
Atik schnürt Doppelpack Clevere Magdeburger luchsen Lautern Platz drei ab
Die Aufstiegsträume des 1. FC Magdeburg in der 2. Fußball-Bundesliga nehmen dank eines erst angriffslustigen, dann abgeklärten Auftritts gegen den 1. FC Kaiserslautern weiter Gestalt an. Mann des Spiels: Doppelpacker Baris Atik.
Am Sonntag gewann der FCM das "Sechs-Punkte-Spiel" gegen den Tabellennachbarn mit 2:0 (2:0). Linksaußen Atik sorgte mit seinem beiden Toren (29. Minute, 43.) für Jubel bei den Hausherren. Im Aufstiegsrennen stößt Magdeburg damit den FCK vom Relegationsplatz. Beide haben 46 Punkte, der FCM aber die bessere Tordifferenz.
FCK-Trainer Anfang unzufrieden
"Wir haben nicht das gespielt, was wir spielen können - das hat mich geärgert. Wir haben heute einfach keine gute Leistung gebracht, aber das steht den Jungs auch mal zu. Magdeburg hat kein überragendes Spiel gezeigt, aber es hat gereicht, weil wir uns zu wenige Chancen erspielt haben. Wir haben verdient verloren", sagte FCK-Coach Markus Anfang im Sportschau-Interview.
"Wir wollten das Spiel so angehen, dass es dann so gut klappt, kann man nicht vorhersehen. Wir hatten schon am Anfang zwei gute Chancen - und dann war es wichtig, dass wir sauber stehen und zu Null spielen, was uns in letzter Zeit wieder häufiger gelingt", sagte Magdeburgs Trainer Christian Titz im Sportschau-Interview.
Magdeburg drückt, Lautern ohne Ordnung
Die Gastgeber kamen gut rein ins Spiel. Fast hätte die erste Chance schon zum Erfolg geführt: Alexander Nollenberger schlug eine Hereingabe, Offensivmann Martijn Kaars verfehlte den Ball knapp (1.). In der Folge war Lautern sichtlich darum bemüht, sich besser zu sortieren. Doch Magdeburg gab weiter den Ton an, spielte variabel und erarbeitete sich mehr Strafraumszenen.
So musste FCK-Torhüter Simon Simoni einen Flachschuss von Livan Burcu parieren (24.), kurz darauf köpfte Alexander Ahl Holmström den Ball freistehend über das Tor (26.). Der Magdeburger Führungstreffer ging somit in Ordnung: Atik wurde von Burcu bedient, ließ mit einer Drehung Kaiserslauterns Verteidiger Jan Elvedi stehen und traf.
Doppelpacker Atik für Kaiserslautern nicht zu greifen
Der Magdeburger Linksaußen gewann in Hälfte eins 73 Prozent seiner Zweikämpfe, wirbelte die FCK-Defensive ordentlich durcheinander. Atik, zwischen 2017 und 2018 selbst schon mal in Diensten von Kaiserslautern, bewegte sich fein mit dem Ball, hatte ein gutes Auge für seine Mitspieler - und wurde zum Mann der ersten Halbzeit.
Denn auch Atiks zweiter Torschuss war erfolgreich. Nach einem Haken an der Strafraumgrenze brachte er den Ball halb als Flanke, halb als Schuss mit viel Effet in Richtung Tor - und die Kugel prallte vom langen Innenpfosten rein. Im Anschluss wurde vom VAR gecheckt, ob Torwart Simoni vom im Abseits stehenden FCM-Angreifer Ahl Holmström irritiert worden war. Schiedsrichter Michael Bacher gab den Treffer aber - es war die richtige Entscheidung.
FCM-Torwart Reimann spielt kurz mit dem Feuer
Mit unveränderten Kräfteverhältnissen ging es im zweiten Durchgang weiter. Erneut kam der FCM mit Dampf aus der Kabine. Atik suchte im Strafraum Burcu, der beim Abschluss aber entscheidend von Elvedi gestört wurde (47.). Weiterhin war Magdeburg stärker in den Zweikämpfen, gewann fast 60 Prozent der Duelle - wenngleich zwingende Torabschlüsse seltener wurden.
Bei Kaiserslautern lief jedoch spielerisch einfach zu wenig zusammen. Im Angriffsdrittel trafen die Gäste häufig falsche Entscheidungen, verdribbelten sich. So war es bezeichnend, dass FCM-Torwart Dominik Reimann dem FCK die beste Chance schenkte. Reimann verlor weit vor seinem Kasten gegen Kenny Redondo den Ball, der zu Ragnar Ache sprang - Aches Abschluss ging knapp vorbei (54.). Reimann sah noch Gelb, weil er Redondo gefoult hatte (55.).
Atik wird von Lautern mit Fouls bearbeitet
In der Schlussphase passierte nicht mehr allzu viel, allerdings gab es ein paar ruppige Zweikämpfe. Redondo sah Gelb nach einem Einsteigen gegen Atik (75.). Der war zuvor schon unglücklich im Nachgang eines Zweikampfs von Elvedi mit der Sohle auf dem Oberschenkel erwischt worden - Elvedi kam aber ohne Karte davon (65.).
In der 79. Spielminute hatte Atik Feierabend, er wurde durch Bryan Teixeira ersetzt. Dieser hatte noch zwei Großchancen (85., 90.+6). Beide Male lief er bei einem Konter mehr oder weniger alleine auf das Tor zu, bei beiden Dribblings verpasste er aber den Zeitpunkt für den Abschluss und ließ sich abdrängen.
Magdeburg in Ulm, Kaiserslautern gegen Nürnberg
Magdeburg spielt am Samstag (13 Uhr) zu Hause gegen Ulm. Kaiserslautern hat am Samstagabend (20.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg zu Gast.