Kölns Timo Hübers und Karlsruhes Fabian Schleusner kämpfen um den Ball

Rückschlag für Köln Hübers' Slapstick-Eigentor macht KSC wieder Aufstiegshoffnung

Stand: 02.03.2025 13:54 Uhr

Kaum eine Torchance, aber dafür ein total kurioses Eigentor: Dank eines 1:0 (0:0)-Sieges gegen den 1. FC Köln darf der Karlsruher SC wieder auf die vordersten Plätze der 2. Fußball-Bundesliga schielen. Ein äußerst kurioses Eigentor von Timo Hübers (52.) sorgte einerseits dafür, dass Köln den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze verpasste und der KSC nur noch fünf Punkte Rückstand auf Rang drei hat.

Die Partie am Samstagabend wird grundsätzlich als Topspiel deklariert, sie hat den besten Sendeplatz ohne Bundesligakonkurrenz und zur Primetime - und das Duell zwischen dem KSC und Köln bot auch vom Namen und der Tabellensituation her Vereine, die dafür stehen konnten. Aber zumindest die ersten 45 Minuten hatten nichts zu bieten, was Werbung für die 2. Liga hätte sein könnte.

"Es war insgesamt ein zähes Spiel über 90 Minuten", gab KSC-Trainer Eichner sogar im Sportschau-Interview zu. "Der gegenseitige Respekt war groß und dann kommt schon mal so ein Spiel zustande, wo relativ wenig passiert."

Daniel Günther, Sportschau

"Statistisch waren wir sicher besser als der Gegner" entgegnete Kölns Trainer Gerhard Struber. "Aber wir waren in unserem Ballbesitz nicht effizient genug."

Ganz viel Leerlauf und

Kein Team ging ins Risiko, es gab bis auf eine Chance von Damion Downs (13.) keine Torszenen, höchstens mal Halbchancen. Köln setzte auf Kontrolle, Karlsruhe auf schnelle Gegenangriffe, weil das Spiel allein durch 15 Fouls aber ständig unterbrochen war, kam kein Spielfluss auf. Negativer Höhepunkt aus Kölner Sicht: Linton Maina verletzte sich am Sprunggelenksverletzung, er musste noch vor der Pause ausgewechselt werden (39.). Am Tag nach dem Spiel verkündeten die Kölner, dass Maina vorerst ausfallen wird. Sie rechnen dort mit einer "längeren Pause".

Ein unglaubliches Eigentor von Hübers

Es blieb die Hoffnung auf eine bessere zweite Hälfte - denn für beide ging es um einiges: Köln konnte wieder vorübergehend an die Tabellenspitze springen und der KSC ins Rennen um die vordersten Plätze zurückkehren.

Nach der Pause machten die Mannschaft zunächst da weiter, wo sie aufgehört hatten - doch dann fiel tatsächlich ein Tor, aber auf eine Art und Weise, wie sie zum Spiel passte. KSC-Verteidiger Christoph Kobald setzte sich über die rechte Seite durch, flankte zwar genau auf Kölns Jusuf Gazibegovic, doch dessen verunglückte Rettungsaktion prallte von Timo Hübers' Fuß durch seine Beine ins eigene Tor - das 1:0 für Karlsruhe (52.).

"Keine Chance, das war ein bisschen Slapstick", beschrieb Hübers die Szene nach dem Spiel im Sportschau-Interview. "Wir können das vorher schon besser verteidigen und ich glaube, in neun von zehn Fällen geht der Ball nicht so rein".

Daniel Günther, Sportschau

1. FC Köln enttäuscht auch nach dem Gegentreffer

Nun war Köln gefragt, zu zeigen, dass es Offensivqualitäten besitzt - doch das Team von Trainer Struber versteckte diese. Ein harmloser Schuss von Eric Martel genau in die Arme von Max Weiß (69.) war lange das Höchste der Gefühle. Stattdessen wirkte Karlsruhe bei seinen Angriffen gefährlicher und vor allem dynamischer. Wenngleich auch da die Durchschlagskraft schließlich fehlte.

Karlsruhe war nach dem Verkauf von Torjäger Budu Zivzivadze (1. FC Heidenheim) mit nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen ins Jahr 2025 gestartet und hatte sich schon ins Mittelfeld der Liga verabschiedet. Weil Köln aber nach vorne nichts mehr gelang, fuhr das Team von Coach Christian Eichner den zweiten Sieg in Folge ein und hat nun wieder Tuchfühlung zum obeen Tabellendrittel. Platz drei ist allerdings noch fünf Punkte entfernt.

Daniel Günther, Sportschau

Am kommenden Freitag (07.03.2025) kann Karlsruhe den nächsten Schritt Richtung Aufstiegskampf machen. Um 18.30 Uhr tritt der KSC bei Darmstadt 98 an. Einen Tag später geht es für Köln beim SSV Ulm darum, nach nur einem Punkt aus drei Spielen wieder auf den Erfolgsweg zurückzukehren (13.30 Uhr).