Gruppenletzte in der Champions League Manchester United, Sevilla und Benfica – mit dem Rücken zur Wand
Manchester United, der FC Sevilla und Benfica Lissabon haben zweierlei gemeinsam: Zum einen sind alle drei in Europa bekannte und zumeist sehr erfolgreiche Klubs, zum anderen läuft die aktuelle Champions-League-Saison für das Trio alles andere als glücklich.
Erik ten Hag steht als Teammanager von Man United mächtig unter Druck. Nur Platz sechs in der heimischen Premier League, und in der Königklasse sieht es noch deutlich dunkler aus. Dort rangieren die "Red Devils" mit nur drei Zählern aus vier Partien auf dem letzten Platz der Gruppe A, in der die Bayern Tabellenführer sind.
Und dort steht auch prompt schon eine Art Endspiel an: Die Engländer treten am Mittwoch (29.11.2023) bei Galatasaray Istanbul an. Wenn Manchester dort verliert, ist maximal noch die Europa League drin, falls der FC Kopenhagen nicht auch noch die Bayern schlägt. In diesem Fall wäre für ten Hags Truppe gar nichts mehr zu holen.
Kopenhagen – sicher verantwortlich für einige Alpträume von allen, die es mit United halten, nachdem Manchester zuletzt in der Champions League dort 3:4 verlor, und die Zeitungen auf der Insel "Desaster in Dänemark" titelten. Der niederländische Trainer haderte danach zwar mit einigen strittigen Entscheidungen des Unparteiischen, Letzter ist Manchester United aber dennoch, und falls der Traditionsklub aus Europas Top-Vereinswettbewerb ausscheidet, wäre ten Hags Engagement dort womöglich sogar bald beendet.
Nichts zu Lachen beim FC Sevilla
In Spanien hat der FC Sevilla zurzeit nichts zu lachen. Auch der vierte Trainer innerhalb eines Jahres kann den Fall der Andalusier in fußballerischer Hinsicht nicht stoppen. Diego Alonso, Nachfolger von Julen Lopetegui, Jorge Sampaoli und José Luis Mendilibar, kommt in seinen fünf bisherigen Ligaspielen auf vier Unentschieden und zuletzt eine Niederlage bei Real Sociedad San Sebastian. Dabei sah Sergio Ramos die 29. Rote Karte seiner Karriere – kein aktiver Fußballspieler in den fünf europäischen Top-Ligen kommt auch nur annähernd auf diese unrühmliche Zahl. Und außerdem staunte die spanische Nation über einen 30-Meter-Kracher von Umar Sadiq von Real. Sevilla ist dort nur 15., Lokalrivale Betis hingegen auf Rang sieben. Die Schmach könnte größer kaum sein.
Dass es auch in der Champions League nicht läuft, ist gut an den bisher zwei mickrigen Pünktchen zu erkennen, die der Rekord-Europapokalsieger in dieser Saison bislang gesammelt hat: Gegen Tabellenprimus Arsenal setzte es zwei Niederlagen, gegen Lens und in Eindhoven gab es jeweils ein Remis. Das Team von Alonso ist Letzter, Lens und Eindhoven rangieren mit jeweils fünf Punkten davor. Mit einer Niederlage nun zu Hause gegen die Niederländer wäre es zappenduster für Sevilla, das bei einem gleichzeitigen Punktgewinn von Lens gegen Arsenal keine Chance auf die Europa League mehr hätte.
Roger Schmidt und Benfica: Konzentration auf die heimischen Wettbewerbe
Richtig düster in Sachen Europa sieht es in dieser Spielzeit bisher ebenfalls für Benfica Lissabon und seinen Trainer Roger Schmidt aus. Das Achtelfinale ist bereits passé, und auch das Erreichen der Europa League wird schwer. Vier Niederlagen in den bisherigen vier Spielen, nur ein einzelnes erzieltes Törchen – die Bilanz der Portugiesen ist ernüchternd. Wäre Coach Roger Schmidt vergangene Saison nicht Meister geworden und hätte er die "Os Encarnados", die Scharlachroten, nicht zuletzt bis ins Viertelfinale der Königklasse geführt, die sechs Millionen portugiesischen Fans von Benfica hätten den deutschen Coach vermutlich längst in den ländlichen Alentejo verbannt.
Ein Stück weit rehabilitiert hat sich Benfica zuletzt, als der Sieg im enorm wichtigen Stadtderby gegen Sporting mit der Tabellenspitzte der Primeira Liga belohnt wurde. Nun sind die bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Italiener von Inter Mailand zu Gast. Vielleicht die Chance für Schmidt und sein Team auf einen Dreier? Und zum Abschluss der Gruppenphase könnte dann das "Endspiel" um die Europa League bei RB Salzburg warten – bei dem Verein, bei dem Schmidt von 2012 bis 2014 verantwortlicher Übungsleiter war.