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Pfiffe des eigenen Publikums Lange desolate Braunschweiger holen Punkt gegen Ulm
Eintracht Braunschweig kann eine Heimpleite gegen den SSV Ulm dank eines Joker-Tores gerade noch verhindern.
Der frisch eingewechselte Sebastian Polter rettete Eintracht Braunschweig spät einen Punkt. Das 1:1 (0:1) im Heimspiel gegen den SSV Ulm war nach lange desolater Leistung ein glücklicher Teilerfolg für die Gastgeber.
Die Niedersachsen halten damit den Drei-Punkte-Abstand auf die Spatzen und können weiter auf das Überleben in der 2. Bundesliga hoffen. Sie belegen weiterhin den Relegationsplatz 16.
Die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning stemmte sich erst in den Schlussminuten mit aller Kraft gegen die Niederlage, das Team verschlief nahezu das gesamte vorherige Spiel.
"Wenn wir so kurz vor Schluss den Ausgleich machen, dann musst du damit leben. Spielerisch war das zu wenig. Zumindest halten wir die Distanz, aber natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Insgesamt war nicht mehr drin als ein Unentschieden, wir haben ein schlechtes Spiel gemacht", sagte Braunschweigs Lino Tempelmann der Sportschau.
Den Ulmern genügte eine lediglich konzentrierte Leistung, um sich einen Punkt an der Hamburger Straße zu sichern, verbleiben damit aber auf dem direkten Abstiegsplatz 17.
"Wenn man so lange 1:0 führt und dann hinten raus das Tor bekommt, ist das schon sehr ärgerlich. Das müssen wir hinnehmen", sagte Ulm-Trainer Thomas Wörle der Sportschau.
Nervöse Braunschweiger
Die Braunschweiger begannen nervös, fanden überhaupt nicht in ihr Spiel. Die Ulmer dagegen hatten sämtliche Nervosität rechtzeitig abgestreift und waren früh das bessere Team, ohne sich allerdings Torchancen herauszuspielen. Das änderte sich allerdings bereits nach wenigen Minuten.
Die erste Möglichkeit - eingeleitet von einem groben Fehler und Stolperer von Eintracht-Abwehrchef Ermin Bicakcic - nutzte Ulm-Angreifer Lucas Röser aus zehn Metern zum 1:0 (11.).
"Bei so einem Abstiegsduell will man eine Führung eigentlich über die Zeit bringen. Das ist uns leider nicht gelungen, deshalb tut es erstmal weh. Aber wir sind trotzdem zuversichtlich für die letzten Spiele, alles reinzuhauen und den Anschluss noch zu schaffen", sagte Torschütze Röser der Sportschau.
Ulmer Chancen
Danach wurde die Unsicherheit des Scherning-Teams immer größer - und die Eintracht machte weiter Geschenke. Nach 28 Minuten spielte Robert Ivanov den Ball viel zu kurz zu seinem Torhüter Ron-Thorben Hoffmann zurück.
Der aufgerückte Ulmer Verteidiger Aaron Keller konnte die plötzlich entstandene Gelegenheit, allein vor dem heraus geeilten Hoffmann, nicht zum zweiten Treffer nutzen.
"Wir haben eine Reaktion gezeigt auf eine schlechte erste Halbzeit. Ich bin froh, dass wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen sind", sagte Eintracht-Trainer Scherning der Sportschau.
Umspannende Ideenlosigkeit
Und die Braunschweiger? Die rannten zwar immer wieder an - und sich immer wieder an der kompakten Ulmer Abwehr fest. Die geringen spielerischen Möglichkeiten, das mangelnde Durchsetzungsvermögen und die umspannende Ideenlosigkeit sorgten für fast schon für Verzweiflung bei denen, die es mit der Eintracht halten.
Wer aber dachte, dass die Eintracht nach dem Wechsel stürmisch und entschlossener auftreten würde, der sah sich zunächst getäuscht. Der Motor stockte weiter, das Aufbauspiel blieb viel zu fehlerhaft, während die Ulmer ihre Kompaktheit beibehielten und gelegentlich offensive Ansätze verfolgten.
Polter köpft den Ausgleich
Glück hatten die Braunschweiger, dass Torhüter Hoffmann einen normalen Tag erwischte und den Schuss von Oliver Batista-Meier mit einer Glanzparade gerade noch mit den Fingerspitzen um den Torpfosten (64.) lenkte.
Gegen Ende der Partie bäumte sich die Eintracht nochmal auf und Polter nutzte die erste Chance für die Eintracht. Nach einem Eckball köpfte er aus kurzer Distanz flach zum glücklichen 1:1-Endstand (85.) ein.
Braunschweig in Hannover, Ulm gegen Köln
Braunschweig ist nächstes Wochenende in Hannover gefragt (09.3., 13.30 Uhr). Am Samstagnachmittag spielt Ulm gegen den 1. FC Köln (13 Uhr).