann man gerne den Fernseher einschalten. Es wird bestimmt ein tolles, intensives Spiel."