
Torflut nach der Pause 4:1 nach 0:1 - Magdeburg springt auf den Relegationsplatz
Eine Hälfte lang tat sich der 1. FC Magdeburg gegen Darmstadt 98 schwer. Dann lief die Maschinerie. Und der FCM ballerte sich mit einem 4:1 (0:1)-Sieg auf Rang drei der Liga.
"Wir haben heute keine gute erste Halbzeit gespielt", meinte FCM-Trainer Christian Titz nach dem Spiel. Aber der Fußballlehrer sah im zweiten Abschnitt eine enorme Steigerung seines Teams: "In der zweiten Halbzeit haben wir an Tempo zugelegt. Und dann ist so ein Tor wie das 1:1 auch einfach ein Brustlöser, der uns sehr geholfen hat."
Den 3:0-Erfolg über den 1. FC Köln vor 14 Tagen haben sie in Magdeburg noch lange nicht vergessen. Weil er so bedeutungsvoll war. Zum einen machte der Sieg klar: Der FCM kann auch mit den ganz Großen der Liga mithalten. Zum anderen zeigte er auf: Es liegt also doch kein Fluch auf den Heimspielen des Klubs in diesem Jahr. Vor dem Köln-Spiel hatten die Jungs von Trainer Christian Titz nicht einen einzigen Heimsieg in der Saison hinbekommen.
Magdeburg dominant aber ungefährlich
Es geht also doch vor eigenem Publikum - das wissen sie seither in Magdeburg. Sie zeigten es auch gegen Darmstadt 98 - zumindest in der zweiten Halbzeit. So sprang der FCM wieder auf Relegationsplatz drei.
Die Gastgeber begannen gegen die Hessen dominant. Der FCM ist ja mutmaßlich das spielstärkste Team der Liga - Darmstadt sah sich rasch mit beinahe permanentem Ballbesitz der Gastgeber konfrontiert. Aber: Die Landeshaupstädter aus Sachsen-Anhalt kamen nicht so recht in die gefährliche Zone. Torchancen blieben bei allem schön anzuschauenden Ballbesitz aus.
Hornby trifft für den SVD
Und so war es der SVD, der nach einer halben Stunde Spielzeit jubeln durfte. Nach einem langen Ball setzte sich Fraser Hornby zehn Meter vor dem Tor gegen seinen Bewacher Mo El Hankouri durch und markierte mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff seines Teams das 0:1 (30.).
Es war ein Schock für die Magdeburger, ein echter Wirkungstreffer. Der FCM wackelte in der Folge in der Hintermannschaft ganz gewaltig. Nur vier Minuten nach dem 0:1 hätte es beinahe weiteren Schaden gegeben: Isac Lidberg fiel die Kugel nach einer unübersichtlichen Situation vier Meter vor dem Tor vor die Füße - der Angreifer schoss allerdings FCM-Keeper Dominik Reimann an.
Magdeburg offensiv enttäuschend
Magdeburgs Offensivauftritt war bis dahin enttäuschend. Ganze zwei Torschüsse gelangen in den ersten 43 Minuten. Bevor es dann zwei Minuten vor der Pause doch mal gefährlich wurde: Xavier Amaechi war mit Ball am Fuß nach innen gezogen und zog ab - sein Schuss aus 20 Metern flatterte, Marcel Schuhen im Darmstädter Tor hatte Mühe zu parieren.

Der FCM wollte mehr Druck machen. Das Problem: Die Abwehr der Gastgeber war nicht stabil. Was dazu führte, dass der SVD kurz nach dem Wiederanpfiff gleich mehrere Chancen hatte, zu erhöhen. Allein Hornby scheiterte zweimal im Eins-gegen-Eins gegen Reimann.
Einzelaktion bricht den Bann
Letztlich war es eine geniale Einzelaktion, die dann doch den Ausgleich brachte: Livan Burcu startete an der Mittellinie ein Solo, ließ gleich drei Darmstädter aussteigen und legte die Kugel maßgerecht auf für Amaechi, der nur noch zum 1:1 einzuschieben brauchte (57.).
Magdeburg war nun dran. Darmstadt wurde stärker bearbeitet und der FCM durfte jubeln: In der 72. Minute wurde Alexander Nollenberger von El Hankouri auf links tief geschickt. Sein Rückpass an den Fünfer war schon der halbe Treffer, denn Burcu hatte keine Mühe mehr, einfach zum 2:1 einzuschieben.
Darmstadt fällt auseinander
Nun lief es bei Magdeburg - sechs Minuten später das 3:1: Der gerade eingewechselte Bekin El-Zein tanzte Aleksandas Vukotic elf Meter vor dem Tor aus und platzierte die Kugel maßgerecht im linken Eck. In der 80. Minute wurde Martijn Kaars sein Tor quasi auf dem Silbertabeltt serviert. Die Darmstädter patzten im Aufbau, der Niederländer ging dazwischen und markierte das 4:1.
Das war es: Magdeburg hatte seinen ersehnten zweiten Heimsieg - der mit dem Sprung auf Platz drei der Tabelle verbunden war.
Magdeburg in Fürth, Darmstadt gegen Karlsruhe
Für Magdeburg geht es am kommenden Spieltag nach Fürth (08.03., 13.00 Uhr). Am Freitagabend empfängt Darmstadt den KSC (18.30 Uhr).