Neuer Trainer, neues Glück Hoeneß führt den VfB Stuttgart ins Pokal-Halbfinale
Sebastian Hoeneß hat einen perfekten Einstand als Trainer des VfB Stuttgart gefeiert. Nur einen Tag und eine Trainingseinheit nach seiner Vorstellung setzte sich der VfB im DFB-Pokal-Viertelfinale mit 1:0 (0:0) beim 1. FC Nürnberg durch. Das Tor des Tages im Traditionsduell erzielte der eingewechselte Enzo Millot (83.).
Der FC Nürnberg, der letzte verbliebene Zweitligist im Wettbewerb, war in einer mäßigen Partie am Mittwoch (05.04.2023) nur in der ersten Halbzeit gleichwertig. Die Stuttgarter drehten nach der Pause auf und gewannen am Ende verdient.
"Die erste Halbzeit war durchwachsen. Wir haben wenig zugelassen, das war mir wichtig", sagte Hoeneß. "Die zweite Halbzeit war deutlich besser, weil wir besser nach vorne reingekommen sind." Nürnbergs Trainer Dieter Hecking bewertete die Leistung seines Teams positiv. "Wir haben über 65 Minuten alles in die Waagschale geworfen. Der VfB konnte nachlegen, da haben wir Probleme bekommen."
30 Minuten Verspätung wegen Verkehrsproblemen
Die Partie hatte mit einer halben Stunde Verspätung begonnen, weil viele Zuschauer noch im dichten Verkehr feststeckten. Erstmals in dieser Saison war das Stadion mit 50.000 Fans ausverkauft.
Das lange Warten wurde zunächst allerdings nicht belohnt, die Zuschauer sahen ein äußerst zähes Spiel in der ersten Hälfte. Beiden Teams war anzumerken, dass sie im Abstiegskampf stecken, spielerisch lief wenig zusammen.
Ein Schüsschen von Nürnbergs Kwadwoh Duah war der einzig nennenswerte Abschluss bis zur Pause, der FCN war das leicht aktivere Team.
Pfeiffer und Guirassy mit dicken Chancen
Zu Beginn der zweiten Hälfte sendete der VfB dann ein Lebenszeichen: Beim Kopfball von Waldemar Anton und dem Nachschuss von Luca Pfeiffer musste Torwart Peter Vindahl zweimal eingreifen (51.). Stuttgart wirkte fortan lebendiger und hatte in der 63. Minute die große Chance zur Führung: Vindahl ließ einen Distanzschuss nach vorne abprallen und Pfeiffer haute den Nachschuss aus kurzer Distanz deutlich drüber.
Das war Pfeiffers letzte Aktion, er musste Platz machen für den frisch genesenen Serhou Guirassy. Der französische Angreifer war direkt im Spiel und kam in der 71. Minute frei zum Abschluss, traf aber nur die Arme von Vindahl.
Ito bedient Millot
Der FC Nürnberg sorgte kaum noch für Entlastung geschweige denn für Gefahr. Bezeichnend war, dass Spielmacher Jens Castrop, bis dahin noch der auffälligste Nürnberger, schon in der 69. Minute mit Krämpfen vom Platz musste. Die Gastgeber liefen nur noch hinterher, Stuttgart war in der zweiten Hälfte die klar bessere Mannschaft.
Millots Siegtor war die logische Konsequenz: Hiroki Ito passte bei einem Konter maßgenau in den Lauf des Franzosen, der mit etwas Glück eine Lücke zwischen Vindahls Armen fand. Nürnbergs Tim Handwerker war zu spät zurückgeeilt.
Jetzt wieder Abstiegskampf
Im Zweitliga-Alltag empfangen die abstiegsgefährdeten Nürnberger am Samstag um 13 Uhr den Karlsruher SC. Für das Bundesliga-Schlusslicht Stuttgart steht am Sonntag um 17.30 Uhr das wichtige Kellerduell beim VfL Bochum an.