Tabellenführer punktet voll Abgezocktes St. Pauli siegt in Düsseldorf
Spitzenreiter FC St. Pauli hat im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Verfolger Fortuna Düsseldorf einen wichtigen Dreier eingefahren.
Die Hamburger gewannen ohne ihren gelbgesperrten Cheftrainer Fabian Hürzeler am Samstagabend (27.01.2024) vor 52.000 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena mit 2:1 (2:0) - bis auf zwölf Plätze am Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus und der großen Demonstrationen gegen Rechts in Düsseldorf war das Stadion voll besetzt. Der starke Marcel Hartel (16. Minute, Handelfmeter/ 26.) sorgte im ersten Durchgang für einen komfortablen Vorsprung. Christos Tzolis (83.) gelang nur noch der Anschlusstreffer.
Die Düsseldorfer Fans hofften bei der zweiten Auflage von "Fortuna für alle" - das Publikum hatte dank Sponsoren freien Eintritt - auf ein ähnliches Spektakel wie bei der Premiere dieser Aktion, als die Mannschaft von Daniel Thioune einen 0:3-Rückstand gegen Kaiserslautern in ein 4:3 gedreht hatte. Diesmal vergeblich.
Strafstoß nach Ellbogen-Abwehr von Düsseldorfs Vermeij
Schon nach drei Minuten hatte Hartel die Chance, St. Pauli in Führung zu bringen, er scheiterte aber in zentraler Position an F95-Schlussmann Florian Kastenmeier. In der 15. Minute wehrte Fortune Vincent Vermeij einen Freistoß mit dem Ellbogen ab - Schiedsrichter Markus Wollenweber entschied auf Strafstoß, der VAR bestätigte die Entscheidung. Ganz cool schob Hartel den Ball links unten ins Tor, Kastenmeier hatte sich für die falsche Ecke entschieden.
St. Pauli abgezockt
Die Düsseldorfer ließen sich nicht schocken und versuchten, angepeitscht von ihren Fans, zu antworten. Doch es blieb bei Bemühungen, denen die abgezockten Hamburger zehn Minuten nach der Führung einen weiteren Dämpfer verpassten. Nach einer Flanke von Manolis Saliakas war wieder Hartel zur Stelle und köpfte aus fünf Metern zum 2:0 ein. Düsseldorf gestaltete das Spiel auch danach offen, konnte aber keine echten Torchancen kreieren.
St. Paulis Vasilj mit großartigem Reflex
Engagiert kamen die Düsseldorfer nach der Pause aus der Kabine und waren gewillt, ein neuerliches "Kaiserslautern" zu inszenieren. Und sie waren auf einem guten Weg. Nach Flanke von Nicolas Gavory köpfte Jordy de Wijs am zweiten Pfosten aufs Tor, St. Paulis Keeper Nikola Vasilj lenkte den Ball mit einem ganz starken Reflex über die Latte.
St. Paulis Elias Saad (56.) hätte dann schon für die Entscheidung sorgen können, scheiterte aber von der Strafraumgrenze am stark parierenden Kastenmeier. Vier Minuten später hatte die Fortuna Pech, als ein Treffer von Ísak Jóhannesson nicht zählte, weil Vorlagengeber Ao Tanaka zuvor im Abseits gestanden hatte. An Moral fehlte es den Düsseldorfern nicht, zu keinem Zeitpunkt ließen sie die Köpfe hängen und waren stets gewillt, die Partie zu drehen.
Düsseldorfs Tzolis macht es nochmal spannend
Doch Wunder á la "Kaiserslautern" gibt es eben nicht immer wieder. St. Pauli war das reifere Team, Düsseldorf gestaltete seine Angriffsbemühungen zu kopflos und blieb in der Spielumsetzung zu ungenau. Zumindest bis zur 83. Minute, als Tzolis Hauke Wahl ins Leere laufen ließ, aus zehn Metern einnetzte und die Partie nochmal ein bisschen spannend machte. An St. Paulis Sieg änderte sich aber nichts mehr, weil die Fortuna unterm Strich zu harmlos war.
Fortuna in Paderborn, St. Pauli gegen Fürth
Düsseldorf spielt nun am Sonntag (04.02.2024 um 13.30 Uhr) beim SC Paderborn. St. Pauli ist tags zuvor um 13 Uhr gegen Greuther Fürth gefordert.