Halbfinale im DFB-Pokal Kaiserslautern beendet Saarbrückens Pokaltraum
Der 1. FC Saarbrücken hat im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Sensation der Saison 2023/24 verpasst. Die Lauterer siegten am Dienstag (02.04.2024) in Saarbrücken mit 2:0 (0:0). Für den Zweitligisten FCK ist es die neunte Chance auf den Gewinn des großen deutschen Potts, zweimal waren die Pfälzer in der Pokal-Geschichte bereits erfolgreich.
Für den 1. FC Saarbrücken ist die Pokalreise damit vorbei. Im Verlauf des Wettbewerbs konnte das Team die Bundesligisten Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach sowie Zweitligist Karlsruher SC ausschalten. "Das tut extrem weh. Das Spiel müssen wir nicht verlieren. Wir machen den einen Fehler", sagte Trainer Rüdiger Ziehl der Sportschau, "bei allem Frust und aller Enttäuschung haben wir einen tollen Pokal-Wettbewerb gespielt."
Kaiserslautern Trainer-Legende Friedhelm Funkel sah seinen Matchplan dagegen bestätigt: "Wir durften uns nicht auskontern lassen. So ist Bayern München hier gescheitert, so ist Borussia Mönchengladbach hier gescheitert", sagte der 70-Jährige in der Sportschau. "Die erste Halbzeit war nicht gut. Der Gegner steht mit neun Mann vor dem eigenen Strafraum. Da haben wir nicht die spielerischen Mittel. Sonst wären wir nicht Tabellen-16. in der zweiten Liga", sagte Funkel.
Marlon Ritters Kopfball in der 53. Minute war der viel umjubelte Führungstreffer der "Roten Teufel vom Betzenberg". Dabei profitierte er von einem kapitalen Schnitzer von FCS-Schlussmann Tim Schreiber, der den Ball kniend durch die Beine rutschen ließ. Schreiber hatte im Verlauf des Wettbewerbs viele Male sehr gute Leistungen gezeigt und dabei enorm mitgeholfen, dass Saarbrücken so lange im Pokalwettbewerb vertreten war. In der 75. Minute legte Almamy Touré nach einer Standardsituation per Kopf nach und stellte den Endstand her. Noch lange nach Abpfiff feierten die Fans beider Teams im Saarbrücker Ludwigspark ihre Mannschaften.
FCS mutig, FCK extrem vorsichtig
Die Saarbrücker von Coach Rüdiger Ziehl erwischten den besseren Start in die Partie. Besonders über die linke Seite übte der Drittligist viel Druck aus. Besonders Marcel Gaus hatte in den Anfangsminuten viele seiner besonderen kleinen Auftritte: Seine Einwürfe befördert der Außenspieler bis in den Fünfmeterraum. In den ersten sechs Minuten hatte Gaus gleich sechs solcher Möglichkeiten, die jedoch keine Torchance nach sich zogen.
Kaiserslautern agierte vorsichtig und verlegte sich anfänglich nur aufs Kontern. Und der einzig nennenswerte Vorstoß hätte möglicherweise mit der Führung durch Ritter geendet. Doch FCS-Kapitän Manuel Zeitz bewies ein perfektes Auge beim Tackling gegen den flinken Lauterer Angreifer.
Erster Lauterer Abschluss nach 47 Minuten
Nach der Pause taten die Gastgeber erneut mehr fürs Spiel - und Lautern lauerte auf seine Chance. Der Schuss von Filip Kaloč aus 24 Metern war der erste Versuch aufs Tor der Hausherren - in Minute 48. Fünf Minuten später dann der überraschende Treffer der Gäste, bei dem Touré Ritter mit einer Flanke von rechts bedient hatte.
Am Spielverlauf änderte sich durch den Treffer nichts: Saarbrücken machte das Spiel, Lautern, jetzt noch defensiver, wartete wie die Schlange in der Deckung.
Und ein weiteres Mal wäre die Taktik der Gäste fast aufgegangen: Doch Aaron Opoku, bereits nach einer halben Stunde für den verletzten Kenny Redondo aufs Spielfeld gekommen, wurde von Zeitz mit einem harten Tackling abgeräumt. Lauterns Spieler und auch Funkel forderten lautstark und vehement die rote Karte für den Kapitän der Gastgeber - doch Schiedsrichter Marco Fritz beließ es umsichtig bei Gelb.
Lautern schlägt wieder eiskalt zu
Erwartbar steigerte sich die Intensität der Partie - während die spielerische Qualität mehr und mehr zu leiden begann. Als Tymoteusz Puchacz mit einem ruhenden Ball von der linken Seite perfekt den Kopf des einlaufenden Touré fand, war die Niederlage der tapferen Saarländer so gut wie besiegelt.
Saarbrücken wehrte sich, es gab nickelige Situationen, eine Rudelbildung (vier gelbe Karten) durfte nicht fehlen - und dann fast noch der Anschlusstreffer durch Kai Brünker, der aber in Rücklage aus Mittelstürmerposition übers Tor drosch (80.). Auf der Gegenseite prüfte Filip Stojilković mit einem satten Volleyschuss den Saarbrücker Keeper Schreiber, der in dieser Situation mit einer Glanzparade den Einschlag verhinderte - nachdem er beim ersten Gegentor noch gepatzt hatte.
"Man will für den einen Moment dann kurz nur in den Boden versinken", so Schreiber nach der Partie zu seinem Fauxpas, der die Lauterer Führung begünstigt hatte.
Finale am 25. Mai in Berlin
Am Mittwoch wird Lauterns Finalgegner zwischen Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen ermittelt. Das Finale steigt am 25. Mai in Berlin.