Die "Players to watch" der 2. Liga

"Players to watch" in der 2. Liga Jeltsch bis Selke - zwischen Hoffnung und Bringschuld

Stand: 30.07.2024 10:06 Uhr

In der 2. Liga gibt es mehrere Spieler, die in der am Freitag (02.08.2024) startenden Saison besonders unterm Brennglas stehen. Wir haben eine Elf der "Players to watch" zusammengestellt.

Tor

Jonas Urbig (1. FC Köln) - Marvin Schwäbe war in der vergangenen Saison einer der wenigen Spieler beim 1. FC Köln, die Normalform zeigten, in der 2. Liga setzt der Absteiger aber nicht mehr auf den Torhüter. Das liegt unter anderem daran, dass mit Urbig ein enorm hoffnungsvolles Talent und Eigengewächs nach zwei Leihen zum SSV Jahn Regensburg und zur SpVgg Greuther Fürth, wo er jeweils Stammkeeper war, zurückgekehrt ist. Der neue Trainer Gerhard Struber hat den U21-Nationalspieler, den Lukas Kwasniok von Ligakonkurrent SC Paderborn schon als "zukünftigen Nationalkeeper" sieht, als Nummer eins auserkoren.

Jonas Urbig vom 1. FC Köln während eines Testspiels

Jonas Urbig vom 1. FC Köln während eines Testspiels

Abwehr

Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf) - Eine ähnliche Karriere wird auch dem Verteidiger von Fortuna Düsseldorf zugetraut. Nach zwei Jahren bei Drittligist Viktoria Köln avancierte der 22-Jährige in der vergangenen Saison zur großen Überraschung und zum unverzichtbaren Stammspieler beim Fast-Aufsteiger. Das wurde besonders in der Rückrunde sichtbar, als Düsseldorf nur zwei von zehn Zweitligaspielen gewinnen konnte, in denen Siebert wegen Sperren oder Verletzungen fehlte, die übrigen sieben Partien mit ihm dagegen gewann. Nicht wenige behaupten, die Pleite im Relegationsrückspiel gegen den VfL Bochum wäre mit dem U21-Nationalspieler nicht passiert.

Jamil Siebert von Fortuna Düsseldorf in Aktion

Jamil Siebert von Fortuna Düsseldorf in Aktion

Robin Knoche (1. FC Nürnberg) - In der vergangenen Saison spielte der 32-Jährige noch in der Champions League gegen Real Madrid, nun wird die 2. Liga sein Alltag sein. "Ich habe richtig Bock auf dieses Projekt", sagte Knoche nach seinem Wechsel von Union Berlin zum 1. FC Nürnberg, der einen Neustart wagt nach enttäuschenden Jahren. Der neue Trainer ist mit Miroslav Klose ein prominenter und mit Knoche hat er einen Spieler zur Verfügung gestellt bekommen, der sicher auch noch weiter in der Bundesliga hätte spielen können. Ob das den "Club" wieder an die Spitze führen wird?

Robin Knoche vom 1. FC Nürnberg während einer Trainingseinheit

Robin Knoche vom 1. FC Nürnberg während einer Trainingseinheit

Finn Jeltsch (1. FC Nürnberg) - Vor allem wegen seiner Erfahrung wird Knoche wichtig sein, denn das Nürnberger Team ist gespickt mit hochtalentierten Spielern, die noch Führung benötigen, um ihre Stärken ausspielen zu können. Einer dieser Jungprofis ist Jeltsch, der mit der U17-Nationalmannschaft im Jahr 2023 erst Europa- und dann Weltmeister wurde und seit der Rückrunde der vergangenen Saison auch Zweitliga-Stammspieler ist. "Ich denke, dass ich ihm das eine oder andere sicher mitgeben kann. Aber mein erster Eindruck ist sehr positiv", sagte Knoche.

Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg reagiert während einer Trainingseinheit

Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg reagiert während einer Trainingseinheit

Mittelfeld

Diego Demme (Hertha BSC) - Schon vor einem Jahr sollte der Wechsel passieren, jetzt haben die Berliner und der Mittelfeldspieler ihn nachgeholt. Nach vier Saisons bei der SSC Neapel, von denen die vergangenen beiden äußerst enttäuschend verliefen, soll Demme nun im Mittelfeld von Hertha BSC aufräumen und die "Alte Dame" wieder zu einem Bundesligisten machen. "Der Berliner Weg, den Hertha BSC geht, gefällt mir, weil man hier etwas erreichen kann. Jeder hier hat diesen Traum. Mit dem Namen, der Stadt und den Fans ist Hertha BSC ein Erstligaverein", sagte der 32-Jährige der "Bild".

