Finalsieg gegen AS Rom FC Sevilla feiert den Titel - "Diese Nacht wird unendlich"
Am Ende wieder der FC Sevilla: Die Spanier besiegten im Finale der Europa League die AS Rom mit Trainer Jose Mourinho mit 5:2 (0:1, 1:1) nach Elfmeterschießen. Sevilla feierte damit am Mittwoch (31.05.2023) seinen siebten Europapokal-Triumph - davon fünfmal in der Europa League.
"Diese Nacht wird unendlich werden. Die Geschichte geht weiter. Wir haben wieder einmal der Fußball-Welt gezeigt, was Sevilla leisten kann", sagte der überwältigte Ex-Schalker Ivan Rakitic im Dress von Sevilla, der gemeinsam mit Kapitän Jesús Navas den Silberpokal in die Höhe gestemmt hatte.
Fast 150 Minuten Spielzeit zwischen Rom und Sevilla
"Unglaublich" fühle sich dieser Titelgewinn an, sagte Navas nach dem hochintensiven Finale von Budapest, das wegen des Elfmeterschießens und einer rekordverdächtigen Nachspielzeit erst kurz nach Mitternacht beendet war. Insgesamt erlebten die gut 60.000 Fans in der Puskás Aréna von Budapest zu den 120 regulären Spielminuten 27 zusätzliche Minuten.
Zum Matchwinner beim Drama vom Punkt avancierte der marokkanische Nationaltorhüter Bono. Er parierte die Elfmeter von Gianluca Mancini und Ibanez. Den entscheidenden Elfmeter für Sevilla verwandelte Gonzalo Montiel. Paulo Dybala ließ zunächst die Römer jubeln (35. Minute). Roms Gianluca Mancini lenkte nach dem Seitenwechsel nach einer scharfen Flanke von Navas den Ball ins eigene Tor (55.).
Viele Verletzungsunterbrechungen und Diskussionen
Die Partie, in deren Vorfeld es Ausschreitungen zwischen Fans von Sevilla und Rom gegeben hatte, wurde im Verlauf des ersten Spielabschnitts heftig geführt: Viele Zweikämpfe endeten mit Verletzungsunterbrechungen, Einlagen am Boden und Diskussionen, so dass allein in Durchgang eins sieben Minuten nachgespielt wurde.
Sechs Minuten waren es nach 90, zwei Minuten nach der 105. Minute und am Ende vor dem Elfmeterschießen nochmals sechs Zeigerumdrehungen und ein paar Minuten extra. So zog sich die Partie vor allem in der Verlängerung zäh dahin.
Roms Mancini bedient Dybala perfekt
Schnörkellos ging es in der 35. Minute zu, als die Roma eiskalt zuschslug: Cristante blieb im Anstoßkreis Zweikampfsieger gegen Rakitić. Mancini schaltete schnell und bediente mit einem perfekten Steilpass den startenden Dybala. Dessen perfekter Flachschuss mit links schlug unhaltbar rechts im Tor ein.
Paulo Dybala jubelt über seinen Treffer zum 1:0
Die Spanier kamen mit viel Kampfgeist aus der Kabine und agierten von Beginn des zweiten Spielabschnittes an variabler und stärker. Das größere Engagement wurde zehn Minuten nach Wiederanpfiff belohnt, als Jesus Navas von rechts einen scharfen Ball vors Tor der Italiener schlug. Mancini wurde dabei unglücklich angeschossen und lenkte den Ball zum 1:1 ins eigene Tor.
Sevilla und Rom mit Großchancen
Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld fiel um ein Haar das 2:1 für die Römer: Abraham stocherte den Ball aufs Tor, Keeper Bono parierte mit einem Reflex.
Knapp zehn Minuten später schlug das Pendel dann wieder pro Sevilla aus: Nach einem Kontakt von Ibañez gegen Ocampos ging der Römer zu Boden, und Schiedsrichter Anthony Taylor pfiff Elfmeter. Doch zu Recht kassierte der britische Unparteiische den Strafstoß nach Ansicht der Videoaufzeichnung wieder ein.
Um ein Haar hätten die vergebenen Chancen Folgen für die Römer gehabt, als Suso in der Nachspielzeit aus 30 Metern flach aufs Tor schoss und Rui Patrício den Ball prallen ließ. Doch Sevilla brachte den Ball nicht im Tor unter (90.+6.).
Der FC Sevilla und die AS Rom liefern sich ein intensives Duell.
Spiel verflacht in der Verlängerung
Mit dem Beginn der Verlängerung verflachte die Partie. In den ersten 15 Minuten erspielten sich die beiden Teams keine Torchance.
Zunehmend schwanden bei den Akteuren die Kräfte angesichts der warmen Witterungsbedingungen in der ungarischen Hauptstadt. In der elften Minute der Nachspielzeit der Verlängerung traf Chris Smalling nach einer Ecke mit einer Kopfball-Bogenlampe die Latte - allerdings wäre Bono zur Stelle gewesen.
Sevillas WM-Held Montiel sorgt wieder für Entscheidung
Das Elfmeterschießen auf die Kurve mit den Fans der Spanier brachte die Entscheidung zugunsten von Sevilla. Mancini schoss den dritten Elfmeter mittig aufs Tor, Rui Patricio klärte per Fußabwehr, dann traf Ibañez nur den linken Pfosten. Zittern musste Sevilla, als Gonzalo Montiel in seinem ersten Versuch den Ball an den Pfosten setzte.
Da sich Rui Patrício aber zu früh bewegt hatte, kam es zur Wiederholung, die Montiel dann sicher verwandelte. Gonzalo Montiel, der Mann mit den starken Nerven: Schon im WM-Finale hatte er Argentinien dank des letzten verwandelten Elfmeters zum Titel geschossen.
Erik Lamela vom FC Sevilla trifft beim Elfmeterschießen gegen Roma-Torhüter Rui Patricio.