Champions League FC Bayern beeinflusst das Schicksal seiner Kontrahenten
Der FC Bayern München steht in der Champions League als Sieger der Gruppe A fest. Der Rekordmeister spielt aber noch eine wichtige Rolle.
Thomas Müller bekommt beim FC Bayern München mal wieder eine Chance, um sich zu präsentieren. Sein Trainer Thomas Tuchel sagte am Dienstagabend (28.11.2023), etwas mehr als 24 Stunden vor dem Spiel in der Champions League gegen den FC Kopenhagen, der 34-Jährige werde "normalerweise spielen, auch von Beginn".
Unter Louis van Gaal ("Müller spielt immer") galt das bei jedem Spiel, unter Tuchel ist das ganz anders - Müller würde erst zum sechsten Mal in dieser Saison in einem Pflichtspiel starten. Deswegen ist die Entscheidung durchaus auch ein Beleg dafür, dass es für den deutschen Rekordmeister nicht mehr um allzu viel geht.
Tuchel gibt Versprechen ab
Mit vier Siegen aus vier Spielen hat der FC Bayern bisher eine punktetechnisch perfekte Gruppenphase in der Champions League gespielt - und weil sich die drei Gegner Kopenhagen, Manchester United und Galatasaray gegenseitig die Punkte weggenommen haben, steht schon zwei Spieltage vor Schluss fest, dass die Münchner als Tabellenerster ins Achtelfinale einziehen werden. Wer ihnen aus der Gruppe A folgt, hat aber auch sehr viel damit zu tun, wie das Tuchel-Team die übrigen Aufgaben angeht.
"Es ist trotzdem ein Champions-League-Spiel. Wir haben einen Ergebnislauf, den wollen wir nicht künstlich unterbrechen", versprach der Bayern-Trainer, dass er das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen wolle. Worte, die vor allem in Istanbul für Anklang gesorgt haben dürften.
Kopenhagen, Galatasaray und United trennt nur ein Punkt
Denn jenseits der Bayern herrscht ein sehr enger Dreikampf um die Plätze zwei bis vier. Kopenhagen und Galatasaray (spielen am letzten Spieltag gegeneinander) belegen mit vier Punkten den zweiten und dritten Rang, Man United (muss noch gegen die Bayern ran) ist mit drei Zählern Letzter. Heißt auch: Marschiert München weiter und gewinnt auch die übrigen beiden Partien, reicht Galatasaray ein Sieg in Kopenhagen für das Weiterkommen.
Vor dem Gruppenfinale wollen die Türken am Mittwoch gegen Manchester aber bereits mit einem Sieg den dritten Platz - und damit mindestens die Qualifikation für die Europa League - absichern. "Es gibt gar nicht so viel zu sagen. Wir wissen, was wir morgen leisten müssen", sagte Torhüter Fernando Muslera, der vor allem auf die Atmosphäre im eigenen Stadion setzt. "Wir können auch diesmal wieder auf unsere Fans zählen, sie werden uns Kraft geben."
Manchester in guter Form
Ein Kraftakt wird das Weiterkommen dagegen vor allem für United. Die Heimniederlage gegen Galatasaray (2:3) und das 3:4 zuletzt in Kopenhagen haben die "Red Devils" in eine äußerst unkomfortable Situation gebracht. Doch abgesehen von der Pleite in Dänemark läuft es bei Manchester immer runder, in der Premier League hat das Team von Trainer Erik ten Hag fünf der vergangenen sechs Spiele gewonnen und ist damit in England das formstärkste aller Teams.
"Wir machen gute Fortschritte, wir sind stabiler und gewinnen Spiele - also ist es wirklich ein großer Unterschied zum Hinspiel", sagte ten Hag vor dem Gastspiel in Istanbul. Auch "Gala"-Trainer Okan Buruk hat diese Entwicklung wahrgenommen: "Unser Gegner hat sich im Vergleich zum ersten Spiel enorm verbessert, hat sein Spiel verändert und zuletzt auch oft gewonnen."
Konkurrenz schaut auf sich und die Bayern
Aber: Manchester ist auf Hilfe angewiesen, während Galatasaray und Kopenhagen aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen können. Vor allem, wenn sich die Teams aber weiter gegenseitig die Punkte abnehmen, kommt der FC Bayern wieder ins Spiel. Während sich an den beiden letzten Spieltagen zwei der drei Kontrahenten jeweils duellieren, werden diese Teams hoffen, dass die Münchner trotz des sicheren Weiterkommens ihre Klasse beweisen.
Eine Entscheidung könnte jedoch bereits am Mittwoch ganz ohne Dazutun des deutschen Meisters fallen. Gewinnt Galatasaray gegen Manchester, kann United nicht mehr die nächste Runde in der Champions League erreichen. Alles andere hat in Gruppe A auch mit den Ergebnissen des FC Bayern zu tun.