Diego Demme von Hertha BSC gestikuliert während eines Spiels

Diego Demme von Hertha BSC gestikuliert während eines Spiels

Noah Mbamba (Fortuna Düsseldorf) - Der 19-Jährige hat schon vier große nationale Titel in Belgien und Deutschland gewonnen, doch jetzt will er endlich auch mal spielen. Beim FC Brügge und bei Bayer Leverkusen, das Mbamba für ein Jahr ohne Kaufoption an Düsseldorf verliehen hat, spielte der zentrale Mittelfeldspieler aufgrund der großen Konkurrenz nie eine große Rolle - und nun tauscht er die nächste Titelchance gegen Spielzeit ein. Doch einen großen Erfolg hat Mbamba auch bei Fortuna im Blickfeld: "Ich denke, für alle im Verein und in der Mannschaft ist der Aufstieg das große Ziel und ich setze meinen Fokus voll und ganz darauf."

Noah Mbamba im Dress von Fortuna Düsseldorf

Noah Mbamba im Dress von Fortuna Düsseldorf

Amin Younes (FC Schalke 04) - Vor drei Jahren klopfte der Supertechniker noch an die Tür zur deutschen Nationalmannschaft, nachdem er bei Eintracht Frankfurt einer der Leistungsträger in einer starken Saison war. Doch dann übernahm sich Younes mit seinem Wechsel zur SSC Neapel, folgte dann dem Ruf des Geldes und ging nach Saudi-Arabien, ehe er über den FC Utrecht und einem Jahr ohne Verein nun beim FC Schalke eine neue Chance bekommt. "Ich bin mittlerweile älter und reifer geworden, habe viel gelernt. Die Erfahrungswerte können mir jetzt als Schalker helfen", sagte Younes, der den Saisonstart wegen Kniebeschwerden verpassen wird, dem "Kicker".

Amin Younes vom FC Schalke 04 in Aktion während eines Testspiels

Amin Younes vom FC Schalke 04 in Aktion während eines Testspiels

Maurice Krattenmacher (SSV Ulm) - Der 18-Jährige hat in der vergangenen Saison einen derart guten Eindruck bei Drittligist SpVgg Unterhaching hinterlassen, dass der Lokalpatron ihn direkt unter seine Fittiche nehmen wollte, und so verpflichtete der FC Bayern München ihn in diesem Sommer. Weil die Aussichten für Krattenmacher im Starensemble des Rekordmeisters aber erwartungsgemäß minimal sind, wurde er für ein Jahr zu Zweitliga-Aufsteiger Ulm verliehen, wo er sich das Rüstzeug für eine tolle Karriere holen soll. "Er ist ein junger Spieler mit einer erstklassigen Perspektive. Wir versprechen uns viel von ihm in der Zukunft", sagte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund über Krattenmacher.

Maurice Krattenmacher während des Trainingsauftakts des SSV Ulm

Maurice Krattenmacher während des Trainingsauftakts des SSV Ulm

Sturm

Davie Selke (Hamburger SV) - Im Oktober 2023 hat Steffen Baumgart dem Stürmer noch eine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft in Aussicht gestellt. "Ich würde es ihm zutrauen, wenn er eine vollständige Vorbereitung absolviert", sagte der damalige Trainer des 1. FC Köln über seinen damaligen Schützling. Nur neun Monate später hat Baumgart nicht die Aufgabe, Selke ein DFB-Ticket zu verschaffen, sondern ihn wieder in die Spur zu bringen - beim Hamburger SV. Aber: Ist für ihn überhaupt Platz neben Toptorschütze Robert Glatzel (63 Tore in den vergangenen drei Spielzeiten)?

Davie Selke

Davie Selke

Oscar Vilhelmsson (SV Darmstadt 98) - Als der Schwede vor zwei Jahren ans Böllenfalltor wechselte, war er der große Hoffnungsträger, verletzte sich aber schwer. In der vergangenen Bundesligasaison konnte Vilhelmsson dann mal seine Klasse andeuten (vier Tore, drei davon ab dem 26. Spieltag) - und nun? Darmstadt wird nicht unbedingt als einer der Aufstiegsfavoriten gehandelt, sollte der 20-Jährige allerdings in Fahrt kommen, könnte sich das schnell ändern.

Oscar Vilhelmsson vom SV Darmstadt 98

Oscar Vilhelmsson vom SV Darmstadt 98

Moussa Sylla (FC Schalke 04) - "Dann ist er in sechs Monaten schon wieder weg", prognostizierte Trainer Karel Geraerts, sofern der Rechtsaußen weiter so trifft wie in den Vorbereitungsspielen. Siebenmal traf Sylla in seinen ersten Auftritten als Schalker und deutete an, warum der Klub erstmals seit der Saison 2019/20 wieder 2,5 Millionen Euro in einen Spieler investierte. Der 24-Jährige ist der große Hoffnungsträger nach einer schwachen vergangenen Schalke-Saison, die lange Zeit sogar von Abstiegskampf geprägt war. Mit Sylla soll der Blick wieder Richtung Aufstiegsplätze gehen.

Moussa Sylla vom FC Schalke 04 in Aktion während eines Testspiels

Moussa Sylla vom FC Schalke 04 in Aktion während eines Testspiels