Zweikampf zwischen Benedict Hollerbach (SV Wehen Wiesbaden, r) und Paul Will (Dynamo Dresden, l)

Aufstiegskampf in der 3. Liga Spannender Schlussspurt - vier Teams, aber nur zwei Plätze

Stand: 11.05.2023 17:16 Uhr

Während unten in der Tabelle alles klar zu sein scheint, wird es oben immer spannender: Der Aufstiegskampf in der 3. Liga spitzt sich drei Spieltage vor Schluss immer weiter zu. Die SV Elversberg ist fast durch, dahinter balgen sich mit Dresden, Wehen Wiesbaden, Saarbrücken und Osnabrück aber vier Klubs um Platz zwei und den Relegationsrang drei.

Die Chancen und Aufgaben der beteiligten Klubs an den restlichen Spieltagen (Nicht berücksichtigt ist der aktuelle Tabellenzweite Freiburg II, der kein Aufstiegsrecht hat):

SV Elversberg (70 Punkte)

Nach dem 5:2 über den nun fast abgestiegenen Aufsteiger SpVgg Bayreuth am vergangenen Wochenende steht so gut wie fest: Die SV Elversberg wird in die 2. Liga aufsteigen. Sechs Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten SC Freiburg II sind noch nicht so entscheidend, weil Freiburg nicht aufsteigen darf.

Wichtiger: Auf die dahinter lauernde Konkurrenz hat der SVE mindestens satte sieben Zähler Vorsprung. Mit anderen Worten: Gelingt am Samstag in Freiburg ein erneuter Dreier, ist Elversberg schon durch. Falls nicht, könnte am Wochenende darauf daheim gegen Wehen Wiesbaden der Sack zugemacht werden.

Restprogramm SV Elversberg
SC Freiburg II (A)
SV Wehen Wiesbaden (H)
FC Ingolstadt (A)

Dynamo Dresden (63 Punkte)

Dynamo schlug am vergangenen Wochenende mit dem SV Wehen Wiesbaden (3:1) einen direkten Aufstiegskonkurrenten und setzte sich auf die Pole Position, was Platz zwei betrifft, der direkt zum Aufstieg in die 2. Liga führen würde. Allerdings liegen die Sachsen nur wegen der etwas besseren Tordifferenz (+22) vor Wehen Wiesbaden (+18).

Am kommenden Wochenende hat Dynamo zudem eine ganz besonders schwere Aufgabe vor sich: Man reist zum Derby nach Zwickau, das selbst mit einem Heimsieg zuletzt gegen Waldhof Mannheim (3:1) wieder ein klein wenig Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft hat.

Restprogramm Dynamo Dresden
FSV Zwickau (A)
SV Meppen (A)
VfB Oldenburg (H)

SV Wehen Wiesbaden (63 Punkte)

Mit der jüngsten Niederlage in Dresden (1:3) vergab der SVWW die ganz große Chance, einen direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf entscheidend zu distanzieren. Nach den schwachen Auftritten in Duisburg (2:2) und gegen Meppen (1:2) setzte es damit den nächsten Dämpfer für die Erwartungen.

Trainer Markus Kauczinski schwor seine Truppe vor den letzten drei Spielen gegen Verl, Elversberg und Halle aber schon wieder ein: "Wenn andere stolpern, dann gilt es, da zu sein. Mehr bleibt uns nicht übrig. Dafür müssen wir uns aber steigern." Der Trainer weiter: "Jetzt sind wir in der Situation, dass wir nicht mehr auf einem direkten Aufstiegsplatz stehen. Für uns ist es erst einmal wichtig, um uns zu sammeln und die Qualität, die wir hatten, wieder auf den Platz zu bringen", so der SVWW-Coach. 

Restprogramm SV Wehen Wiesbaden
SC Verl (H)
SV Elversberg (A)
Hallescher FC (H)

VfL Osnabrück (63 Punkte)

Am Montagabend siegte Osnabrück mit 1:0 (1:0) beim SC Verl und sicherte sich drei ganz wichtige Punkte. Nur das Torverhältnis trennt die Mannschaft von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger vom Aufstiegstraum. Rund 5.000 Fans waren mitgereist und machten vor insgesamt gut 6.000 Zuschauern die Auswärtspartie zu einer riesigen VfL-Party.

Osnabrück begrüßt als nächstes den SV Meppen zum Derby, natürlich sind die Heimbereiche ausverkauft. Auch das allerletzte Saisonspiel gegen Dortmund II wird vor rappelvoller Bremer Brücke ausgetragen. Und zum "Auswärtsfinale" bei Viktoria Köln haben sich ebenso schon 4.000 Osnabrücker angekündigt - mindestens. Die Euphorie ist nicht zu leugnen, "es wäre ja ein Käse, jetzt nicht zu sagen, dass wir einen der beiden Plätze da oben erreichen wollen", sagt Schweinsteiger. 

Restprogramm VfL Osnabrück
SV Meppen (H)
Viktoria Köln (A)
Bor. Dortmund II (H)

1. FC Saarbrücken (62 Punkte)

Glanzlos hat der 1. FC Saarbrücken am vergangenen Wochenende sein Auswärtsspiel in Oldenburg (1:0) gewonnen - der dritte Sieg innerhalb der der jüngsten vier Partien brachte die Saarländer aber wieder ganz nah heran an die Aufstiegsplätze.

Was sich auf der Zielgeraden der Saison möglicherweise zum Trumpf entwickeln könnte: Der FCS hat die mit Abstand älteste und damit erfahrenste Mannschaft aller Aufstiegsanwärter (Durchschnittsalter 28 Jahre). Die Routiniers wissen, was auf sie zukommt, können mit dem Druck ganz gut leben.

Nur noch einen Punkt liegt der FCS vor den letzten drei Spielen hinter Rang drei, der derzeit zum direkten Aufstieg berechtigen würde. In der eigenen Hand haben die Blau-Schwarzen den Aufstieg zwar nicht, allerdings erscheint das Restprogramm mit Spielen gegen Halle, Duisburg und Köln durchaus machbar.

Restprogramm 1. FC Saarbrücken
Hallescher FC (H)
MSV Duisburg (A)
Viktoria Köln (H)