Lange Spielunterbrechung Kiel festigt in Paderborn Rang zwei
Holstein Kiel liegt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter auf direktem Aufstiegs-Kurs. Beim Verfolger SC Paderborn feierten die Kieler am Samstag (17.02.2024) einen 4:0-Sieg und festigten damit den zweiten Tabellenrang. Vier Punkte stehen die Kieler nur vor dem HSV. Die Partie war aufgrund von Fan-Protesten gegen die Investorenpläne der DFL für rund 25 Minuten unterbrochen.
Finn Porath (16. Minute), Steven Skrzybski (33.), Marvin Schulz (52.) und Niklas Niehoff (90.+9) trafen für die KSV, die damit auch ihren Status als bestes Auswärtsteam der Liga untermauerte und jetzt schon 23 Punkte auf fremden Platz gesammelt hat.
Kiel-Coach Rapp: "Verdienter Sieg"
"Es war ein verdienter Sieg, in der Höhe vielleicht etwas zu hoch", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp nach dem Spiel der Sportschau. "Die Fans können vom Aufstieg träumen, wir müssen uns auf die tägliche Arbeit konzentrieren. Jedes Spiel in der zweiten Liga zu gewinnen ist ein immenser Aufwand. Es geht für uns Spiel für Spiel weiter."
Für den SC Paderborn, bei dem Martin Ens in der 92. Minute die Rote Karte sah, war die Niederlage dagegen ein Rückschlag nach zuletzt 16 Punkten aus sieben Spielen. Der SCP bleibt Sechster mit vier Punkten Rückstand auf Rang drei.
"0:4 ist ein ganz schönes Brett. Allzu viele positive Dinge werde ich nicht rausziehen", meinte SCP-Trainer Lukas Kwasniok. "Wir haben in den ersten Minuten den Gegner beherrscht und dann haben einfach vergessen, dass zum Fußballspiel Zweikampfaktivität gehört. Ohne die Gier, ein persönliches Duell gewinnen zu wollen, ist gerade gegen eine fleißige Mannschaft wie Kiel nicht möglich."
Kiel zu schnell für Paderborn
Dabei kamen die Paderborner deutlich besser ins Spiel. Gleich zwei Mal musste Kiels Torwart Timon Weiner gegen SCP-Stürmer Koen Kostons retten (4./15.).
Doch dann ging es gleich zwei Mal zu schnell für die Paderborner. In der 16. Minute leitete Shuto Machino einen Pass von Timo Becker direkt mit der Brust auf Porath weiter. Der Kieler traf wuchtig und mit Hilfe des rechten Innenpfostens zum 1:0.
Wiederum 17 Minuten später war es dann Lewis Holtby, der mit einem direkten Pass aus dem Mittelfeld Skrzybski ins Eins-gegen-eins gegen Laurin Curda schickte. Skrzybski entschied zunächst das Duell für sich und chippte den Ball dann auch über Torwart Pelle Boevink zum 2:0 ins Tor.
Nur zwei Minuten später war Skrzybski schon wieder frei durch, dieses Mal bewahrte Boevink den SCP aber vor einem noch höheren Rückstand.
Schulz düpiert SCP-Hintermannschaft
Das 3:0 fiel stattdessen kurz nach der Pause. Nicolai Remberg eroberte den Ball im Mittelfeld und schickte sofort Schulz in die Tiefe, der sich gegen gleich zwei Paderborner durchsetzte und dann auch Boevink bezwang.
Der SCP meldete sich in der 60. Minute erstmals zurück, Adriano Grimaldi köpfte jedoch aus kurzer Distanz neben das Tor.
Längere Spielunterbrechung nach Protesten
Kurz darauf passierte aber erst einmal nichts mehr. Aus beiden Kurven flogen aus Protest gegen die Investorenpläne der DFL Tennisbälle auf den Rasen. Nachdem ein erster Versuch, weiterzuspielen, scheiterte, schickte Schiedsrichter Patrick Alt die Mannschaften vom Feld. Eine Paderborner Delegation um Trainer Lukas Kwasniok und Sportchef Benjamin Weber suchte daraufhin direkt im Block das Gespräch mit den Fans. Nach rund 25 Minuten Spielunterbrechung konnte letztlich weitergespielt werden.
Paderborn drückte nach der Unterbrechung noch einmal zaghaft auf den Anschlusstreffer, schwächte sich in der ersten Minute der zwölfminütigen Nachspielzeit aber selbst. Martin Ens traf Holtby als letzter Mann mit dem Fuß im Gesicht und sah die Rote Karte. Den fälligen Freistoß schoss Holtby an die Latte.
Den Schlusspunkt setzte dann Niehoff, der in er zehnten Minute der Nachspielzeit mit einem strammen Schuss unter die Latte traf.
Kiel im Topspiel gegen St. Pauli, Paderborn in Wiesbaden
Am kommenden Freitag (23.02.2024, 18.30 Uhr) steht für Holstein Kiel das Zweitliga-Topspiel an, wenn Tabellenführer FC St.Pauli an die Förde kommt. Der SC Paderborn ist gleichzeitig beim SV Wehen Wiesbaden zu Gast.