Spaniens Spielerinnen bejubeln einen Treffer.

Einseitiges Vorrunden-Duell Spanien nach Kantersieg gegen Sambia im WM-Achtelfinale

Stand: 26.07.2023 11:49 Uhr

Spanien hat sich vorzeitig für das Achtelfinale der WM in Australien und Neuseeland qualifiziert. Die Ibererinnen ließen ihrem 3:0-Auftaktsieg gegen Costa Rica am Mittwoch (26.07.2023) einen 5:0 (2:0)-Erfolg gegen Sambia folgen und übernahmen die Führung in der Gruppe C.

Von Hanno Bode

Jeweils zweimal Jennifer Hermoso (13., 71.) und Alba Redondo (69., 85.) sowie Teresa Abelleira (9.) trafen im Eden Park zu Auckland für die in allen Belangen überlegenen Europäerinnen. Durch den Sieg der "La Furia Roja" zog auch Japan vorzeitig in die Runde der letzten 16 ein. Die Asiatinnen hatten zuvor beim 2:0 gegen Costa Rica ihren zweiten Sieg im zweiten Spiel gefeiert. Am letzten Gruppenspieltag kommt es nun am kommenden Montag (31.07.2023, 9 Uhr MESZ, im Liveticker bei sportschau.de) zum Duell um Platz eins zwischen beiden noch verlustpunktfreien Mannschaften.

Sambia und Costa Rica, die am Montag zur selben Zeit aufeinandertreffen, müssen die K.o.-Spiele beim FIFA-Spektakel hingegen auf Endgeräten ihrer Wahl verfolgen.

Hermoso trifft im 100. Länderspiel

Spanien dominierte das Duell mit dem in der FIFA-Weltrangliste am schlechtesten platzierten WM-Team - Sambia liegt auf Rang 77. - erwartungsgemäß von Beginn an. Die ersten Annäherungsversuche der Europäerinnen in Richtung Gehäuse der "Copper Queens" waren zwar noch nicht zwingend genug. Dann aber brachte Abelleira die Favoritinnen mit einem satten Rechtsschuss ins von ihr aus gesehen linke obere Eck mit dem ersten nennenswerten Abschluss in Führung. Keeperin Eunice Sakala war beim Traumtor der 23-Jährigen machtlos.

Die Schlussfrau vertrat die gelb-rot-gesperrte Catherine Musonda im Gehäuse des Außenseiters und erledigte ihre Aufgabe in ihrem zweiten Länderspiel gar nicht einmal schlecht. Auch am zweiten spanischen Treffer trug sie keine Schuld: Weltfußballerin Alexia Putellas flankte gefühlvoll auf den langen Pfosten zu Hermoso, die in ihrem 100. Nationalmannschaftseinsatz ihren 49. Treffer erzielte.

Sambia bemüht, aber überfordert

Sambia konnte sich anschließend ein wenig aus der Umklammerung der "La Furia Roja" befreien. In der Vorwärtsbewegung zeigte das Team von Coach Bruce Mwape einige gute Ansätze, konnte die spanische Verteidigung vor der Halbzeit allerdings vor keine unlösbaren Aufgaben stellen. Und die Arbeit gegen den Ball blieb für den WM-Novizen kompliziert. Spaniens Tiki-Taka-Fußball zu unterbinden war für den Außenseiter schwer, weil die Ibererinnen nicht nur gewohnt passsicher waren, sondern anders als häufig in der Vergangenheit auch mit viel Tempo agierten.

Eine höhere Führung wäre für die Favoritinnen zur Halbzeit möglich gewesen. Doch Aitana Bonmati scheiterte in der 42. Minute freistehend an Sakala.

Spanien bleibt trotz Dreifach-Wechsels dominant

Spaniens Coach Jorge Vilda hatte zur Pause offenbar keine Bedenken mehr, dass der Sieg seines Teams in Hälfte zwei noch in Gefahr geraten könnte. Der 42-Jährige wechselte in Putellas und Salma Paralluelo zwei seiner bis dahin auffälligsten Offensivkräfte aus. Auch Verteidigerin Ona Batlle blieb in der Kabine. Auswirkungen auf das Spielgeschehen hatte der Dreifach-Tausch jedoch nicht.

Die Europäerinnen blieben die dominante Mannschaft, verpassten es aber, zeitig für die Vorentscheidung zu sorgen. Weil Spanien zuweilen der Abwehrarbeit in einigen Situationen nicht die größte Relevanz gab, näherte sich Sambia ein paar Mal dem gegnerischen Strafraum an. Im letzten Drittel des Feldes mangelte es den Südafrikanerinnen aber an der nötigen Entschlossenheit.

VAR-Verwirrung bei Schiedsrichterin Hyeon-jeong Oh

Sportschau FIFA Frauen WM, 26.07.2023 11:47 Uhr

"Copper Queens" brechen in Schlussphase ein

Mit fortlaufender Spieldauer schwanden bei den "Copper Queens" zudem die Kräfte. Für Spanien taten sich immer mehr Lücken im Defensivverbund der Afrikanerinnen auf, in die sie klug hineinstießen. Zweimal Redondo und Hermoso nutzten das zunehmende Abwehrchaos beim Außenseiter mit ihren Treffern eiskalt aus. "Wir haben unser Ziel erreicht. Aber es gibt Dinge, die wir verbessern müssen. Was die Mannschaft nach dem 2:0 gemacht hat, das geht nicht", sagte Coach Vilda, der insbesondere für Putellas ("Sie hatte 45 Minuten gute Minuten) sowie Hermoso ("Sie hat ein großartiges Spiel gemacht") lobende Worte fand.

Für Sambia bleibt nach 180 Minuten exklusive Nachspielzeit sowie zehn Gegentoren beim Ozeanien-Turnier zu attestieren: Der WM-Neuling ist im Konzert der großen Fußball-Nationen hoffnungslos überfordert.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau FIFA Frauen WM | 22.07.2023 | 06:40 Uhr